2024-05-02T16:12:49.858Z

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Sebastian Bruch | Foto: Sebastian Köhli
Sebastian Bruch | Foto: Sebastian Köhli

Sebastian Bruch: "Rückschläge muss man verkraften"

BZ-Interview zum Spieltag mit Sebastian Bruch, Trainer des SV Oberschopfheim, über den perfekten Saisonstart und den Pokal

Der Zug rollt. Im achten Spiel hat der SV Oberschopfheim den achten Sieg erreicht und rollt nach dem Bezirksligaabstieg weiter ohne Zwischenstopp in Richtung direkter Wiederaufstieg. Mit 4:2 gewann die Mannschaft von Trainer Sebastian Bruch das Auswärtsspiel beim SV Renchen. Über diese hart erkämpften drei Punkte und die Gefühlslage nach dem Abstieg sprach Daniel Weber mit dem 34-jährigen Trainer.
BZ: Achtes Spiel, achter Sieg. In welche Kategorie gehörten diese 90 Minuten?
Bruch: Das war ein intensives Spiel gegen eine spielstarke Mannschaft, die uns alles abverlangt hat. Nach vorne war Renchen gefährlich und wir waren hinten anfällig.

BZ:
In zuvor sieben Spielen gab es drei Gegentreffer, in diesen 90 Minuten dann alleine zwei. War es das bislang schwierigste Spiel der Saison?
Bruch: Das 1:0 letzte Woche gegen Appenweier war auch nicht einfach. Aber heute war es sicherlich mit das schwierigste Spiel, ja. Wir waren heute nicht so konzentriert und sind auch nicht in die Zweikämpfe gekommen. Aber wenn wir vorne vier Tore machen, können wir hinten auch zwei bekommen. Die drei Punkte sind das Wichtigste.

BZ: Nach dem Abstieg dominiert Ihre Mannschaft diese Saison. Zu gut für die Kreisliga A Nord, zu schwach für die Bezirksliga. Trifft diese Beschreibung zu?
Bruch: Nein, so würde ich es nicht sehen. Der Abstieg war eine bittere Pille. Mit etwas mehr Glück hätten wir den Klassenerhalt schaffen können, aber letztlich war die junge Mannschaft zu unerfahren. Verletzungspech kam noch dazu, das konnten wir nicht kompensieren.

BZ: War der Abstieg rückblickend gesehen vielleicht gar nicht schlecht für die Mannschaft?
Bruch: Auch das sehe ich nicht so. Wir wollten alle nicht absteigen, und wenn wir jetzt noch in der Bezirksliga spielen würden, glaube ich, dass wir da auch eine gute Rolle spielen könnten. Wir mussten diese bittere Erfahrung machen und jetzt müssen wir die richtigen Lehren daraus ziehen. Und das ist uns auch schon gelungen, wir sind reifer geworden. Die Mannschaft spielt ruhiger und geduldiger. Letztes Jahr waren wir noch grün und dachten nach dem vierten, fünften Ball, wir müssen jetzt noch vorne preschen. Dieser Entwicklungsschritt ist vollzogen. Das sieht man auch jetzt in der Kreisliga A, wo unsere Gegner anders als in der Bezirksliga oftmals defensiv sehr tief stehen. In der Mannschaft steckt einfach unheimlich viel Potenzial, und die gute Entwicklung hier gilt es jetzt einfach weiterzuführen.
BZ: Sie sprechen die Entwicklung der Mannschaft an. Sie sind daran maßgeblich beteiligt. Es ist Ihre fünfte Saison an der Seitenlinie. Wie sehen Sie selbst ihren Status quo als Trainer?
Bruch: Für mich persönlich war der Abstieg nicht einfach zu verdauen. Ich habe mir das Ganze sehr zu Herzen genommen. Aber solche Rückschläge muss man dann verkraften, auch wenn das nicht einfach ist, wenn man jahrelang Erfolg gehabt hat, so wie wir hier. Ich musste für mich die richtigen Rückschlüsse ziehen und auch einen anderen Blick auf manche Dinge werfen.

BZ:
Neben der bislang erfolgreichen Saison läuft es auch im Pokal gut. Am Dienstag steht zu Hause das Achtelfinale des südbadischen Verbandspokals gegen den TSV Aach-Linz an. Was wissen Sie über den Bezirksligisten vom Bodensee?
Bruch: Beobachtet habe ich den Gegner nicht, aber mich ein wenig informiert. Wir freuen uns einfach auf das Spiel, und wenn wir einen tollen Tag erwischen, dann stehen unsere Chancen bestimmt nicht schlecht. Pokalspiele sind natürlich toll und wir haben da ja schöne Erfahrungen gesammelt, aber der Fokus liegt auf der Saison.
Aufrufe: 01.10.2017, 22:00 Uhr
Daniel Weber (BZ)Autor