2024-05-16T07:18:09.875Z

Vereinsnachrichten
Gabriel Hanauer (rechts, hier als Mauchenheimer gegen die SG Weinheim, steigt in der Winterpause als Spielertrainer beim TV Albig ein.
Gabriel Hanauer (rechts, hier als Mauchenheimer gegen die SG Weinheim, steigt in der Winterpause als Spielertrainer beim TV Albig ein. – Foto: BK/Axel Schmitz (Archiv)

Spieler holen ihren Ex-Trainer

Sechs ehemalige Fußballer aus Mauchenheim und Gabriel Hanauer feiern beim TV Albig Wiedervereinigung

ALBIG. Nach einem kurzen Intermezzo bei Gau-Odernheim II kehrt Gabriel Hanauer zurück in die Fußball-B-Klasse. Mindestens bis zum Saisonende übernimmt der 34-Jährige als Spielertrainer den TV Albig. Die Mannschaft darf sich auf einen schweißtreibenden Februar und simple Einkaufszettel für die Rückrunde einstellen. „Wir werden kein Spiel mehr aufgrund von konditionellen Defiziten verlieren“, verspricht Hanauer zum Einstand.

Viel Zeit zum Kennenlernen musste sich Albigs neuer Coach nicht nehmen, als er beim Schiedsrichterturnier zum Jahreswechsel erstmals vor seiner neuen Mannschaft stand. Im Sommer erst wechselten sechs Spieler von Mauchenheim. Eine Halbserie später findet auch Hanauer, der vier Jahre in Mauchenheim kickte und die Zweitvertretung trainierte, den Weg nach Albig.

Oliver Huber umwirbt den früheren Coach

Der Kontakt zum Neu-Trainer war schnell hergestellt. Albigs Interimscoach Oliver Huber tauschte sich mit Hanauer bereits im Oktober über ein Engagement aus. In Albig hatte man sich nach sechs Ligaspielen ohne Sieg von Trainer Sandro Ferraris getrennt. Hanauer hatte seine Zelte bei der Zweitvertretung von Gau-Odernheim ebenfalls nach sechs Partien abgebaut. „Sportlich lief es soweit ganz gut, aber die Rahmenbedingungen haben nicht gepasst“, hakt der neue Trainer seine Zeit in der Bezirksliga Rheinhessen schnell ab.

Auf eine kurze Auszeit verständigt

Ganz bewusst habe er sich im Herbst erstmal eine Auszeit vom Fußball genommen. Oliver Huber ließ nicht locker und machte seinem alten und neuen Coach den Trainerjob schmackhaft. „Ich bin niemand, der einen Katalog an Extrawünschen äußert. Im Vorfeld haben wir uns aber sehr genau über unsere gegenseitigen Erwartungen ausgetauscht“, sagt Hanauer.

Ein Thema in den Gesprächen: das private Familienglück im Hause Hanauer. Im Februar wird der Coach zum zweiten Mal Vater, baut parallel ein Eigenheim. Gemeinsam verständigte man sich darauf, dass in der kurzen Familienpause die bisherigen Spielercoaches Oliver Huber und Marvin Hammer das Kommando übernehmen. Auch bei der Laufzeit kam der Tabellenzwölfte dem neuen Spielertrainer entgegen. „Ich habe erstmal nur bis Saisonende zugesagt, dann schauen wir weiter.“ Als „maximales Entgegenkommen“ bezeichnet Hanauer die Zugeständnisse des Vereins. „Am Ende konnte ich gar nicht nein sagen.“

In Albig hingegen freut man sich auf einen Ligainsider, der zugleich eine Verstärkung auf dem Platz sein wird. „Ich habe gesagt, die Jungs dürfen mich zur Seite nehmen und rausnehmen, wenn meine Leistung nicht stimmt. Aber ansonsten will ich schon noch mitkicken“, macht Hanauer augenzwinkernd klar. In der ersten Februarwoche beginnt für das Kellerkind der B-Klasse der Trainingsstart in die Restsaison. Vor der Saison ging der Blick durchaus nach oben. Mit Verstärkungen aus der A-Klasse wollte man sich in der oberen Tabellenhälfte einquartieren. Der Plan ging schief, erst kurz vor der Winterpause zeigte die Formkurve leicht nach oben. Hanauer wurde auch geholt, um mit einer klaren Spielidee schnell die nötigen Punkte für den Klassenverbleib zu sammeln.

Zum Auftakt warten mit Wörrstadt und Erbes-Büdesheim die beiden einzigen Teams, die noch hinter den Albigern platziert sind. „Die hohen Erwartungen müssen wir in die Tonne treten, und gegen die direkten Konkurrenten punkten“, sagt Hanauer. Seine Spielidee: Simpel.

Drei Spielsysteme und körperliche Fitness

Drei Spielideen wolle er seinem Team vermitteln, um auf unterschiedliche Gegner und Spielsituation reagieren zu können. „Das ist keine Raketenwissenschaft. Aber vor allem konditionell müssen wir Spiele dominieren“, sagt Hanauer.

Sehr treffend findet der Neu-Albiger da die Aussagen von Thomas Müller. Der Bayern-Stürmer hatte im Wintertrainingslager erklärt, dass Spieler einen Leitfaden vom Trainerteam an die Hand brauchen: „Ich vergleiche das gerne damit: Wenn dich deine Frau zum Einkaufen schickt, und du hast einen Einkaufszettel dabei, dann weißt du genau, was du im Supermarkt zu tun hast. “ Genau einen an einem solchen kompakten Zettel arbeitet man auch in Albig, damit eine schwache Saison versöhnlich endet.



Aufrufe: 023.1.2020, 14:00 Uhr
Henrik RampeAutor