2024-06-14T14:12:32.331Z

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Torben Dilg (im grünen Trikot) rackerte viel, aber ohne das Quäntchen Glück. Er steht stellvertretend für das derzeitige Los der SG Schornsheim/Undenheim.
Torben Dilg (im grünen Trikot) rackerte viel, aber ohne das Quäntchen Glück. Er steht stellvertretend für das derzeitige Los der SG Schornsheim/Undenheim. – Foto: pakalski-press/Axel Schmitz

Schornsheimer im Abschluss zu harmlos

SG Schornsheim/Undenheim gerät im Verbandspokal schnell ins Hintertreffen

Schornsheim. Die SG Schornsheim/Undenheim wartet weiterhin auf ein Tor – und damit auf den ersten Sieg. Auch in der ersten Runde des Fußball-Verbandspokals quittierte der A-Klassist eine Niederlage. Das 0:5 gegen den agilen Landesligisten SV Gimbsheim fiel obendrein deutlich aus.

An mangelnden Chancen lag es nicht, dass die Schornsheimer abermals leer ausgingen. Kurz nach der Pause hatten die personell namhaft besetzten Gastgeber mehrfach Gelegenheit zum 1:3-Anschlusstreffer. Aber Torben Dilg, Philipp Schrimb oder Jamsched Azizy scheiterten entweder an ihrer mangelnden Präzision oder der Klasse von Enez Aslan. Der Torhüter vom SV Gimbsheim stammt aus der guten Schule von Wormatia Worms. In der A-Klasse, das ist der Hoffnungsschimmer für die Schornsheimer, bringt kein Keeper die Qualität auf den Platz, mit der sie in diesem Pokalspiel mit dem durchaus ambitionierten Landesligisten konfrontiert waren.

Die Chancen sind da. Auch das sorgt bei der SG für Zuversicht, was die in knapp 14 Tagen startende Punktspielserie anbelangt. „Der Knoten wird platzen“, gibt sich SG-Coach Dennis Steinbrecher optimistisch. Sorgen müsse man sich erst machen, wenn eine Mannschaft gar keine Möglichkeiten kreiert.

Die Partie begann für die Schornsheimer unglücklich. Zwei Elfmeter, verwandelt von Philipp Bach (9.) nach Handspiel und dem Ex-Alzeyer Markus Moh Amar (21.), setzten sie frühzeitig unter Druck. Pascal Renner legte kurz vor der Pause das 3:0 für die Altrheiner nach.

Nach dem Wechsel hatten die Schornsheimer ihre beste Phase. Zehn Minuten drängten sie aufs 1:3. Dass der Gimbsheimer Rico Renner wegen einer Notbremse mit Rot vom Platz musste, war kein Zufall, sondern Resultat des Aufbäumens der SG. Profit schlagen konnte die SG nicht daraus.

Im Gegenteil: Adriano Fragomeli schloss nach einem flink ausgeführten Freistoß nach einer guten Stunde zum 4:0 ab. Und raubte den Platzherren damit die letzte Hoffnung auf den Ausgleich oder gar den Sieg. Zwei Minuten vorm Ende erhöhte der Ex-Westhofener Fragomeli gar auf 5:0.

Gimbsheims Coach Steven Jones, dessen Team wacher und flinker wirkte, nannte das Ergebnis leistungsgerecht. Die Schornsheimer hingegen fühlten sich zu deutlich besiegt. Torben Dilg beschrieb es so: „Da steht es am Ende 0:5 und keiner weiß, warum“.

Auch Philip Spiekermann, der Sportliche Leiter der SG, nahm die Mannschaft in Schutz. Das Resultat entspreche „nicht ganz dem Spielverlauf“, meinte er. Überhaupt sei es schade, dass die Elf um die ehemals höherklassig spielenden Philipp Schrimb und Andreas Ludwig nicht für den Aufwand belohnt werde, den sie betreibe. Spiekermann verwies auch darauf, dass die SG die absolute spielerische Entfaltung des Gegners unterbunden habe. Der spürte, und das ist der andere Teil der Wahrheit, recht früh, dass er einem ungefährdeten Sieg entgegensteuerte. Warum sollte er mehr investieren, als notwendig war?

Die Gimbsheimer waren durchaus mit Respekt in Schornsheim angereist. Die Namen, die die SG im Kader stehen hat, verraten die hohe individuelle Klasse. Jones erkannte auch Qualität, trotz des 0:5. In der Liga treffen die SGler aber eben auch nicht auf Kontrahenten vom Niveau des SV Gimbsheim.

Fans der SG Schornsheim/Undenheim werden allmählich nervös. Bislang hinkt der Fußball-A-Klassist hinter seinen hohen Ansprüchen her. Zumindest ergebnistechnisch – und das ist unterm Strich entscheidend. In der gesamten Vorbereitung erreichte die Elf von Dennis Steinbrecher lediglich einen Sieg – im Kreispokal in der Verlängerung. Das ist für eine Mannschaft, die den Aufstieg in die Bezirksliga anstrebt, wenig. Andererseits ist es in der Tat so, dass Artur Wolf und Co. nie chancenlos sind. Das oft zitierte Spielglück ist ihnen derzeit nicht hold. Es braucht einfach mal eines Vorsprungs, der Sicherheit gibt. Eines Spiels, das gedreht wird. Oder eines fulminanten Treffers, der Selbstvertrauen schenkt. Noch wirkt die Mannschaft trotz ihrer Ergebniskrise stabil und intakt. Deshalb war bis zum 0:4 nie ausgeschlossen, dass die SG Schornsheim gegen den SV Gimbsheim eine Aufholjagd starten könnte. Und deshalb gibt es – Stand jetzt – keinen Grund, pessimistisch in die Zukunft zu schauen. Die sportliche Leitung muss allerdings aufpassen, dass die Zahl enttäuschter Erwartungen nicht mehr viel größer wird. Denn ohne Erfolgserlebnisse wird der Grat schmal, auf dem sie wandelt.

Aufrufe: 02.8.2021, 08:00 Uhr
Claus RosenbergAutor