85 Minuten waren da gespielt, und das Gros der Zuschauer hatte sich wie Asbergs Trainer Michael Prigge schon auf ein Remis eingestellt. "Und das wäre ja wohl auch verdient gewesen", erinnerte der Coach der in orangen Trikots angetretenen Asberger. Deren Farben leuchteten insbesondere im ersten Abschnitt, in dem der Aufstiegsaspirant aus Scherpenberg gar nicht in die Puschen zu kommen schien. "Wir waren lange zu defensiv", bekannte Bartkowiak. Asberg bedankte sich, nutzte seine Freiräume und erspielte sich die ersten Möglichkeiten der Partie. Christian Kanzoks Heber über Scherpenbergs Torhüter Dirk Sadowski war nicht nur ein äußerst sehenswerter Treffer des dienstältesten Asbergers, sondern auch eine höchst verdiente Führung in der 20. Minute. "Wir hatten Scherpenberg 44 Minuten lang im Griff", betonte Prigge, die eine fehlende Minute bis zum Pausenpfiff des souverän agierenden Unparteiischen Enes Krupic aber auch nicht vergessend. Asbergs Jüngste, Tim Kerkenhoff und Marius George, patzten vor dem eigenen Strafraum, Daniel Negro eroberte den Ball und passte zu dem im Fünfmeterraum sich einsam fühlenden Marcel Eich. Scherpenbergs Goalgetter, der auch schon das Hinspiel entschieden hatte, schob aus wenigen Metern zum überraschenden und glücklichen 1:1 ein, ersparte seiner Auswahl aber damit keineswegs die deftigen Worte des Trainers in der Kabine. "Die Pausenansprache fiel etwas lauter aus", verriet Bartkowiak.
Und sie blieb vor allem nicht ohne Wirkung. Scherpenbergs Mannschaft übernahm nach dem Seitentausch die Initiative, ehe Bartkowiak ein weiteres Mal helfend eingriff. Der Trainer setzte auf Offensive, wechselte die Stürmer Adam Gabor und Hübschke ein. Auf Asberger Seite landete Andrea Lambertos Kopfball noch am Außennetz, ehe Rajkovic seinen Lauf startete und dem Derby zur Entscheidung verhalf. Asbergs Torschütze Kanzok nahm es als fairer Verlierer. "Alles Gute im Aufstiegskampf", gab er dem SVS mit auf den Weg.