2024-06-14T14:12:32.331Z

Ligabericht
Angesichts der jüngsten Leistungen seiner Kicker alarmiert: Marvin Dollmann.  Archivfoto: PA/Schmitz
Angesichts der jüngsten Leistungen seiner Kicker alarmiert: Marvin Dollmann. Archivfoto: PA/Schmitz

Schornsheimer zum Siegen verdammt

Abstiegsbedrohter TSV empfängt das abgehängte Schlusslicht Eintracht Herrnsheim

SCHORNSHEIM. Es ist keine Schande beim Tabellenführer zu verlieren. Entscheidend ist immer nur die Frage nach dem Wie? Ob die Frage „Habe ich alles dafür getan, um das bestmögliche Ergebnis zu erzielen?“ mit einem Ja beantwortet werden kann. Leider Gottes müssen eine Vielzahl der Spieler des Fussball-Bezirksligisten TSV Schornsheim den Kopf schütteln und mit Nein antworten – wenn Trainer Marvin Dollmann seinen Kickern diese Frage stellt. Der Auftritt beim Spitzenreiter TuS Marienborn glich einer Katastrophe und endete völlig verdient mit einer 2:8-Niederlage.

Der Coach wollte auch nichts beschönigen: „Im Endeffekt ist alles schiefgelaufen. Wir haben überhaupt nicht unsere Leistung gebracht, waren nicht im Spiel drin und waren total mutlos. Ich habe irgendwie das Gefühl, dass wir nicht befreit aufspielen können.“ Allerdings darf jetzt auch nicht so getan werden, als sei die Partie ein kompletter Ausreißer nach unten gewesen. Schon das 0:3 gegen den SV Guntersblum sorgte für ratlose Gesichter in Schornsheim. Zweifel sind nach den vergangenen beiden Spielen also angebracht: Weiß die Mannschaft wirklich, worum es geht?

Der Druck ist auf jeden Fall gestiegen, in den kommenden Begegnungen muss gepunktet werden. Insbesondere das anstehende Heimspiel gegen Eintracht Herrnsheim hat eine immense Bedeutung. Dollmann meint sogar: „Wenn wir nicht gewinnen, dann wird es ganz schwer die Liga zu halten. Es gibt keine Ausreden, wir sind in der Bringschuld.“ Ein Dreier ist also Pflicht. Und ebenfalls sehr wünschenswert in den darauffolgenden Spielen gegen den SV Gimbsheim und bei der Spvgg Ingelheim II, wagt der Trainer einen leichten Blick voraus. Die Hoffnungen ruhen auch auf Eduard Wolf, Patrick Hollerbach und Florian Sprenger, die dem Trainer durch ihre Rückkehr in den kommenden Wochen wieder mehr Alternativen bieten.

Gau-Odernheimer im Hoch

Eine Definition des Worts Sorgen müssen die Fußballer aus Gau-Odernheim erst nochmal im Duden nachschlagen – so glänzend sieht die Welt derzeit am Petersberg aus. Neun Siege in Serie, die letzte Pleite vor 151 Tagen gegen den FSV Saulheim (1:3) und einen Aufstiegsplatz in Aussicht. Der Ausbau der positiven Bilanz und den Saisonbonus vor Augen (Sascha Groß, Trainer TSV Gau-Odernheim: „Platz zwei verteidigen und auf Platz eins Druck machen“) sind auch „Ansporn genug“ beim TSV, um Nibelungen Worms in die Knie zwingen zu wollen. Der Wille und die richtige Einstellung sind eben zwei Kernbausteine des Erfolges. Ebenso leben die Gau-Odernheimer vom starken Selbstbewusstsein – so gesehen beim 2:0-Sieg in Ingelheim, als das Team mit „der notwendigen Gelassenheit“ agierte und sich den Dreier so mit einem Schlussfinish holte. Hilfreich sei auch der große, „interne Konkurrenzkampf“. Groß: „Man kann sich nie sicher sein, dass man spielt. Das ist förderlich.“

Saulheim hakt Aufstieg ab

In Saulheim können dagegen alle Aufstiegsträume ad acta gelegt werden. Nach der 3:5-Pleite beim TSV Zornheim sind die Chancen auf einen Durchmarsch in die Landesliga erheblich gesunken. FSV-Trainer und Realist Manuel Helmlinger nimmt es gelassen: „Es wäre auch zu früh für uns, wenn wir Platz eins oder zwei erreichen. Dafür reicht die Breite unseres Kaders nicht. Wenn unsere Säulen wegbrechen, dann merkt man das.“ Zu erwarten ist ab sofort aber zumindest wieder ein verbesserter FSV. Mut macht Helmlinger, dass „wir in Zornheim offensiv wieder viel bewegt haben“ und die sich stetig verbessernde Personalsituation. Neben Denis Scharffe, Pascal Neubauer, Jan Mück, Simon Schmitt steht dem Coach alsbald auch wieder Leonidas Hasselwander zur Verfügung. Mit der Umsetzung, der Vorgabe vom Coach: „Wir wollen uns stabilisieren und die Balance finden“ kann der FSV am Sonntag beim Derby gegen den FSV Nieder-Olm beginnen.

Aufrufe: 027.3.2015, 08:00 Uhr
Nico BrunettiAutor