SC Brühl verteidigt den Pokal

Entsprechend ausgelassen jubelten die Schlossstädter, die vom Kreisvorsitzenden Walter Ley das Versprechen erhielten, die Siegertrophäe im Falle einer erneuten Titelverteidigung im kommenden Jahr behalten zu dürfen. In den allgemeinen Jubel stimmte im Rahmen der Siegerehrung auch Brühls Bürgermeister Dieter Freytag ein, der aber auch den unterlegenen Frechenern ein Kompliment aussprach: „In der zweiten Halbzeit hat Frechen stark gekämpft und wirklich alles reingeworfen, aber das Brühler Tor war wie vernagelt.” Mit seiner Analyse gab der erste Bürger Brühls das Geschehen perfekt wider.

So erlebten die rund 400 Zuschauer im ersten Durchgang eine längere Abtastphase der beiden Finalisten, die sich in etlichen Zweikämpfen aufrieben, im Spiel nach vorne aber zunächst doch recht wenig zustande brachten. „Wir sind zu verkrampft ins Spiel gegangen”, haderte Frechens Coach Micha Skorzenski, dessen Aktivposten Granit Rama vom SC in Manndeckung genommen wurde. Weil Flügelflitzer Marcus Wilsdorf regelmäßig gar zwei direkten Gegenspielern gegenüberstand, stockte das Offensivspiel der Zwanziger. Auf der Gegenseite reichte den Brühlern eine starke Einzelleistung von Lukas Rösch zum Tor des Tages. Nach einem langen Ball setzte sich der SC-Kapitän zwar robust, aber wohl regelgerecht gegen seinen Bewacher Sebastian Ramspott durch und schloss aus kurzer Distanz eiskalt ab (24.).

Im zweiten Durchgang entwickelte sich dann ein echter Pokalfight, in dem die Schwarz-Weißen das Kommando an sich rissen. „Frechen hat den Druck minütlich erhöht, ohne hinten aufzumachen”, analysierte Waegner, der eigentlich gehofft hatte, die schnellen Tolga Gercek und Amine Abouer-Raja würden mit zunehmender Spielzeit Räume bekommen, um den entscheidenden Konter zu setzen. Doch Chancen ergaben sich nur für Frechen: Insbesondere mit den Einwechslungen von Marc Hebbeker, Julian Knoll und Dennis Abendroth kam viel Schwung ins Spiel der Zwanziger, doch keinem Akteur gelang es, den Ball im Tor unterzubringen. Die beste Chance bot sich Knoll, der den Ball nach Pass von Hebbeker aus kurzer Entfernung eigentlich nur noch über die Linie hätte drücken müssen, jedoch an einem Brühler Abwehrbein scheiterte (78.). Zuvor hatte Felix Krellmann im Anschluss an einen Rama-Freistoß den Ball zwar im Tor versenkt, in den Frechener Jubel hinein ertönte jedoch der Abseitspfiff des Unparteiischen (74.). So waren es die Brühler, die nach vierminütiger Nachspielzeit glücklich und erleichtert die Arme in den Wesselinger Himmel recken durften.

Spiel um Platz 3:

Im Spiel um den dritten Platz feierte der FC Hürth zuvor einen ungefährdeten 7:0 (5:0)-Sieg gegen den SSV Berzdorf. Eine Viertelstunde lang konnte der Bezirksligist das Geschehen weitgehend offen gestalten, dann löste Serkan Okutan mit einem verwandelten Foulelfmeter den Knoten beim Mittelrheinligisten (16.). Dem 2:0 durch Danial Jadidi (25.) ließ Okutan einen lupenreinen Hattrick folgen (34./40./44.). Nach der Pause ließen es die Hürther deutlich ruhiger angehen. Jan Winkler traf mit einem sehenswerten Volley (63.) und Zachary-Oduro Bonso (71.) setzte den Schlusspunkt für die Elf von Trainer Oliver Heitmann, die sich durch den Erfolg ebenfalls noch die Teilnahme am FVM-Pokal sicherte.