2024-06-17T07:46:28.129Z

Ligavorschau
War im Hinspiel schon heiß umkämpft: Das Duell zwischen dem GSV Born (rechts) und dem FV Geisenheim (links) F: Vigneron
War im Hinspiel schon heiß umkämpft: Das Duell zwischen dem GSV Born (rechts) und dem FV Geisenheim (links) F: Vigneron

Spiel mit Meilenstein-Charakter für GSV Born

Donnerstag im Topspiel gegen Geisenheim +++ Beide Teams aufgrund von Defiziten beim Schiedsrichter-Soll mit einem bzw. drei Punkten Abzug

Born/Geisenheim. In den 1970er Jahren, erinnert sich Uwe Dietrich, hätte der GSV Born schon einmal unter eigener Flagge in der höchsten Klasse der Umgebung gekickt. Das war damals die A-Liga, in der es auch Duelle mit Wiesbadener Clubs gab. Später gingen die GSV-Fußballer eine Spielgemeinschaft mit dem FC Hettenhain ein, die im Jahr 2009 aufgelöst wurde. Seitdem kicken die Borner wiederum auf A-Liga-Ebene. In dieser Runde mit der großen Chance, erstmals den Sprung in die Kreisoberliga zu schaffen, die nunmehr höchste Spielklasse im Rheingau-Taunus. Ein Erfolg im Topspiel gegen Verfolger FV 08 Geiseneheim (Donnerstag 19.30 Uhr) wäre ein Meilenstein in Richtung Aufstieg. Zumal in dieser Runde Meister und Vizemeister direkt in die Kreisoberliga einziehen, der Dritte via Relagtion folgen kann.

Kontakte machens möglich

„Das wäre das i-Tüpfelchen der über Jahre hinweg geleisteten Arbeit", schielt Dietrich bereits vorsichtig eine Etage höher. Als stellvertretender Vorsitzender des Gesang- und Sportvereins (GSV) sowie als Verantwortlicher für die Fußballer bildet er mit Trainer Ibrahim „Ibo" Munyaneza und Leistungsträger Tatul Sarkisijan ein Trio, das bei der Kaderzusammenstellung Kontakte spielen lässt. Und dabei offensichtlich ein glückliches Händchen hatte. „In dieser Saison haben wir einen ausgeglichen besetzten Kader, der auch von der Chemie her zusammenpasst. Außerdem strahlt Ibo absolute soziale Kompetenz aus. Wir sind ein familiärer Club mit intaktem Umfeld. Ein Verein, der sich auch kümmert, wenn jemand Probleme hat", nennt Dietrich die Grundkomponenten des Höhenflugs, zu dem auch das eigene Sportgelände inklusive Kunstrasen zählt. Einzig der Punkt, der aufgrund der Defizite beim Schiedsrichter-Soll abgezogen wird, stört derzeit. Generell wäre der GSV, bei dem unverändert Torhüter-Altmeister Christian Hofer zum Aufgebot gehört, für die Kreisoberliga gewappnet.

"Müssen alles gewinnen"

Auch der FV 08 Geisenheim wäre gerüstet. Gleichwohl muss er mit der gewaltigen Hypothek von gleich drei Zählern Abzug aufgrund des nicht ausreichenden Schiedsrichter-Bestandes leben. Der Referee, der seit dem Lehrgang im Februar hinzugekommen ist, zählt entgegen den ersten Erwartungen nicht mehr für die laufende, sondern erst für die neue Spielzeit. Somit liegen die 08er in der „Netto"-Rangliste hinter Born (64) und der SG Laufenselden (60, ohne Punktabzug) mit 59 Punkten auf Rang drei. „Wir müssen einfach alles gewinnen, dann brauchen wir uns um nichts Gedanken zu machen", glaubt 08-Clubchef Harald Lohr ungeachtet der schmerzhaften Punkteinbuße fest an die Stärke der Mannschaft, die mit 114 Toren das offensivstärkste Team der Liga bildet. Woran die Goalgetter Christian Obländer (30) und Christian Backes großen Anteil haben.

Führungstrio bleibt

Unabhängig von der künftigen Klassen-Zugehörigkeit verweist Lohr auf die Zusagen von Chefcoach Oliver Moser sowie dessen Co-Trainer-Duo Jonas Feldhaus und Dorian Haas. Das Trio werde dem FV 08 treu bleiben, so der Steuermann. Bis auf den am Knie lädierten Patrick Mieles können die Geisenheimer am Donnerstag in Born in Bestbesetzung antreten – und an der Revanche für die 0:1-Hinspielniederlage arbeiten.

Aufstieg fest im Visier

„Das Team ist gefordert. Schönspielerei allein reicht nicht", erwartet Moser, dass seine Schützlinge den Faktor Willensstärke bis zum Anschlag ausreizen und auf keinen Fall verlieren. „Dann hätten wir es nicht mehr selbst in der Hand.", weiß er um die Bedeutung des Topspiels: „Erster oder Zweiter – das wäre mir egal. Hauptsache, es ginge auf direktem Weg hoch. Die Relegation braucht doch kein Mensch. Aber es wäre fatal, wenn wir nicht aufsteigen würden." Derweil steht Benedikt Franz (19), Torjäger der Gruppenliga-A-Jugend des FSV Winkel, als erster Geisenheimer Zugang fest.

Aufrufe: 03.5.2017, 15:00 Uhr
Stephan NeumannAutor