2024-05-02T16:12:49.858Z

FuPa Portrait
– Foto: Lukas Rogala

Seit Mitte 2019 ohne richtigen Pflichtspiel-Einsatz

Daniel Lütkefedder vom SCV Neuenbeken spielte ein halbes Jahr mit einem unentdeckten Kreuzbandriss. Er ließ sich später operieren. Jetzt ist er wieder fit, muss aber schon sehr lange auf sein großes Comeback warten.

Wenn Daniel Lütkefedder vom Landesligisten SCV Neuenbeken gefragt wird, wie sehr er sich wieder auf den geregelten Fußballbetrieb freue, lautet die Antwort nicht wie bei x-beliebigem Amateurfußballer. „Natürlich brenne auch ich wieder darauf, auf dem Platz zu stehen. Auf ein paar Tage und Wochen kommt es speziell bei mir jetzt aber auch nicht mehr an“, sagt der 27-jährige. Verletzungsbedingt wartet er nämlich schon seit Mitte 2019 auf seinen ersten richtigen Pflichtspiel-Einsatz. Die Corona-Pandemie verlängerte die Zwangspause.

Immerhin gönnte ihm sein aktueller Coach Marco Cirrincione noch ein wenig Landesliga-Luft. Am 7. Spieltag der mittlerweile annullierten Saison wurde Lütkefedder beim 3:1-Sieg des SCV in Bruchmühlen während der Nachspielzeit eingewechselt. „Ich habe zwar nur knapp eine Minute auf dem Platz gestanden. Das Gefühl war aber trotzdem schön“, sagt Lütkefedder zu seinem Comeback Mitte Oktober 2020. Seine vorherige Verletzungsgeschichte ist derweil schon kurios. Anfang 2019 fiel er bei einem Hallenturnier unglücklich gegen den Torpfosten und hatte anschließend immer wieder Schmerzen im Knie. Eine schlimmere Diagnose wurde ihm aber nicht mitgeteilt, so dass er in der Rückserie der Saison 2018/2019 dosiert trainierte und auch spielte.

Ein unvergessliches Spiel vor knapp 1.000 Zuschauern war dann sein vorerst letztes. Der SCV spielte im Relegationsfinale um den Landesliga-Aufstieg gegen den FC Bad Oeynhausen. Lütkefedder wurde beim Stand von 1:1 in der 75. Minute eingewechselt und sollte bei 30 Grad nochmal für frischen Wind im Angriff sorgen. Daraus wurde allerdings nichts. Ab Minute 85 spielte der SCV nach einem Platzverweis in Unterzahl, fing sich in der Verlängerung das 1:2, kassierte noch eine Rote Karte und unterlag schließlich mit 1:3. „Das hatten wir bei meiner Einwechselung anders geplant. Ich musste dann im zentralen Mittelfeld ran. Wir sind nachher nur noch hinterhergerannt“, erinnert sich „Dada“, wie er von seinen Mitspielern genannt wird.

Im Aufstiegsfinale gegen den FC Bad Oeynhausen war Daniel Lütkefedder (l.) zuletzt über einen längeren Zeitraum im Einsatz. Leider ohne Erfolg. Doch sein Einsatz stimmte, wie dieses Kopfballduell zeigt.
Im Aufstiegsfinale gegen den FC Bad Oeynhausen war Daniel Lütkefedder (l.) zuletzt über einen längeren Zeitraum im Einsatz. Leider ohne Erfolg. Doch sein Einsatz stimmte, wie dieses Kopfballduell zeigt. – Foto: Egon Bieber

Neben der schmerzlichen Niederlage blieben auch die Schmerzen im Knie. Deshalb ließ sich der gelernte Polizist während der Sommerpause noch einmal untersuchen. Dabei kam heraus, dass sein hinteres Kreuzband im rechten Knie schon länger gerissen war. Die Verletzung wurde Anfang 2019 aber nicht erkannt. „Ich mache aber niemandem einen Vorwurf“, betont Lütkefedder, „dennoch war es eine Hiobsbotschaft. Ich wurde dann im Oktober 2019 operiert. Es wurde prognostiziert, dass ich ungefähr ein Jahr nicht spielen kann.“ Zumindest dieser Zeitplan wurde exakt eingehalten. Sein Comeback gab er fast auf den Tag genau ein Jahr später, wenn auch nur für knapp eine Minute. Dann kam die erneute Corona-Pause.

Was hat er sich für die Zeit danach vorgenommen? „Ich möchte natürlich fit werden und Fuß fassen, regelmäßig trainieren können, wieder voll zur Mannschaft finden und Stammspieler werden. Und natürlich gesund bleiben“, zählt Lütkefedder auf. Seit Anfang 2013 gehört er dem Neuenbeker Kader an. Zu Beginn spielte der SCV noch in der Kreisliga. Neben zwei Aufstiegen entwickelte sich der Verein auch neben dem Platz in den letzten Jahren enorm weiter. „Das hat unser Trainer Marco Cirrincione schon angeschoben. Er hat den SCV auf ein ganz anderes und professionelleres Niveau gehoben“, merkt Lütkefedder an und erklärt: „Wir haben einen strukturellen Wechsel hinter uns, der aber immer mal vorkommt, weil Altersgrenzen erreicht werden. Wir haben jetzt einen viel jüngeren Altersschnitt.“

Seine restliche Laufbahn im gelb-blauen Dress zu erleben, kann sich Lütkefedder durchaus vorstellen. „Ich fühle mich hier immer noch sehr wohl. Und wenn jeder mitzieht, werden wir uns noch weiter verbessern“, urteilt er. Doch dafür müsse man natürlich erstmal wieder auf den Fußballplatz dürfen. Geplant ist der Saisonstart bekanntlich für den 15. August 2021. Doch wenn es nach Daniel Lütkefedder geht, ist das genaue Datum vollkommen egal. Schließlich kommt es für ihn auf ein paar fußballfreie Tage und Wochen mehr oder weniger jetzt auch nicht mehr an.

Aufrufe: 06.5.2021, 12:00 Uhr
FuPa PaderbornAutor