Ein absoluter Könner am Ball, ein begnadeter Techniker ist Basti Schöppl. In der Jugend spielte der Zauberfuß für den SSV Jahn Regensburg in der U19-Bundesliga. Im Herrenbereich war der inzwischen 32-Jährige für den FC Tegernheim und den TSV Bad Abbach in der Landesliga aktiv. Vor drei Jahren kehrte der Mittelfeldspieler zu seinem Heimatverein nach Sinzing zurück. Im Sommer 2019 gelang dem SC unter Spielertrainer Schöppl der Aufstieg in die Kreisliga. Dort möchte sich das Team nun etablieren.
Schon früh war erkennbar, dass Sebastian Schöppl eine außerordentliche Begabung im Umgang mit dem Fußball hatte. „Im zarten Alter von fünf Jahren begann ich beim SC Sinzing mit dem Fußballspielen“, blickt Schöppl mit einem Lächeln auf den Lippen zurück. Im zweiten D-Jugend-Jahr wagte er den Sprung zum SSV Jahn. „Genau in dieser Saison fusionierten Post-Süd und der SSV Jahn. Günther Brandl hatte ein Jahr zuvor die besten Spieler des Umkreises zu Post geholt. Nach der Fusion wechselte er mit zum SSV, übernahm die U23 und die D-Jugend.“ Drei Jahre spielte Schöppl unter Brandl. „Gerade in der D- und C-Jugend profitierte ich von ihm als Förderer. Unter anderem in Sachen Technik, Taktik und Willensschulung. Gerade in diesem Alter ist die Qualität des Trainers entscheidend für die weitere Entwicklung. Fachlich war und ist Günter absolut top.“
Bei den B-Junioren spielte der goldene 1990-er Jahrgang unter Martin Reißer und anschließend unter Reinhold Breu in der Bayernliga. „Wir wurden unter Reinhold Meister in der Bayernliga Nord. In der Relegation um den Aufstieg in die Bundesliga trafen wir auf die SpVgg Unterhaching.“ Diese beiden Spiele bezeichnet Sebastian Schöppl als zwei große Highlights in seiner Karriere. „Daheim konnten wir gewinnen. Ich erzielte ein Tor. Auswärts reichte uns zum Aufstieg ein Unentschieden.“ Gleichzeitig stieg auch die U19 in die Bundesliga auf. „So bekam mein Jahrgang die Möglichkeit, zwei Jahre lang in der A-Jugend-Bundesliga zu spielen. Freiburg wurde damals von Christian Streich gecoacht, Mainz von Thomas Tuchel. Auf dem Platz stand ich David Alaba, Diego Contento, Thomas Müller oder Daniel Didavi gegenüber. Wir spielten gegen Bayern, 1860 München, Mainz, Karlsruhe, Freiburg, Eintracht Frankfurt, Hoffenheim, Stuttgart oder Greuther Fürth. In meinem Team stand übrigens die heutige Jahn-Legende Oliver Hein.“
Trainiert wurde Schöppl im ersten Jahr von Mario Tanzer, anschließend von Thomas Linsmeier. Beide Male wurde der Liga-Verbleib eingetütet. Erst in der Saison 2009/10 musste der Jahn wieder zurück in die Bayernliga. Da war Basti Schöppl gemeinsam mit Sven Hofmann aber bereits beim Landesligisten FC Tegernheim gelandet. Unter Sepp Schuderer verdiente sich Schöppl die ersten Sporen im Herrenbereich. Ein Jahr avancierte er unter Martin Reißer zum absoluten Stammspieler. In 28 Partien gelangen ihm 13 Tore. Trotz 47 Punkten musste der FCT in die BOL absteigen. Schöppl blieb allerdings in der Landesliga, wechselte zum TSV Bad Abbach. „Dort war ich sechseinhalb Jahre, erlebte eine wunderschöne Zeit mit vielen tollen Spielen in der Landesliga Mitte.“
Ende August in der Saison 2017/18 ging es für Schöppl weiter zum TSV Neutraubling in die Bezirksliga. Im Sommer 2018 kehrte der technisch beschlagene Mittelfeldakteur zurück zu seinen Wurzeln. Schöppl übernahm das Traineramt beim SC Sinzing, seinem Heimatverein. Schon bald gesellte sich als Co-Trainer ein ehemaliger Weggefährte hinzu. „Ich konnte Claus Alkofer, er war in der U19 des SSV Jahn zwei Jahre mein Co-Trainer, für den SC gewinnen. Wir alle wissen, was wir an Claus haben. Ein absoluter Fachmann, menschlich top. Die Zusammenarbeit klappt herausragend.“ Die Entscheidung nach Sinzing zurückzukehren bereut Schöppl nicht: „Ich habe viel gesehen und erlebt, einen großen Aufwand für mein Hobby betrieben. Es war an der Zeit zurückzukehren, meinem Heimatverein etwas zurückzugeben.“
In seiner Rolle als Trainer fühlt sich Basti Schöppl wohl. „Wenn es zeitlich passt, werde ich sicherlich den Trainerschein in Angriff nehmen. Ich kann mir durchaus vorstellen, auch nach meiner aktiven Karriere als Trainer tätig zu sein.“ Beruflich ist Basti Schöppl bestens ausgelastet. „Nach meiner Ausbildung zum Physiotherapeuten studierte ich an der Technischen Hochschule in Deggendorf angewandte Gesundheitswissenschaften. Dort bin ich inzwischen als Dozent für die Bereiche Gesundheitsförderung, Gesundheitspsychologie und Bewegungswissenschaften angestellt. Rund die Hälfte meiner Arbeitszeit arbeite ich aber weiterhin als Physiotherapeut. Mein Berufsalltag ist alles andere als langweilig. Home-Office, Hochschule und Praxis wechseln sich ab.“
In seiner langen Fußballer-Laufbahn hat er verschiedenste Trainertypen kennengelernt, wobei jeder die Schwerpunkte anders gelegt hat. „Ich selbst bin eher der Kumpeltyp. Als Spielertrainer ist man halt extrem nah dran am Team. Mit meiner Art bin ich bisher gut gefahren. Und wenn ich dann doch einmal auf den Tisch haue oder laut werde, dann wissen die Jungs, dass etwas nicht passt.“
Der Kader des SC Sinzing bleibt in der aktuellen Konstellation auch in der Saison 2022/23 zusammen. Basti Schöppl wird alles daransetzen, dass sich sein Heimatverein dort auf längere Sicht etabliert.