2024-05-17T14:19:24.476Z

Ligabericht
Lübecks Neuzugang Nico Löffler (vorn) „fliegt“ an Oldenburgs Dino Fazlic vorbei.
Lübecks Neuzugang Nico Löffler (vorn) „fliegt“ an Oldenburgs Dino Fazlic vorbei.

Selbstkritische Worte nach euphorischem Saisonauftakt

Lübecks Nico Löffler hadert nach 2:0 gegen Oldenburg mit eigener Abschlussschwäche

Nach dem Abpfiff nahmen die Fußballer des VfB Lübeck ein Bad in der Menge. Genüsslich ließen sie sich von den meisten der 2201 Fans im Stadion an der Lohmühle auf ihrer Ehrenrunde nach dem 2:0 (0:0)-Auftakterfolg in der Regionalliga Nord gegen den VfB Oldenburg feiern. Mittendrin war auch Nico Löffler, der die Atmosphäre in vollen Zügen genoss – und ungemein erleichtert wirkte. Es war der euphorische Ausklang eines gelungenen Abends, der allerdings mit Startschwierigkeiten angelaufen war.

Auch wegen Löffler. Und so gab sich der österreichische Junioren-Nationalspieler (eine U19-Partie, 13 Einsätze für die U16 bis U18-Auswahl) trotz seiner insgesamt starken Leistung selbstkritisch, hatte er doch im ersten Durchgang zwei hochkarätige Möglichkeiten liegen gelassen.

„Ich hätte nach einer Viertelstunde einfach treffen müssen“, haderte der Außenbahnspieler mit der Aufreger-Szene der ersten 45 Minuten: „Den ersten Versuch hat der Torwart gehalten – das kann passieren. In der Situation danach habe ich selbst Schuld, dass es kein Treffer wurde. Ich hatte Zeit genug, vielleicht aber am Ende auch schon zu viel davon. So konnte ein Abwehrspieler vor der Linie noch klären.“

Der guten Stimmung im Stadion tat das jedoch keinen Abbruch. Im Gegenteil: Die Zuschauer waren gerade nach diesen Möglichkeiten erst so richtig in Fahrt gekommen und trieben den VfB nach vorn. Auch Löffler, der von von der Reservebank des österreichischen Erstligisten Admira Wacker Mödling an die Ostsee gewechselt war, zeigte sich begeistert von der Atmosphäre und dem 90-minütigen Zuspruch der mehr als 2000 Zuschauer an der altehrwürdigen Lohmühle.

„Das war ein toller Support. Klar stellt man sich gewisse Dinge im Vorwege vor. Aber das dann so auf dem Platz zu erleben, war einfach nur toll. Die Zuschauer auf den Rängen waren ja so laut, dass ich manche Anweisung gar nicht hören konnte. Das hat teilweise gekribbelt im Bauch“, sagte Löffler beeindruckt.

Zu der guten Stimmung trugen am Ende natürlich auch die drei Punkte bei, die der VfB zum Start einsacken konnte und damit dem Druck, als einer der Mitfavoriten auf den Titel in die Spielzeit zu gehen, vorerst standgehalten hat. „Ich glaube, jeder im Stadion hat gesehen, dass wir das bessere Team waren“, betonte der 20-Jährige, der aber wie seine Teamkollegen auch nach dem gelungenen Start auf dem Boden bleibt und das Ergebnis realistisch einzuschätzen weiß.

„Wir konnten vor unseren Fans andeuten, was wir können. Das war jedenfalls ein super Auftakt, auch wenn ich bei weitem nicht von einem perfekten Spiel reden möchte. Da ist noch Luft nach oben. Aber wir sind ja noch ganz am Anfang der Spielzeit“, relativierte Löffler, der abschließend nochmals selbstkritisch den Blick auf seine Doppelchance in der 15. Minute richtete: „Wenn wir nicht gewonnen hätten, hätte ich mir richtig in den Hintern gebissen.“
Aufrufe: 031.7.2017, 10:00 Uhr
SHZ / Stephan Russau/bjlAutor