Sportlich konsolidieren

Zeltingen-Rachtig. Der SV Zeltingen-Rachtig ist nach zwei Jahren Abenteuer Bezirksliga wieder A-Ligist. Die Gründe für das Desaster sind vielschichtig, doch nachvollziehbar. Der im letzten Sommer begonnene personelle Umbruch verlief nicht ganz unproblematisch. Leistungsträger wie Max Keller, Omid Mostofi, Dennis Dusemund, Torsten Rube oder Kilian Feyen haben die Fußballschuhe an den Nagel gehangen oder traten kürzer. Hinzukamen erhebliche Verletzungssorgen. Mit Felix Kappes, Christian Lichter und Daniel Dusemund fielen weitere Korsettstangen aus. Diese Ausfälle wurden nicht gleichwertig ersetzt. Das Ergebnis war ernüchternd: Nach dem 0:8 am vierten Spieltag beim FC Bitburg reichte es für das neu formierte und sehr unerfahrene Team in den nächsten neun Partien nur zu zwei Remis. So erfolgte drei Spieltage vor der Winterpause der längst konsequente Wechsel auf dem Trainerstuhl. Mit Herbert Herres kam frischer Wind, neues Leben und neues Selbstvertrauen ins Team. So standen nach 16 Spielen unter Herres 19 Punkte zu Buche – und die Hoffnung auf den vor Wochen noch für unmöglich gehaltenen Klassenerhalt. Doch die Hypothek aus der schwachen Hinrunde wog zu schwer. Der Abstieg ist jedoch für den Verein und das Team keine Tragödie. „Die Mannschaft ist mental gefestigt und zeigt einen tollen Zusammenhalt. Für mich als neuen Trainer ist es natürlich schwierig, die Balance zu finden“, sagt Karl-Heinz Gräfen, der nach fünf Jahren SG Buchholz nun sein Glück eine Etage tiefer versucht. „Aufgrund des Aderlasses wird es ein schwieriges Jahr – wir wollen zunächst wieder Boden unter den Füßen bekommen und uns sportlich konsolidieren. Zumal die A-Klasse Mosel in dieser Saison hammerhart wird.“ Denn neben seiner Mannschaft mussten auch die SG Wittlich/Lüxem und die SG Zell/Bullay den Weg nach unten antreten. Gräfen aber hat klare Vorstellungen: „Wir wollen die spielerischen Elemente forcieren, einen Mittelfeldplatz erreichen und uns zunächst etablieren. Das alles wird nicht einfach.“ Doch Gräfen gilt als Erfolgstrainer. Der in Wittlich lebende Übungsleiter führte die SG Laufeld 2010 und die SG Buchholz 2013 in die Bezirksliga und stieg nie ab. „Jetzt freuen wir uns auf eine starke A-Klasse mit interessanten Duellen, starken Kontrahenten und etlichen schönen Derbys“, sagt Gräfen. Wenn er und sein Trainerstab die Mannschaft am 1. Juli zum erstenmal auf den Trainingsplatz bittet, werden Spieler wie Björn Griebler, Peter Schädler und Nico Imholz fehlen. Sie alle haben den Verein gewechselt. Griebler wird beim zukünftigen Bezirksligisten TuS Kröv das Tor hüten, Schädler gilt als großes Talent und wird beim FSV Salmrohr die Tore schießen und Imholz wechselt zum B-Ligisten SV Monzelfeld. Torsten Rube wird familienbedingt aufhören, Alex Schiffmann und Dennis Dusemund legen eine schöpferische Pause ein. Neue Spieler sucht man fast vergeblich. Vom Ligakonkurrenten SG Thalfang kommt Johannes Schmidt und Tobias Geller wird aus der zweiten Mannschaft sein Glück versuchen. Den Verantwortlichen um den Vorsitzenden Werner Kalle und seinem Vize Uwe Molz dürften ob der Zusage für den neuen Kunstrasenplatz Steine vom Herzen gefallen sein. Das lange Zeit verschobene Projekt soll nun im Oktober in Angriff genommen werden. Von da ab spielt das Team auf dem Kunstrasen von Bernkastel, der ebenfalls einen neuen Belag bekommt, und auch in Ürzig. Im Rahmen der Sommervorbereitung trifft das Team von Kalle Gräfen u.a. auf den Eifeler A-Ligisten SV Roth-Kalenborn, den SV Monzelfeld, die A-Junioren des JFV Hunsrückhöhe Morbach, auf die SG Wittlich und den FSV Tarforst II. Im Rahmen des Sportfestes des TuS Platten spielt man auch gegen den TuS Kröv. (L.S.).