2024-04-30T13:48:59.170Z

Allgemeines
Kopfballduell: Dürens Julian Wiersberg (r.) und Freialdenhovens Yannick Kuhnke schenken sich nichts.
Kopfballduell: Dürens Julian Wiersberg (r.) und Freialdenhovens Yannick Kuhnke schenken sich nichts. – Foto: Thomas Mauer
Sparkasse

Sieg des Willens im Derby für die Borussia

Mittelrheinliga: Freialdenhoven bezwingt Aufstiegskandidat 1. FC Düren mit 2:0. Trainer Hannes: „So eine Leistung kannst du nicht jeden Tag abrufen.“

MITTELRHEINLIGA

Borussia Freialdenhoven - 1. FC Düren 2:0

Zum ersten Mal in dieser Saison ist es dem 1. FC Düren nicht gelungen, ein Tor zu erzielen. Da die Mannschaft aber zwei Treffer kassierte, ging der FCD zum zweiten Mal in dieser Spielzeit als Verlierer vom Platz. 0:2 hieß es am Ende in der Fußball-Mittelrheinliga bei Borussia Freialdenhoven.

„Wir hatten einfach zu viele Ausfälle“, äußerte sich Dürens Trainer Giuseppe Brunetto nach Spielende. Damit meinte er aber nicht Spieler, die verletzt oder krank waren. „Ich weiß nicht, warum sieben Jungs nicht das abgerufen haben, was sie können. Sie hatten keine Normalform. Bei Freialdenhoven habe ich Derby-Charakter sehen können. Den haben wir vermissen lassen“, ging Brunetto genauer in die Analyse.

Dabei fing aus Dürener Sicht die Partie gar nicht so schlecht an. In den ersten 20 Minuten gab es zwei glasklare Chancen, die nicht genutzt wurden. Danach wartete Brunetto auf weitere Möglichkeiten bis zum Spielende vergebens: „Ab Minute 20 hatten wir keine Durchschlagskraft mehr. Das ist dann einfach zu wenig, um solche Spiele zu gewinnen.“ Bereits beim Rückrundenauftakt zu Hause gegen Viktoria Arnoldsweiler bekam der Coach eine Leistung angeboten, die ihn nicht gänzlich überzeugte: „Die erste Halbzeit gegen die Viktoria hat mir bereits nicht gefallen. Wir hatten keine Ruhe am Ball. Die hat dann im Spielaufbau gefehlt.“ Warum sein Team gerade nicht in der Lage ist, wie in der Hinrunde zu spielen, weiß Brunetto nicht. Aber er erwartet mehr und hat direkt einen Lösungsvorschlag parat: „Die Physis macht uns stark. Wir müssen den Gegner wieder bearbeiten. Momentan versuchen wir zuerst Fußball zu spielen und dann zu arbeiten. Es muss aber heißen: Arbeiten und dann Fußballspielen. Das muss in die Köpfe rein.“

Akzeptable 20 Minuten

Dem Coach ist natürlich bewusst, dass die Gegner noch tiefer stehen werden, als in der Hinrunde. Aber dies müsse akzeptiert und angenommen werden. In Freialdenhoven war es auf jeden Fall so, dass man nach den akzeptablen 20 Minuten noch „100 Jahre hätte spielen können, und es wäre kein Tor gefallen“.

Nach diesem Dämpfer und dem gleichzeitigen Sieg vom FC Wegberg-Beeck in Arnoldsweiler hat der FCD den ersten Rang wieder abgegeben. Geschockt ist Brunetto deswegen aber nicht: „Ich wusste vorher, dass wir in der Rückrunde nicht alle Spiele gewinnen werden. Für uns gilt es, mit Fleiß an den Fersen von Beeck zu bleiben. So lange es geht.“

Als Sieg des Willens bezeichnet hingegen Trainer Wilfried Hannes den Erfolg am Wochenende. In der Freialdenhovener Kabine ertönten kurz nach Spielende bereits Jubelgesänge. Auf der anderen Seite saß der Frust tief, wie Brunetto sagte: „Freialdenhoven hat uns den Schneid abgekauft.“ Die Schüsse der Borussen hatten in den ersten 45 Minuten Seltenheitswert, doch die in Rot spielenden Hausherren attackierten ihre Gegner sehr früh und mit großer Leidenschaft. Besonders Neuzugang Sebastian Wirtz fiel durch ein hohes Laufpensum auf. Der Spielaufbau geriet bei Düren, allerdings auch bei den Borussen immer wieder ins Stocken. Zweikämpfe bestimmten überwiegend das Bild, Yunus Kocak und Alexandru Daescu beharkten sich, Christian Kreutzer hielt Daniel Bleja in Schach, und Tiziano Lo Iacono musste sich den Attacken von Gerard Sambou erwehren. Torszenen blieben im ersten Durchgang Mangelware. „Unsere Abwehr stand heute felsenfest“, wie Hannes betonte.

Aus heiterem Himmel

Die Entscheidung fiel spät und wie aus heiterem Himmel. Ausgerechnet die Verletzung von Luc Roex führte zur Einwechslung von Pascal Schneider (54.). Gut zehn Minuten später war es Pascal Schneider, der energisch in den Strafraum eindrang und nur regelwidrig gebremst werden konnte. Im wuchtig geschossenen Elfmeter von Christos Draganidis lag Entschlossenheit.

„Wir hatten in der zweiten Halbzeit einen Torschuss. Das ist einfach zu wenig“, bemängelte Brunetto. Der musste dann auch mitansehen, wie Draganidis bei seinem zweiten Torschuss gleich wieder traf. „So eine Leistung kannst du nicht jeden Tag abrufen“, dämpfte Hannes übertriebene Euphorie. Er freute sich über die gelungene Revanche für die Niederlagen zuvor gegen den 1. FC Düren.

Schiedsrichter: Julian Neu (Frielingsd.) - Zuschauer: 330
Tore: 1:0 Christos Draganidis (67. Foulelfmeter), 2:0 Christos Draganidis (74.)

Aufrufe: 010.3.2020, 12:00 Uhr
say, tm | AZ/ANAutor