Souveräne Rückkehr in die Landesliga

Neu-Trainer Matthias Plötz, er kam vom 1. FC Bad Kötzting, und sein Team (Christian Eidenhardt, Marco Lernbecher, Gerd Peintinger) haben eine Sisyphusaufgabe gemeistert. Anders als der sagenhafte König von Korinth haben sie den Stein jedoch ganz nach oben auf den Berg gerollt – auf Platz eins der BOL und das mit einer beeindruckenden Bilanz. Gerade einmal zwei Niederlagen und ein Unentschieden stehen auf der Minusseite bei 22 Spielen.

Ein Selbstläufer war der Erfolg nicht, es hat viel Arbeit gekostet – vor allem auch neben dem Platz. Bis zum Winter dauerte der Findungsprozess, dauerte es – unabhängig von den Siegen – bis aus der Ansammlung an guten Spielern eine echte Mannschaft wurde. „Das Trainingslager in Pilsen hatte viel gebracht in Sachen Teambuilding“, sagen Sportlicher Leiter Gerd Peintinger und Trainer Matthias Plötz im Gespräch mit unserem Medienhaus. Unzufrieden konnten die Verantwortlichen jedoch auch bis dahin nicht sein. Auch in der fußballerischen Entwicklung haben die Jungs kontinuierlich zugelegt.

Der sofortige Wiederaufstieg also nur eine Frage der Zeit? – Geschenkt wurde den Chamer nichts, und ein Quäntchen Glück haben sie ebenfalls abbekommen. Damit ist nicht „Dusel“ gemeint, sondern Glück, dass so gut wie kein Leistungsträger ausfiel, es kaum Verletzungen gab. Für die Spieler ist der Aufstieg natürlich eine Riesensache. Der Jahrgang 1999 wurde endlich einmal Meister, der Jahrgang 2000 darf endlich Landesliga spielen, sagt Peintinger, der den Aufstieg auch aus einer zweiten Perspektive sieht. Hauptaufgabe der aufwendigen Jugendarbeit sei es, viele eigene Spieler in den Herrenbereich einzubauen. Die Chamer sind auf einem guten Weg. Die C-Junioren spielen in der Bayernliga, die B-Junioren in der Landesliga und nun sind auch die A-Junioren zurück in der Landesliga.

Deren Ziel für die neue Saison sei der Klassenerhalt. Die Liga werde auf 14 Mannschaften aufgestockt, dafür gibt es dann auch vier Direktabsteiger. Selbst wenn das Chamer Nachwuchsleistungszentrum als Sammelbecken für Talente gilt, sei es gerade im U19-Bereich nicht einfach, Spieler zu bekommen. Im Vergleich zu anderen NLZs habe es Cham um einiges schwerer. Grund sei unter anderem die geografische Randlage.

Acht Nachwuchsleute aus der Aufstiegsmannschaft scheiden aus, zehn Spieler aus dem Jahrgang 2000 bleiben, acht Jungs aus der U17 kommen dazu. „Der 2001er Jahrgang ist ein sehr guter“, sagt Peintinger. Daraus muss Trainer Matthias Plötz eine Mannschaft basteln, die der Landesliga gewachsen ist – Sisyphusarbeit halt. Die Verantwortlichen wären für die neue Saison schon zufrieden, wenn der Coach den Stein auf Platz zehn rollen würde.