2024-05-02T16:12:49.858Z

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Musste zur Pause bereits verletzt raus: der Ettenheimer Marvin Weber (links) im Kopfballduell mit Julian Krauth.
Musste zur Pause bereits verletzt raus: der Ettenheimer Marvin Weber (links) im Kopfballduell mit Julian Krauth. – Foto: Wolfgang Künstle

SG Dörlinbach-Schweighausen gewinnt auch ohne Trainer

Corona stoppt den SV Grafenhausen

Es wurde gespielt. Tatsächlich. Doch drei von acht Partien fielen zum Start in die Frühjahrsrunde in der Fußball-Kreisliga A, Staffel Süd aus. Das lag nicht daran, dass sich die Kicker angesichts des Krieges in der Ukraine dafür entschieden hätten, ein Zeichen der Solidarität zu setzen, sondern an einem Gegner, den es seit zwei Jahren gibt. Die Corona-Pandemie ist noch da. Allen Öffnungsschritten zum Trotz. Was vor wenigen Wochen noch Alarm ausgelöst hatte, wird jetzt einfach hingenommen, mit einem Schulterzucken.

Im Lauf der vergangenen Woche wurde es beim SV Grafenhausen immer schlimmer, „am Donnerstag waren bereits sieben Spieler betroffen“, sagt der sportliche Leiter Jens Wagner. Immerhin, die Verläufe sind derzeit bei allen mild, so dass Hoffnung besteht, am kommenden Wochenende endlich ins Fußballgeschehen eingreifen zu können. „Es ist sehr ärgerlich, weil wir uns gegen Schlusslicht SG Oberweier-Heiligenzell einen positiven Auftakt erhofft haben. Das wäre gut für die Moral im Abstiegskampf gewesen“, sagt Wagner. Zumal kommendes Wochenende der kleine Kunstrasenplatz in Diersburg auf die Grafenhausener wartet. „Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass Spiele dort für uns immer eine Wundertüte sind.“


Auch bei der SG war man nicht unbedingt glücklich über die Absage, „denn wir hatten die Spannung in der Vorbereitung auf diese Partie gelegt“, sagt SG-Coach Stefan Schlageter. Doch gehe die Gesundheit eindeutig vor, „sieben positive Fälle sind für jede Mannschaft schwer zu verkraften, daher war eine Absage von Grafenhausener Seite unausweichlich.“ Umso mehr freue er sich nun auf die Partie am kommenden Wochenende gegen den FV Ettenheim, „hat doch auch was, mit einem Heimspiel zu starten“, so Schlageter.


Die Ettenheimer konnten am Sonntag antreten, 0:2 unterlag die Elf von Claudio Braun dem Ligaprimus SV Schapbach. Die erste Halbzeit stemmte sich seine Mannschaft richtig gut dagegen, „da hatten wir aber auch das Glück des Tüchtigen“, sagt Braun, denn durchaus hätte sein Team bereits in den ersten 45 Minuten in Rückstand geraten können. „Schapbach ist im Moment einfach ein Klasse für sich“, sagt Braun, kämpferisch habe die Einstellung seiner Mannschaft auf jeden Fall gestimmt. Doch mit einem Doppelschlag nach der Pause sorgten Sven Schmid (54.) und Julian Krauth (59.) für den Gästesieg. Bitterer als die Niederlage war für Braun der Verlust von Marvin Weber. In der Pause musste er ihn vom Platz holen. Unglücklich umgeknickt war Weber, „vermutlich was an den Bändern, aber zum Glück kein Bruch des Knöchels“, sagt Braun.


Daheim vom Telefon statt von der Seitenlinie oder als Spieler auf dem Platz erlebte Jonathan Kalt, Trainer der SG Dörlinbach-Schweighausen, den Restart seiner Mannschaft. „Ich bin leider an Corona erkrankt, zum Glück ein milder Verlauf, darf das Haus aber nicht verlassen“, sagt Kalt. Thomas Wendle ersetzte ihn an der Seitenlinie beim 4:2-Erfolg über den FC Ankara Gengenbach. Zufrieden zeigt er sich mit dem Auftritt, „es wurde das erwartet schwere Spiel“. Bereits im Hinspiel tat sich sein Team gegen den FC schwer. „Kleine Plätze liegen ihnen, doch sind wir nach dem frühen 0:1-Rückstand gut zurückgekommen“, sagt Kalt. Mario Lauer (23.) und Pascal Geiger (40.) drehten die Partie noch vor dem Seitenwechsel, Jürgen Singler (54.) und Jonas Kopf (60.) erhöhten auf 4:1. „Wichtig war, dass wir gut aus den Startlöchern gekommen sind“, so Kalt. Dass die SG damit auf Rang zwei springen konnte, mochte er aber noch nicht bewerten.


Nach der Pause erlebt der SC Orschweier ein Debakel


Einen bitteren Einstand erlebte Kevin Mootz, Interimstrainer beim SC Orschweier, in Schiltach. 2:9 verlor der Sportclub. „In der zweiten Hälfte sind wir regelrecht eingebrochen“, sagt Mootz. Eine Erklärung fehlte ihm am Montagmorgen noch. „In der ersten Hälfte haben wir richtig gut gefightet und waren trotz des 2:3-Rückstandes zur Pause auch auf Tuchfühlung.“ Mit dem 2:5 des vierfachen Torschützen Flavius-Nicolae Oprea habe sein Team allerdings die Köpfe hängen lassen. „Ich war selbst etwas ratlos, sah auch keine Möglichkeit, von außen noch einmal einzuwirken“, sagt Mootz. Wobei man aber nicht vergessen dürfe, dass Oprea ein Ausnahmespieler sei, „der hat in der Kreisliga A eigentlich nichts zu suchen“, so Mootz.


Etwas Spielglück fehlte dem SV Diersburg bei der 2:3-Niederlage in Prinzbach: Torjäger Julian Kälbe lief auf allein auf DJK-Keeper Tobias Haag zu, setzte den Ball aus zehn Metern aber neben das Tor. „Das war in der Schlusssekunde, der Schiri hat danach sofort abgepfiffen“, berichtet Trainer Jürgen Lienhard. Dazu verschoss Joel Semmelroth einen Elfmeter (70.). „Insgesamt war der Sieg für Prinzbach aber in Ordnung, man hat gemerkt, dass sie bereits eingespielt sind, wir aber nur ein Vorbereitungsspiel hatten.“

Aufrufe: 07.3.2022, 18:24 Uhr
Benedikt Hecht (BZ)Autor