SG Weinheim mit einer Portion Glück

Wie viele Gelbe Karten verteilt würden, liege eben im Ermessensspielraum des Schiedsrichters. Und Rainer Wissmann, Trainer der Weinheimer, erklärt: „Gegen Albig haben wir nie harte Spiele, da Hanauer Wert auf taktische Disziplin legt und Fußball spielen und nicht kämpfen will.“

Bei beiden Platzverweisen ging es auch nicht um bösartige Fouls. Die Rote Karte für den Weinheimer Jan Mottausch nach 75 Minuten kam dadurch zustande, dass der Stürmer sich über ein nicht gegebenes Tor beschwerte. „Jan war anderer Meinung“, umschrieb Wissmann, dass dessen gewählte Worte gegenüber Schiedsrichter Gerd Kreer wohl nicht ganz druckreif waren.

Auf der Gegenseite wiederum unterband Marvin Hammer in der vierten Minute der Nachspielzeit einen aussichtsreichen Angriff der Gastgeber – der TVA-Kapitän hatte bereits nach 57 Minuten Gelb gesehen und erhielt nun die Ampelkarte.

Spiel von der Taktik geprägt

Es war ansonsten ein Spiel, das bis auf die Tore vor den 160 Zuschauern selbst wenig Strafraumszenen bot. Zwar spielte sich das Geschehen mehrheitlich in der Albiger Hälfte ab – dies hatte aber Hanauer auch so einkalkuliert, der auf Konter setzte. Die 1:0-Führung für die Gäste durch Maximilian Biesalski (48.) entsprang auch einer solchen Situation. Die Tore für die Weinheimer entstanden durch Zuspiele von den Außen, beim 1:1-Ausgleich war Ardijan Dautaj der Nutznießer (63.), beim 2:1-Siegtreffer Rene Koch (88.).

Aufregung um nicht gegebenen Elfmeter

Einen Aufreger gab es noch in der 80. Minute: Jonathan Orthlauf-Blooß kam im Strafraum des Gastgebers zu Fall. „Den Elfmeter hätten die meisten Schiedsrichter gegeben“, ärgerte sich Hanauer. „Man hätte ihn pfeifen können“, gab auch Wissmann zu. Spiele gegen Albig seien „umkämpft und immer knapp“, sagt der Weinheimer Coach, „beide Seiten hätten mit dem Unentschieden leben können.“ Dass „eine Punkteteilung gerecht“ gewesen wäre, fand auch Hanauer.

Für die von der Tabellenspitze gestürzten Gäste geht es erst am 19. September im ersten Spiel auf dem neuen Rasenplatz gegen die TuS Wörrstadt (13 Uhr) weiter. „Wenn wir die Leistung vom letzten Samstag wiederholen, gewinnen wir“, ist er überzeugt. Verzichten muss er dann möglicherweise auch auf Biesalski, der in Weinheim unglücklich auf die Schulter fiel.

Wissmanns Team, das „um die Meisterschaft mitspielen“ will, tritt am kommenden Sonntag (15 Uhr) beim FV Flonheim/TV Lonsheim an. „Wir müssen langsam die PS auf den Platz kriegen, wir sind noch nicht so in dem Rhythmus, wie ich mir das vorstelle“, fordert Wissmann bessere Leistungen auch über die ganze Spielzeit.

SG Weinheim/Heimersheim: Adam – J. Flick, Jungk, Mahdi Mashadi, Henn (76. Commodore) – M. Flick, Koch, Guezey (59. Merz) – Mottausch, Dautaj, Stauf.

TV Albig: Huber – Summer, Stahn, Hammer, Fey – Lepherc – Klar (55. Esser), Affelder, Hamzehpour, Orthlauf-Blooss (22. Biesalski) – Einsfeld (33. Hanauer).