2024-05-22T11:15:19.621Z

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Macht im Sommer Schluss bei der "Spieli": Bernd Fuchsbauer. F: Zink
Macht im Sommer Schluss bei der "Spieli": Bernd Fuchsbauer. F: Zink

Nach der Saison ist für Fuchsbauer bei der "Spieli" Schluss

Erfolgscoach führte die SpVgg Erlangen aus der Kreisliga an den Rand der Landesliga +++ Trennung nach fünf Jahren erfolgt einvernehmlich

Im Sommer beginnt bei der SpVgg Erlangen eine neue Zeitrechnung. Bernd Fuchsbauer, dann ein halbes Jahrzehnt auf der Kommandobrücke der "Spieli", wird den Trainerposten an der Kurt-Schumacher-Straße Ende Mai räumen. Binnen fünf Jahren hat der jetzt 43-Jährige aus dem Kreisligisten eine ambitionierte Bezirksliga-Elf geformt, die mit etwas mehr Glück heute in der Landesliga spielen würde.

Dass der Tag irgendwann kommen würde, an dem er nicht mehr Trainer der "Spieli" sein wird, war Bernd Fuchsbauer natürlich klar. Überrascht oder gar geknickt wirkte der Noch-Coach der Erlanger nicht, als er am Montagmittag mit FuPa Mittelfranken über das Zustandekommen der bevorstehenden Trennung sprach, die er in der vergangenen Woche zusammen mit Abteilungsleiter Holger Müller beschlossen hatte: "Ich bin jetzt viereinhalb Jahre bei der SpVgg Erlangen. Wir haben uns zusammengesetzt - so wie wir das jedes Jahr gemacht haben - und sind gemeinsam zu der Erkenntnis gekommen, dass es möglicherweise besser ist, etwas zu verändern." Dass es in dieser Saison bei den Erlangern sportlich nicht so gut läuft wie erhofft, bezeichnet Fuchsbauer als "nicht unbedingt entscheidend" für seinen Abschied. So wie es viele Ursachen gäbe, warum die "Spieli" eine durchwachsene Saison spielt, so vielschichtig seien auch die Gründe für die einvernehmliche Trennung. "Dass der Verein irgendwann neue Impulse setzen will", so Fuchsbauer, "ist völlig normal. Und dass ich vielleicht nicht der sein kann, der solche Impulse setzt, auch. Als Mensch verändert man sich ja nicht."

Abteilungsleiter Müller pflichtet Fuchbauer bei: "Wir haben fünf Jahre super zusammengearbeitet, aber irgendwann ist der Punkt da, an dem man sagt: Vielleicht tut etwas Neues der Mannschaft gut." Dass die Trennung dennoch keine einfache Entscheidung war, gibt Müller auch zu: "Es ist schwer, weil man natürlich nie weiß, ob man wieder so einen guten Trainer bekommt."

Kein Stillschweigen

Ein Geheimnis aus der weitreichenden Entscheidung wollte Fuchsbauer gegenüber seiner Elf nicht machen, auch wenn ihm freilich bewusst ist, dass es auch Nachteile haben kann, eine ganze Halbserie mit einer Mannschaft zu bestreiten, die weiß, dass am Saisonende der Trainer geht. "Es gibt keinen perfekten Zeitpunkt", findet Fuchsbauer, "so eine Entscheidung bekannt zu geben. Aber ich halte es für sinnvoll und fair, so etwas den Spielern sofort zu sagen. Klar sind die Spieler jetzt noch ein bisschen mehr gefordert, weil die Position des Trainers durch die Bekanntgabe so einer Information natürlich nicht gestärkt wird. Aber ich habe da keine Sorgen, die Spieler haben alle einen einwandfreien Charakter." Ohnehin habe Fuchsbauer seinen Schützlingen immer zu vermitteln versucht, dass sie niemals für einen Trainer, sondern immer nur für eine Mannschaft spielten. Müller ergänzt, dass man sich für die Rückrunde durchaus noch Ziele setze und den "ein oder anderen Platz gutmachen" wolle.

Was die Zukunft für ihn persönlich bereit hält, darüber hat sich der Trainer noch keine konkreten Gedanken gemacht. "Einen Plan B", sagt Fuchsbauer, "gibt es nicht. Weder beim Verein, noch bei mir." Jetzt aber hätten alle Beteiligten genügend Zeit zum Planen. Deswegen sei es auch die fairste Lösung, frühzeitig klare Verhältnisse zu schaffen. Diese Zeit will Müller nutzen, um für den Traditionsverein den richtigen Trainer zu finden, "der Bernds Arbeit fortsetzt", um mit der SpVgg Erlangen weiter erfolgreich im Bezirk mitmischen zu können. Namen, verrät Müller, habe er schon im Kopf: "Die nenne ich aber noch nicht, erstmal müssen Gespräche geführt werden."

Von der Kreisliga an den Rand der Landesliga

Im Sommer 2011 war Fuchsbauer vom ASV Weisendorf, wo er als Spielertrainer gearbeitet hatte, zur SpVgg Erlangen gewechselt. Gleich in der ersten Saison gelang prompt der Aufstieg in die Bezirksliga. Beinahe hätte Fuchsbauer die Aufstiegs-Mannschaft sogar noch eine Etage weiter nach oben geführt. Erst am letzten Spieltag der Saison 2012/13 verpasste die "Spieli" den direkten Landesligaaufstieg, der schließlich auch über die Relegation nicht gelingen sollte.

Nach Platz acht und dem Kreispokalsieg in der Folgesaison schien die SpVgg Erlangen unter Bernd Fuchsbauer in der Spielzeit 2014/15 schließlich reif für den Sprung auf Verbandsebene. Doch der souveräne Herbstmeister verspielte in einer katastrophalen Rückrunde ein dickes Punktepolster, ließ sich von Kornburg noch abfangen und scheiterte abermals denkbar unglücklich in der Relegation.

Aufrufe: 016.11.2015, 15:21 Uhr
Bastian EberleAutor