2024-05-02T16:12:49.858Z

Pokal
Grund zur Freude haben Doppeltorschütze Marc Hebbeker (2.v.l.) und seine Frechener. Foto: Bucco
Grund zur Freude haben Doppeltorschütze Marc Hebbeker (2.v.l.) und seine Frechener. Foto: Bucco

Frechen sorgt für Überraschung

Die Zwanziger drehen das Spiel gegen den Favoriten aus Hürth — Im Finale gegen den SC Brühl

Nach einem aufregenden Pokalabend stehen die beiden Fußball-Landesligisten SpVg Frechen 20 und SC Brühl im Endspiel um den Kreispokal. Während sich der Titelverteidiger aus Brühl deutlich beim SSV Berzdorf durchsetzte, gelang den Frechenern im Duell mit dem favorisierten Mittelrheinligisten FC Hürth die Überraschung. Mit 5:1 (2:1) fegten die Zwanziger die Gäste aus dem heimischen Kurt-Bornhoff-Sportpark.

Dabei begann der Abend aus Hürther Sicht eigentlich nach Maß, als Patrick Friesdorf die erste Chance per Kopf zum 0:1 nutzte (12.). Doch auf der Gegenseite nutzten die Hausherren prompt ihren ersten guten Angriff zum Ausgleich: Nach feiner Vorarbeit von Marcus Wilsdorf vollendete Marc Hebbeker kühl (17.). Die Nummer 24 der Schwarz-Weißen, die in der Vorsaison noch für den FCH die Schuhe schnürte, war auch zur Stelle, als Felix Krellmann den Hürther Ludwig Lippold stoppte und den Ball durchsteckte (21.). Auch Krellmann spielte in der Vorsaison noch in Hürth.

„Keine Ahnung, wie man die beiden Jungs gehen lassen konnte”, freute sich Frechens Coach Micha Skorzenski über die Galavorstellung seiner beiden Neuzugänge. Zumal Krellmann mit einem feinen Schlenzer ins lange Eck später auch noch selbst erfolgreich war (87.) und den Schlusspunkt hinter eine hinten raus einseitige Partie setzte.

Doch das Spiel wäre wohl anders gelaufen, wäre Friesdorf nach der Pause ebenfalls sein zweiter Treffer gegen den Ex-Klub gelungen. Nachdem er im Zweikampf mit Frechens starkem Rechtsverteidiger Ryosuke Yano allzu leicht zu Boden gegangen war, scheiterte der 23-Jährige vom Elfmeterpunkt am Frechener Keeper Eric Klaas (65.).Da agierten die Gäste bereits in Unterzahl, weil Nico Schmitz wegen Beleidigung die Rote Karte gesehen hatte (52.).

Trotz Überzahl gelang es den Hausherren in einem offenen Schlagabtausch zunächst nicht, Kontrolle über das Geschehen zu gewinnen. Dies änderte sich erst mit dem 3:1, das Granit Rama per Freistoß erzielte. Allerdings sah Hürths Torwart Mete-Han Balbasi dabei alles andere als gut aus (73.). Unter den Augen von Gerd Strack, Deutscher Meister und Pokalsieger mit dem 1. FC Köln und zuvor Ende der 1960er Jahre sieben Jahre für die SpVg am Ball, nutzten die Schwarz-Weißen nun die sich bietenden Räume. Nachdem ein Pass von Lenhard Preis zunächst abgefangen wurde, drosch der Frechener Mittelfeldspieler den Ball mit seinem starken linken Fuß in den Winkel (80.).

„Das Ergebnis ist mir am Ende ehrlich gesagt egal”, ärgerte sich Gästetrainer Oliver Heitmann. „Wir befinden uns in einer schwierigen Phase, aus der wir ganz schnell rauskommen müssen. Wir leisten uns individuelle Fehler und zudem einen Platzverweis, den wir aufgrund der aktuellen Kadersituation mit vielen Verletzten natürlich überhaupt nicht gebrauchen können.”

Sichtlich stolz zeigte sich hingegen Skorzenski, der seiner Elf ein großes Lob aussprach: „Ein geiler Abend, den sich die Jungs absolut verdient haben.”

Im Endspiel trifft Frechen auf den SC Brühl, der im zweiten Halbfinale den Bezirksligisten SSV Berzdorf mit 6:2 (1:1) bezwang. „Zunächst waren wir darauf beschränkt, der jungen und leidenschaftlichen Berzdorfer Mannschaft den Offensivdrang zu nehmen”, fasste SC-Coach Tilman Waegner die siegbringende Taktik zusammen.

Lukas Rösch brachte den Favoriten nach einer Standardsituation in Führung (19.), doch kurz vor der Pause schlug Martin Löbach per Weitschuss zurück (43.). Auch nach Röschs zweitem Treffer (46.) sowie dem 3:1 durch Mohamed Amine Abouer-Raja (58.) war der Underdog noch nicht bezwungen. Marco Fauck gelang der Anschlusstreffer (67.), ehe den ersatzgeschwächten Berzdorfern allmählich die Kräfte ausgingen. Vor allem über die eigene linke Seite kamen die Gäste nun immer wieder durch. Joker Tolga Gercek (73.), erneut Abouer-Raja (79.) sowie das ebenfalls eingewechselte Brühler Eigengewächs Theodore Beleyi (88.) schraubten das Ergebnis in die Höhe. Durch den Sprung ins Finale sind sowohl Brühl als auch Frechen sicher für den FVM-Pokal qualifiziert. Den dritten Teilnehmer ermitteln Hürth und Berzdorf im kleinen Finale.

Aufrufe: 020.9.2017, 20:00 Uhr
KSTA-KR/ Stefan KühlbornAutor