2024-05-24T11:28:31.627Z

FuPa Portrait

SpVg. Steinhagen: Gestatten! Böhme! Jonas Böhme!

Bezirksliga: Der Neuzugang ist mit dem ehemaligen Spvg.-Trainer Jörg Böhme nicht verwandt. Und doch gibt es eine Gemeinsamkeit.

Jonas Nachname weckt Erinnerungen. Erinnerungen an 233 Bundesligaspiele, an einen Doppelpack im DFB-Pokalfinale und an eine Trainerkarriere, die in der vergangenen Saison mit einem Landesliga-Abstieg vorerst ihr Ende fand. Jörg und Jonas Böhme sind nicht verwandt. Und doch sorgte der Name für reichlich Verwirrung, als er das erste Mal auf einem Spielberichtsbogen des Bezirksligisten Spvg. Steinhagen auftauchte.

„Natürlich dachten erst einmal alle, dass ich der Sohn von Jörg Böhme bin“, sagt der Neuzugang, der im Sommer vom Gütersloher A-Ligisten SCW Liemke an den Cronsbach wechselte. Im Schloß Holter Stadtteil reifte der 18-Jährige zum Seniorenspieler, stand schon als A-Jugendlicher in der Startformation des Klubs. Trainer Tobias Brockschnieder schulte den Innenverteidiger um, stellte ihn im defensiven Mittelfeld auf. Als der Wechsel von Brockschnieder zur Spvg. feststand, folgte Böhme seinem Trainer. Ein Entschluss, den der ehemalige Jugendspieler des SC Verl nicht bereut.

„Ich will höher spielen, mich ständig verbessern und sehe in Steinhagen die besten Chancen hierfür“, erklärt er. Von seinen neuen Teamkollegen sei er gut aufgenommen worden. „Die Chemie stimmt“, verrät Böhme. Und auch sportlich läuft es rund. In allen fünf Bezirksligaspielen und in der zweiten Pokalrunde stand Böhme auf dem Platz, erzielte am vergangenen Sonntag bei SW Sende sein erstes Ligator.

„Mit unserem Start sind wir alle sehr zufrieden“, betont der Rechtsfuß. Schon am Sonntag soll das Punktekonto des derzeitigen Tabellenzweiten weiter wachsen. Im besten Fall um drei Zähler von 13 auf 16 Punkte. „Aber das wird brutal schwer“, sagt Böhme, denn mit dem Gütersloher TV warte eine spielstarke Mannschaft. Nur ungern erinnert sich Steinhagens »Sechser« an das letzte Aufeinandertreffen mit dem GTV. In der vergangenen Saison hagelte es mit Liemke eine 1:7-Klatsche.

„Aber ich glaube nicht, dass sich dieses Ergebnis mit Steinhagen wiederholt“, sagt Böhme. Dafür sei die Truppe zu stark, zu ehrgeizig: „Wir verfolgen ein gemeinsames Ziel“, betont der 18-Jährige. „Wir wollen um die Meisterschaft in der Bezirksliga mitspielen – da sind solche Spiele echte Gradmesser.“ Dass Böhme trotz seines jungen Alters eine wichtige Rolle in Brockschnieders System einnimmt, erfüllt ihn mit Stolz. Er selbst bezeichnet sich als einen zweikampfstarken und robusten Spieler mit Stärken im Spielaufbau und gutem rechten Fuß.

Parallelen zu Namensvetter Jörg Böhme gibt es auf dem ersten Blick also keine. Der Ex-Nationalspieler erzielte seine Tore vor allem mit der »linken Klebe«, ackerte als Flügelstürmer, war ein gefürchteter Standard-Experte. „Freistöße kann ich nicht schießen“, gesteht der Steinhagener und lacht. Und auch sonst fällt ihm keine Gemeinsamkeit ein, obwohl es eine gibt: Sowohl Jonas als auch Jörg Böhme sind Handwerker. Jörg ist gelernter Gas-Wasser-Installateur, Jonas macht eine Ausbildung zum KFZ-Mechatroniker. Der Azubi ist im dritten Lehrjahr und macht im nächsten Jahr seinen Abschluss. Vielleicht hat er im Sommer dann doppelten Grund zur Freude – sportlich und beruflich.

Aufrufe: 015.9.2018, 14:00 Uhr
FuPa / Dennis BleckAutor