2024-04-29T14:34:45.518Z

Interview
Frust in Steinbach: Wormate Alan Stulin blickt nach dem 2:2 beim Aufsteiger wenig glücklich aus der Wäsche.
Frust in Steinbach: Wormate Alan Stulin blickt nach dem 2:2 beim Aufsteiger wenig glücklich aus der Wäsche.

,,So viele Tore kann man nicht schießen"

Der Sportliche Leiter von Wormatia hadert mit der Vielzahl an Gegentoren und wegen der fehlenden Konstanz

Worms. Es gibt keine zwei Meinungen: Fünf Punkte aus sieben Spielen sind nicht der Anspruch, mit dem der VfR Wormatia Worms in die Saison der Fußball-Regionalliga gegangen ist. An der Alzeyer Straße sind sie jetzt natürlich bei der Fehleranalyse. Im WZ-Interview gibt der Sportliche Leiter Marcel Gebhardt einen Einblick in die Gedankengänge.

Herr Gebhardt, Trainer Sascha Eller hat lange Verstärkung für den Sturm gefordert, mit Marco Metzger wurde zuletzt aber doch noch mal ein Abwehrspieler verpflichtet. Gibt es unterschiedliche Meinungen, wenn es um die Fehleranalyse geht?

Dass der Trainer einen Stürmer gefordert hat, war noch vor der Verpflichtung von Alper Akcam. Letztes Jahr hatten wir auch nur zwei Stürmer, in der Vorrunde hat Ali Özgün sogar mehr als Verteidiger gespielt. Nach dem Spiel in Steinbach hat Sascha Eller selbst gesagt, dass die Qualität im Kader vielleicht sogar besser ist als in der vergangenen Saison. Unterm Strich muss man sagen, dass wir alle froh sind, mit den zur Verfügung stehenden Möglichkeiten das erreicht zu haben.

Woran genau liegt jetzt aber die dünne Ausbeute?

Wir sollten das nicht an einem Thema aufziehen. Wir haben in den letzten Spielen immer unsere Tore gemacht. Wir haben aber auch sehr viele Tore bekommen; so viele kann man selbst gar nicht schießen. Schon nach der letzten Saison haben wir festgestellt, dass wir im Vergleich zu den Spitzenmannschaften zu viele Gegentore bekommen. Genau das wollten wir mit Hilfe der Neuverpflichtungen abstellen. Ganz entscheidend ist aber, dass wir es im Moment nicht schaffen, über 90 Minuten kompakt zu stehen und über diese Kompaktheit nach vorne zu spielen. Wir sind im Spiel in unserer Leistung viel zu wechselhaft, dadurch wird es auf Dauer natürlich schwierig, die Spiele auch zu gewinnen.

Wie schwer wiegt der Ausfall von Eugen Gopko, der wegen seines Kreuzbandrisses wohl erst nächstes Jahr wieder spielen wird? Als Rechtsverteidiger haben sich jetzt schon einige Spieler versucht.

Ihn komplett zu ersetzen, ist nicht möglich, weil er für mich der konstanteste Spieler in der vergangenen Saison war. Zum Beispiel Ricardo Antonaci und Jan Just sind aber Spieler, die diese Position besetzen können. Das gilt übrigens auch für Patrick Auracher oder Maik Karwot. Ich bin überzeugt, dass wir dieses Problem aus dem Kader heraus lösen können.

Welche Rolle spielt es, dass die Mannschaft wegen des Umbaus in der EWR-Arena ständig umziehen muss?

Keine. Wir können uns natürlich aufhängen an dem Thema, denn natürlich ist ein größerer Aufwand vorhanden. Das dürfen wir aber nicht als Ausrede in Anspruch nehmen, sonst machen wir es uns ein bisschen leicht. Wir sollten froh sein, dass der Rasen neu gemacht wird.

Vertragslose Spieler können weiter verpflichtet werden. Wird sich noch etwas tun?

Wenn uns ein guter Spieler über den Weg läuft, werden wir natürlich schauen, was noch geht. Aktuell sehe ich da aber niemanden. Außerdem ist das auch ein wirtschaftlicher Faktor, wir haben unsere finanziellen Möglichkeiten ausgereizt. Diese Frage hätte ich übrigens genauso beantwortet, wenn wir Erster oder Zweiter wären.

Trainer Sascha Eller sagt, er sei immer gut damit gefahren, in kritischen Situationen die Ruhe zu bewahren. Ist es vielleicht doch notwendig, die Mannschaft aufzurütteln?

Wir müssen natürlich kritisch damit umgehen, wie wir in den letzten Wochen gespielt haben und darüber reden, dass wir immer wieder Punkte liegen lassen. Wir haben da einen Trend, haben zwei Mal erst in der 90. Minute noch einen Punkt ergattert. Ich kann Mannschaft und Trainer aber nicht unterstellen, dass sie nicht wollen.

Es kommen jetzt die Heimspiele gegen Homburg und Pirmasens. Gibt es eine Vorgabe für die beiden Spiele?

Ich beschäftige mich im Moment nur mit dem Spiel gegen Homburg. Zufrieden sind wir immer nur, wenn wir gewinnen. Wir brauchen natürlich Punkte, wichtig ist aber immer auch die Art und Weise, wie wir Fußball spielen. Wenn es uns gelingt, dass das Pendel nicht mehr so sehr ausschlägt, werden wir wieder punkten.

INFOKASTEN

- Die Arbeiten in der EWR-Arena liegen weiter im Zeitplan. Zwar wurden durch einen unerwarteten Munitions-Fund jetzt Nachuntersuchungen nötig. Ziel bleibt aber, das Heimspiel gegen Astoria Walldorf am 21. November auf dem neuen Stadionrasen auszutragen. .

Aufrufe: 08.9.2015, 08:30 Uhr
Carsten SchröderAutor