2024-06-06T11:30:11.560Z

Allgemeines

Sons­becks All­roun­der in der De­fen­si­ve

Eren Can­po­lat be­sticht beim Lan­des­li­gis­ten nach ei­nem schwie­ri­gen Start durch sei­ne Va­ria­bi­li­tät

Eren Can­po­lat wür­de Gen­na­ro Gat­tu­so ger­ne mal per­sön­lich ken­nen­ler­nen. Der ita­lie­ni­sche Ex-Na­tio­nal­spie­ler, der von 1999 bis 2012 ei­ne gol­de­ne Ära beim AC Mai­land mit präg­te, zwei­mal die Cham­pi­ons Le­ague und 2006 mit der Na­tio­nal­mann­schaft die Welt­meis­ter­schaft ge­wann, ist das gro­ße Vor­bild des Lan­des­li­ga-Fuß­bal­lers vom SV Sons­beck. Der 22-jäh­ri­ge Duis­bur­ger wech­sel­te im Som­mer zu den Rot-Wei­ßen und ist ein wich­ti­ger Bau­stein in der Hin­ter­mann­schaft.

In der De­fen­siv­rei­he agier­te Can­po­lat als In­nen­ver­tei­di­ger, Au­ßen­ver­tei­di­ger oder Mit­tel­feld­spie­ler. „Ich spie­le eben da, wo der Trai­ner mit be­nö­tigt.“ Nach ei­ner Schul­ter­ver­let­zung zum Be­ginn der Hin­run­de ist er nun wie­der voll ein­satz­fä­hig und wird im­mer wich­ti­ger für den SVS. Der zwei­kampf­star­ke Can­po­lat wur­de im Nach­wuchs­leis­tungs­zen­trum von Rot-Weiß Ober­hau­sen aus­ge­bil­det und spiel­te dort zwölf Jah­re.

Lan­des­li­ga-Luft schnup­per­te Can­po­lat in der Sai­son 2016/2017 in der Zweit­ver­tre­tung von RWO. In sei­nem ers­ten Se­nio­ren­jahr kam er schon auf 24 Ein­sät­ze. Da­nach folg­ten Sta­tio­nen bei den Ober­li­gis­ten Schwarz-Weiß Es­sen und FSV Duis­burg, wo er ins­ge­samt auf 35 Par­ti­en kam, be­vor der Youngs­ter we­gen ei­ner Knie­ver­let­zung pau­sie­ren muss­te. Im Som­mer 2019 ent­schied er sich für ei­nen Wech­sel zum SV Sons­beck. Can­po­lat er­in­nert sich noch sehr gut an das tol­le Ge­spräch mit sei­nem neu­en Coach. „Der Trai­ner mein­te, dass er un­be­dingt so ei­nen Spie­ler­typ wie mich brau­che und ich ihn in­spi­rie­re. Und er hat mich dann ein­fach vom Ge­samt­pa­ket in Sons­beck über­zeugt. Nach dem Ge­spräch wuss­te ich, dass ich auf je­den Fall un­ter ihm spie­len möch­te und wir nicht mehr um den hei­ßen Brei re­den müs­sen.“ Hein­rich Lo­sing, schätzt sei­ne Num­mer 8 sehr.

„Eren hat­te ei­nen schwie­ri­gen Start bei uns. Zum En­de der Vor­be­rei­tung ver­letz­te er sich an der Schul­ter, so dass er ei­ni­ge Wo­chen fehl­te. Wir hat­ten ihn ei­gent­lich als In­nen­ver­tei­di­ger ver­pflich­tet. Durch sei­nen Aus­fall spiel­ten sich Max Wer­ner und Ro­bin Schoofs in der In­nen­ver­tei­di­gung ein. Mit Er­ens Rück­kehr zeig­te er aber sei­ne Fle­xi­bi­li­tät, denn er mach­te sei­ne Sa­che als Au­ßen­ver­tei­di­ger oder als Sech­ser sehr gut.“

Can­po­lat, der ei­ne Aus­bil­dung bei Thys­sen­Krupp zum Ver­fah­rens­tech­no­lo­gen macht, zählt des SVS zu den Spit­zen­mann­schaf­ten in der Grup­pe 2. „Wir ha­ben das Po­ten­ti­al, un­ter die Top 5 zu kom­men. Wir sind ei­ne jun­ge Mann­schaft und müs­sen noch viel ler­nen. Aber wenn wir so zu­sam­men­blei­ben und uns punk­tu­ell ver­stär­ken, kön­nen wir in den nächs­ten zwei Jah­ren si­cher­lich oben an­grei­fen“, so Can­po­lat.

Ob er auch in der nächs­ten Sai­son für die Rot-Wei­ßen auf­läuft, ist der­weil noch nicht ent­schie­den. „Es gab ers­te Ge­sprä­che, aber der Ver­ein möch­te sich noch ein paar Spie­le von mir an­schau­en“, meint Can­po­lat, der sich trotz sei­nes jun­gen Al­ters auch als Füh­rungs­spie­ler sieht. „Ich möch­te mei­ne Er­fah­rung aus der Ober­li­ga­zeit ger­ne wei­ter­ge­ben.“

Ein be­son­de­res High­light in sei­ner noch jun­gen Lauf­bahn war das Halb­fi­na­le im Nie­der­rhein-Po­kal, als er mit SW Es­sen vor 8000 Zu­schau­ern ge­gen RW Es­sen spiel­te. Die lehr­reichs­te Zeit hat­te er bis­lang in der U19 in Ober­hau­sen mit dem Auf­stieg in die A-Ju­gend-Bun­des­li­ga. „Da ha­be ich viel von Trai­ner Mi­ke Tull­berg und Mit­spie­ler Ste­ve Tun­ga ge­lernt. Bei­de sind jetzt bei Bo­rus­sia Dort­mund II un­ter Ver­trag“, weiß Can­po­lat. „Hö­her Fuß­ball zu spie­len, wä­re schon ein Traum. Mit ei­nem biss­chen Glück könn­te es für mich noch in der 3. Li­ga klap­pen. Die Hoff­nung stirbt schließ­lich zu­letzt“, schmun­zelt der De­fen­siv­ak­teur.

Aufrufe: 020.3.2020, 21:00 Uhr
RP / André EginkAutor