2024-05-23T12:47:39.813Z

Spielbericht
Mit schnellen Schritten in Richtung Aufstiegsfinale: Die Olchinger Spieler  (blaue Trikots) waren in der zweiten Hälfte spielstärker und drehten die Partie.
Mit schnellen Schritten in Richtung Aufstiegsfinale: Die Olchinger Spieler (blaue Trikots) waren in der zweiten Hälfte spielstärker und drehten die Partie.

SCO mit Herzschlagkick ins Aufstiegsfinale

SC Olching II - Nach dem 4:3-Erfolg über den TSV Türkenfeld kann der SC Olching II weiter auf den Aufstieg in die Kreisklasse hoffen. Dem TSV nutzte dagegen aller Kampfgeist nichts. Für ihn geht es nach nur einem Jahr wieder zurück in die A-Klasse.

Vor rund 300 Zuschauern bot der in Moorenweis ausgetragene Kick alles, was ein Fan von einem Relegationsspiel erwarten kann. Ein Favorit, der wankte, Tore satt und ein dramatisches Spielfinale sorgten für große Emotionen.

Von denen ließen sich zunächst die Türkenfelder tragen, die auf drei Stammspieler verzichten mussten und deshalb in der Außenseiterrolle standen. Selbst SCO-Trainer Elvis Islamagic zeigte sich überrascht: „Da waren die Türkenfelder besser als wir.“ Stefan Wilhelm nutzte diesen Vorteil nach 19 Minuten zum Führungstreffer. Die Olchinger Kontrahenten zeigten sich dadurch zwar nicht geschockt, doch so richtig ins Spiel fanden sie nicht.

Auch nach dem Seitenwechsel fanden die Schützlinge von TSV-Trainer Stephan Huber zunächst schneller Kontakt zum Geschehen auf dem gut bespielbaren Rasen. Michael Wölfle belohnte dies in der 49. Minute mit dem 2:0. Das wurde auch von Spielern des BVTA Fürstenfeldbruck mit bejubelt, die den Gegner für den kommenden Sonntag beobachteten.

Erst danach zeigte Islamagic Ansprache in der Pause Wirkung. Die mit etlichen bezirksligaerfahrenen Spielern bestückten Olchinger reagierten nun wie ein angezählter Boxer. Fast im Stil einer schnellen Rechts-Links-Kombination drehten sie zwischen der 57. und 64. Minute die Partie. Zweimal setzte Manuel Müller die Kugel ins Netz, einmal Thomas Schneider. Was auf der SCO-Bank Glücksgefühle auslöste, kommentierte Türkenfelds Trainer Huber später so: „Wir haben den Gegner in dieser Phase zu sehr Fußball spielen lassen. Erfahrene Spieler nutzen dann eben so etwas aus.“

Als in der 72. Minute Johannes Scheidecker gar das 4:2 für den SC Olching II nachgelegt hatte, schienen die Türkenfelder zumindest moralisch platt. Doch sie rappelten sich, wie schon so oft in der abgelaufenen Kreisklassen-Saison noch einmal auf – angetrieben von Fans und Trainer. Mit seinem Anschlusstreffer in der 88. Minute sorgte Fabian Holzleitner dafür, dass es noch einmal spannend und sogar hitzig wurde.

Nach einem recht robusten Einsteigen eines Olchinger Spielers unmittelbar vor den Trainerbanken gerieten von beiden Seiten Ersatzspieler aneinander. Es bedurfte schon eines energischen Einschreitens von Schiedsrichterin Monika Ströbl und ihren beiden Assistenten, um die Rudelbildung nach gut 60 Sekunden aufzulösen. In den drei hektischen Nachspielminuten änderte sich aber nichts mehr am Ergebnis.

TSV-Coach Huber machte seinen Schützlingen nach der Niederlage keinen Vorwurf. „Sie haben alles gegebenen, bis zur letzten Minute gekämpft. Für uns ist das bitter, aber das ist Relegation.“ Die Gefühlslage seines Kontrahenten Islamagic ging mehr Richtung Erleichterung. „Das war ein Warnschuss für Sonntag, dass das kein Selbstläufer wird. Da müssen die Olchinger um 16 Uhr wieder in Moorenweis antreten. Im Endspiel um den Aufstieg in die Kreisklasse treffen sie
auf den BVTA Fürstenfeldbruck.

von Hans Kürzl

Aufrufe: 06.6.2013, 00:00 Uhr
Hans Kürzl - Fürstenfeldbrucker TagblattAutor