Dieses Derby hatte es in sich! In der Fußball-Verbandsliga haben ich die SG Meisenheim und die SG Eintracht Bad Kreuznach ein packendes Duell geliefert. Vor 300 Zuschauern hatten die Gäste aus Bad Kreuznach am Ende die Nase vorne und fuhren durch den 4:3 (3:2)-Erfolg drei enorm wichtige Punkte ein. ZUR BILDERGALERIE
Die Eintracht dagegen war zweimal im Aluminium Pech, Emir Arik und Sebastian Baumann scheiterten mit ihren sehenswerten Abschlüssen jeweils am Querbalken. Doch trotz des Alupechs hatte die Eintracht vor der Pause noch einen im Köcher: Erneut ein ruhender Ball, diesmal am rechten Strafraumeck nahe der Torauslinie, erneut nickte ein stark aufspielender Marc Nauth ein (44.). "Er war auf Außen sehr quirlig unterwegs und hatte einige herausragende Eins-gegen-Eins-Situation", lobt Darcan seinen Teamkollegen, der nicht gerade als Kopfballungeheuer bekannt war. "Das ist echt kurios, dass ausgerechnet einer der kleinsten Spieler auf dem Feld zwei Kopfballtore macht." Zur Pause hieß es für die 300 Zuschauer erstmal durchatmen.
Erneut schwungvoll begann der zweite Durchgang: Eine scharfe Hereingabe konnte Mark Becker nur abklatschen lassen und Benjamin Schmell hatte leichtes Spiel (54.). Während Meisenheim immer wieder mit schnellen Bällen in die Spitze für Gefahr sorgte, Mark Becker musste ein ums andere Mal retten, kam von der SG Eintracht offensiv nicht mehr allzu viel aufs Tor. Lediglich zwei Baumann-Freistöße musste Marek Dörr entschärfen. Dennoch taten die Kreuznacher mehr fürs Spiel, wenngleich es das ein oder andere Mal im Aufbau eng wurde. "Da haben wir uns hin und wieder auch in die Bredouille gebracht, wobei wir dennoch unser Spiel durchgezogen haben", erkennt Deniz Darcan an. Angriffe der Hausherren blieben bis in die Schlussphase eher selten, aber gefährlich. Dass ausgerechnet ein ehemaliger Meisenheimer die Partie entscheiden sollte, passte da irgendwie ins Bild: der eingewechselte Fabien Spreitzer, drosch einen Abpraller nach Eckball aus 20 Metern per Dropkick in den linken Torwinkel (84.). "Wenn man den macht, dann muss man ihn genau so machen", grinste der Matchwinner nach Spielschluss und gesteht: "Der Ball ist mir schon etwas über den Spann gerutscht, aber man hat direkt gemerkt, dass er eine gute Flugkurve nimmt." Wie der über 90 Minuten dann doch verdiente Sieg der Kreuznacher zustande kam, war den Akteuren später relativ egal. "Klar ist die Art und Weise am Schluss glücklich, aber das ist genau das, was uns in den letzten Spielen gefehlt hat", sprechen Darcan und Spreitzer von einem "enorm wichtigen Sieg in einer ganz schwierigen Phase der Saison". Dank einer geschlossenen Mannschaftleistung, wie es der Eintracht-Kapitän nennen sollte, wittern die Kreuznacher für die Wochen der Entscheidung noch einmal Morgenluft.
SG Meisenheim/Desloch/Jeckenbach - SG Eintracht Bad Kreuznach 3:4 (2:3).
SGM: Dörr - Steinhauer, Lörsch, Mohr, B. Hill - Schneider - R. Hill, Schmell, Ninhaus (60. Michael), Helwich (60. Praß) - Tiedtke.
SGE: Becker - Flühr, Ceylan, Brunswig, Brodhäcker - Stavridis (30. Ludwig), Baumann, Strunk - Nauth, Lucas (86. Darcan) , Arik (64. Spreitzer).
Tore: 0:1 Lucas (8.), 1:1 Nienhaus (14.), 2:1 Schmell (15.), 2:2 Nauth (25.), 2:3 Nauth (44.), 3:3 Schmell (54.), 3:4 Spreitzer (84.).
Schiedsrichter: Menches.
Zuschauer: 300.