Seitz über Rummenigge-Lob: "Das macht einen stolz"

Es fühle sich genauso an, wie im letzten Jahr, antwortete der 43-jährige Übungsleiter geduldig auf die Frage, die er sicherlich schon hatte kommen sehen. Das 2:3 seiner B-Junioren gegen den BVB war bereits die zweite Finalniederlage gegen Schwarz-Gelb. Im vergangenen Jahr scheiterte er mit der U19 erst im Elfmeterschießen, diesmal langten en Westfahlen 80 Minuten.

Beide Niederlagen wären verhinderbar gewesen. weiß auch Seitz, der sein Team optimal auf die Partie vorbereitet hatte. Jedoch agierte die gefürchtete Offensivreihe der Dortmunder mit gewohnter Kaltschnäuzigkeit. "Sie sind die effektivere Mannschaft gewesen und haben die wenigen Chancen, die sie gehabt haben, konsequent genutzt", so Seitz. Die eigene Chancenverwertung muss er allerdings bemängeln. Mehr als ein Tor per Elfmeter und eines aus dem Spiel blieb seinen Schützlingen am Sonntagmittag verwehrt, auch wenn oft Pech im Spiel war. "Wir haben zu wenig aus unseren Möglichkeiten gemacht. Leider war auch manchmal ein Dortmunder Verteidiger mit dabei, oder die Latte und der Pfosten haben sich bemerkbar gemacht."

"Habe die Erfahrung, mit solchen Situationen umzugehen"

Spielerisch waren die Münchner den Dortmundern aber überlegen. Um die geschlagenen Teenager nach Abpfiff aufzumuntern, suchte sogar der Vorstandsvorsitzende das Gespräch. "Herr Rummenigge war bei uns in der Kabine", berichtete Seitz. "Wenn jemand, der weiß, wie der Fußball funktioniert, die Mannschaft lobt und meint, er hätte ein begeisterndes Fußballspiel gesehen, dann macht einen das ein Stück weit stolz." Rummenigge habe den Bayern-Talenten ebenfalls gesagt, dass schwere Niederlagen nunmal mit dazu gehören. "Trotzdem überwiegt bei mir, aber insbesondere bei den Spielern, die Enttäuschung, dass wir, trotz der Dominanz, als Verlierer vom Platz gehen mussten", gesteht der neue Coach der Bayern-Reserve ein.

Seitz sieht sich als Trainer nicht im Mittelpunkt. "Mein Job ist es, mich um die Jungs zu kümmern. Deswegen bin ich hier mit dabei und habe, auch aufgrund des letzten Jahres, die Erfahrung, mit solchen Situationen umzugehen." Der Fußballlehrer betont, dass es ihm nun darum ginge, "den Spielern zu helfen und ihnen aufzuzeigen, wie sie mit so einer bitteren Situation umgehen und welche Schlüsse sie daraus ziehen, um davon profitieren zu können." Doch auch für das Verhalten seines Jahrgangs, der ihm "ans Herz gewachsen" ist, findet Seitz lobende Worte. "Wie sie sich nach dem Spiel verhalten haben und den Spielern des BVB gemeinsam gratuliert haben, zeigt, dass sie vom Verhalten her in der Spur sind. Das ist nicht ganz so einfach für einen Sechzehn- oder Siebzehnjährigen. Ich weiß, dass das verdammt schwer ist."

Für die U17-Spieler geht eine lange Saison mit gerade einmal zwei Niederlagen vorbei. Für Seitz startete die neue Saison mit den Amateuren jedoch bereits vor Abschluss der Spielzeit seiner B-Junioren, mit denen er nach dem Spiel noch den Saisonabschluss in Form eines gemeinsamen Essens feierte. Zum Thema 'Urlaub' meint Seitz trocken lediglich: "Morgen, 8:30, Säbener Straße." Dann steht die nächste Einheit seines Regionalligateams auf dem Programm.