2024-05-22T11:15:19.621Z

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Die SpVgg Erlangen hatte in der Hinrunde allen Grund zum Jubeln. Auch das Auftaktmatch gegen den ATSV, aus dem dieses Bild stammt, ging mit 3:1 an die Fuchsbauer-Elf. Am Sonntag steht das Rückspiel an. F: Zink
Die SpVgg Erlangen hatte in der Hinrunde allen Grund zum Jubeln. Auch das Auftaktmatch gegen den ATSV, aus dem dieses Bild stammt, ging mit 3:1 an die Fuchsbauer-Elf. Am Sonntag steht das Rückspiel an. F: Zink

Spieli auf der Erfolgswelle: "Die Mischung passt"

Erlanger starten mit sattem Vorsprung in die Rückrunde +++ Coach Fuchsbauer: "Wir gehen das Ganze entspannt und sachlich an" +++ Stadtderby beim ATSV am Sonntag

Fünf Spiele, 15 Punkte, null Gegentore. Die "Spieli" surfte in den letzten Wochen auf einer makellosen Erfolgswelle. Der Herbsttitel ging klar an die Erlanger. Vor dem ersten Rückrundenspiel, dem Stadtderby beim ATSV, hat der Traditionsverein von der Kurt-Schumacher-Straße satte acht Zähler Vorsprung auf die Konkurrenz. "Wir haben einiges richtig gemacht", sagt Trainer Bernd Fuchsbauer im FuPa-Gespräch, gibt aber auch zu bedenken: "Die entscheidenden Szenen liefen zuletzt zu unseren Gunsten. Das kann aber auch ganz schnell wieder kippen."

ATSV Erlangen - SpVgg Erlangen (So 14:00)

In der Tat waren auch einige knappe Siege dabei, die dem Tabellenprimus im bisherigen Saisonverlauf zu seiner guten Ausgangsposition verhalfen. Gegen Schwaig, Buckenhofen und Zirndorf sicherte man sich die drei Punkte durch ein simples 1:0. Herzogenaurach und BaKi wurden mit 2:1 besiegt. Lediglich zweimal lieferten die Erlanger deutliche Ergebnisse ab (3:0 bei Eltersdorf II und 4:0 gegen die SG 1883). Dennoch: Nach der tollen Hinrunde, in welcher es lediglich eine einzige Zwei-Spiele-Phase ohne Punkt gab - dem 1:2 gegen Stein folgte ein 1:3 in Hüttenbach - gilt die "Spieli" zu Beginn der Rückrunde sicherlich als Topfavorit auf den Titel.

"Wir wollen den ersten Platz bis zur Winterpause halten", sagt denn auch Trainer Bernd Fuchsbauer, der die "Spieli" in seinem vierten Erlanger Jahr erstmals seit 1975/76 in die Landesliga führen könnte. 2011 nach dem Abstieg aus der Bezirksliga angetreten, schaffte der langjährige Weisendorfer als Kreisligameister den sofortigen Wiederaufstieg. 2012/13 verpasste man als Zweiter nach spannenden Relegationsspielen gegen den ASV Vach nur knapp den Durchmarsch. 2013/14 startete man ordentlich, fiel dann aber nach einigen langwierigen Verletzungen zurück und wurde im Endklassement Achter. Und 2014/15? Ist der 1904 gegründete, älteste Fußballverein der Hugenottenstadt gerade in der Defensive eine Macht. In acht Partien blieb die Elf ohne Gegentreffer, insgesamt kassierte nur der ASV Zirndorf (11) weniger Einschläge als die Erlanger (13). Ist die "Spieli" also reif für die Landesliga?

Landesliga denkbar, aber noch kein Thema

"Der Verein steht finanziell auf gesunden Beinen und ist stabil genug, die Herausforderung anzunehmen", hätte Fuchsbauer keinen Zweifel daran, dass ein Aufstieg gestemmt werden könnte. Sowohl vom Umfeld als auch von der Mannschaft. "Wir haben noch Entwicklungspotenzial", sagt der 42-Jährige über sein Team, das sich in dieser Saison als perfekte Mischung erweist. Auf der einen Seite Spieler, die seit Jahren gute Leistungen im Verein erbringen (Dominik Beier, Christian Müller, Sandro d`Antona, Dennis Zyder oder die Gebrüder Diederichs). Auf der anderen Seite stehen Neuzugänge, die bereits höherklassige Erfahrung sammeln konnten wie Andreas Hartmann (FC Burgkunstadt, SV Memmelsdorf), Patrick Lugert (TSV Großbardorf, FC Augsfeld) oder der bereits 2013 verpflichtete Tommy Kind (FC Rot-Weiß Erfurt II). Garniert wird die erfolgreiche Mixtur durch einige vielversprechende Nachwuchstalente aus der eigenen Jugend.

"Wir sind gut aufgestellt, die Jungs passen charakterlich gut zusammen, die Hierarchie ist intakt", meint Fuchsbauer, betont allerdings mit Nachdruck, dass man sich über einen möglichen Aufstieg trotz der sportlich rosigen Ausgangsposition momentan überhaupt keine Gedanken mache. "Wir gehen das Ganze entspannt und sachlich an", sagt der Trainer und erinnert daran, dass die beiden Niederlagen gegen die Kellerkinder Stein und Hüttenbach erst gut einen Monat her sind. "Die Liga ist extrem ausgeglichen, es geht alles sehr schnell. Wir haben das zuletzt gut gemacht, müssen aber am Boden bleiben. Eine Vorentscheidung ist noch lange nicht gefallen."

Dem TSV Kornburg, dem TV 48 Erlangen, dem ASV Zirndorf und auch dem so starken Aufsteiger SK Lauf traut Fuchsbauer durchaus zu, "eine richtige Serie" zu starten. Die "Spieli" hingegen - so ihr Coach - müsse sich in den nächsten Wochen "einem größeren Druck, einer höheren Erwartungshaltung" stellen. Jeder wolle gegen den Tabellenführer und Herbstmeister für eine Überraschung sorgen. Erster Kandidat: Der ATSV Erlangen auf seinem Gelände an der Paul-Gossen-Straße. Fuchsbauer: "Ein unangenehmer Gegner, gegen den wir zu Saisonbeginn erstmals seit langer Zeit gewinnen konnten." Zwar hätten Stadtderbys nicht immer die Intensität wie Nachbarduelle auf dem Land. "Doch es ist immer was Besonderes, es wird sicher ein enges und schweres Match mit wenigen Toren. Wenn wir aber die nötige Konzentration an den Tag legen, dann ist ein Sieg drin." Und dann würde sie weiterhin stimmen - die Assoziation von der surfenden Spielvereinigung und ihrer Erfolgswelle.

Aufrufe: 030.10.2014, 15:21 Uhr
Andreas SchmittAutor