2024-05-02T16:12:49.858Z

Pokal
Auch der Ausgleichstreffer durch Quinoto Proenca brachte die Favoriten aus Wesseling nicht auf den Erfolgsweg.
Auch der Ausgleichstreffer durch Quinoto Proenca brachte die Favoriten aus Wesseling nicht auf den Erfolgsweg.

Endspiel ohne die Gastgeber

SSV Berzdorf besiegt die Favoriten von Wesseling-Urfeld im Pokal - der FC gewinnt das Hürther Duell

Der Mittelrheinligist FC Hürth, die Landesligisten SC Brühl und SpVg Frechen 20 sowie der Bezirksligist SSV Berzdorf stehen im Pokal-Halbfinale des Fußballkreises Rhein-Erft.

SSV Berzdorf — SpVg Wesseling-Urfeld 6:5 n.E. (1:1, 1:1). Sichtlich enttäuscht zeigte sich Wesselings Trainer Josef Farkas nach dem Pokalaus beim benachbarten Bezirksligisten. Denn die Kreispokalendspiele in Wesseling werden ohne die Mannschaft des Gastgebers stattfinden. „Wir sind an unserer eigenen Dummheit gescheitert”, ärgerte sich der Coach des Mittelrheinligisten. Ganz anders natürlich die Stimmungslage beim SSV, der sich erstmals in die Runde der letzten vier vorspielte.

Dominik Stommel hatte die Gastgeber in Führung gebracht (24.), doch Quinito Proenca war schnell der Ausgleich für den Favoriten gelungen (30.). „Nach der Pause haben wir die klarsten Chancen reihenweise versiebt”, so Farkas, der unbedingt weiterkommen wollte und seine stärkste Elf ins Rennen geschickt hatte.

Es ging ins Elfmeterschießen, in dem zunächst keine Mannschaft Nerven zeigte. Schließlich war es Delord Unzola, der im Duell mit SSV-Keeper Frederik Flatten den Kürzeren zog. Martin Löbach nahm die Vorlage an, verwandelte sicher und startete die Berzdorfer Pokalparty.

GW Brauweiler — SC Brühl 1:2 (1:1). Ein fußballerischer Leckerbissen entwickelte sich zwischen dem Bezirksligisten und dem Landesliga-Vertreter aus der Schlossstadt. „Das war ein richtig geiles Spiel gegen einen klasse Gegner”, lobte SC-Coach Tilman Waegner, für den die Partie denkbar schlecht begonnen hatte.Zunächst hielt Brauweilers Keeper Tuna Bilgin einen Elfmeter von Lukas Rösch sogar fest (9.), dann schloss Balazs Paska einen schnell vorgetragenen Brauweiler Angriff mit dem 1:0 ab (12.). Noch vor der Pause konterte Rösch (38.), und im zweiten Durchgang gelang Dominik Reichardt der Siegtreffer (57.). Es folgte eine Drangphase der Gastgeber, aus der zahlreiche Eckbälle und Freistöße resultierten, doch die groß gewachsene Brühler Deckung um Benjamin Winnersbach war in der Luft nicht zu bezwingen. „Leider waren wir bei diesen hohen Bällen unterlegen”, sagte BW-Coach Cüneyt Karaca, der mit dem starken Auftritt seines Teams trotzdem zufrieden sein durfte.

BW Königsdorf — SpVg Frechen 20 2:3 n.V. (1:1, 1:1). „Es hat sich der emotionale und intensive Pokalfight entwickelt, den wir eigentlich vermeiden wollten”, sagte Gästetrainer Micha Skorzenski, dessen favorisierte Mannschaft zunächst alles dafür tat, keine Spannung aufkommen zu lassen. Nach einer einstudierten Eckenvariante köpfte Lenhard Preis den Landesligisten früh beruhigend in Führung (9.).

Von diesem Rückschlag ließen sich die Blau-Weißen aber nicht beirren. Im Gegenzug gelang Daniel Langecker der Ausgleich (10.). „Es ist meiner sehr jungen Mannschaft gelungen, sich an der Qualität des Gegners hochzuziehen und ein tolles Spiel abzuliefern”, lobte Königsdorfs Trainer Jürgen Strumpen. Tatsächlich warfen die Spieler des A-Ligisten sich nicht nur leidenschaftlich in jeden Schuss, sie zeigten sich auch im Spiel nach vorne mutig und verzeichneten zu Anfang der zweiten Hälfte unter anderem einen Pfostenschuss (55.).

Auf der Gegenseite gelang es den Zwanzigern zunächst nicht, das Abwehrbollwerk zu knacken. Erst als Kapitän Mario Puzzo bereits in der Verlängerung einen an Rafael Leßmann verursachten Foulelfmeter verwandelte, schien die Vorentscheidung gefallen (94.). Doch wieder kämpfte sich der Underdog zurück. Der aufgerückte Abwehrchef Malte Strahlendorf schloss einen gut herausgespielten Angriff aus kurzer Distanz erfolgreich ab (104.).

Während die Gastgeber, geplagt von Krämpfen und sichtbar mit den Kräften am Ende, nun alles in die Waagschale warfen, um sich noch ins Elfmeterschießen zu retten, schlugen die Gäste ein letztes Mal zu. Auf den Kopfballtreffer von Felix Krellmann (119.) konnten die Blau-Weißen nicht mehr antworten, die sich nach dem Spiel trotzdem zu Recht vom eigenen Anhang feiern ließen.

GKSC Hürth — FC Hürth 1:3 (0:3). Auf die personelle Misere im Angriff reagierte FCH-Trainer Oliver Heitmann durch die Hereinnahme von Lucca Müller-Bachem, der normalerweise für die Reserve stürmt. Damit bewies Heitmann ein goldenes Händchen, denn dieser avancierte mit zwei Treffern (9./35.) zum Matchwinner. Weil Tobias Stecker früh das 2:0 für den Mittelrheinligisten gelang (19.), war die Spannung schon zur Pause raus.

„Wir waren sehr druckvoll und sind dafür belohnt worden”, freute sich Heitmann. Dessen Gegenüber, Sebastian Neumann-Rystow, war trotzdem zufrieden, weil seine Gleuel-Knapsacker nicht aufsteckten und nach der Pause eine starke Leistung boten. „Da war kein Klassenunterschied erkennbar. Mit ein bisschen Glück kommen wir nach dem 1:3 sogar noch zum Anschluss.”

Weil die Gäste nach kurzer Sortierungsphase aber wieder konsequent verteidigten, reichte es für den Landesligisten nur zu besagtem Treffer durch Maxim Pasulko (53.).

Aufrufe: 013.9.2017, 20:00 Uhr
KSTA-KR / Stefan KühlbornAutor