"Frechen spielt geilen Fußball"

Eine spannende Paarung, zwei interessante Endspielteilnehmer und ein würdiger Rahmen – es ist alles angerichtet für das Finale um den Kreispokal. Wenn an diesem Dienstag ab 15.30 Uhr die Landesligisten SC Brühl und SpVg Frechen 20 im Ulrike-Meyfahrt-Stadion zu Wesseling aufeinandertreffen, kämpfen zwei Teams um den Titel, die über eine ähnlich offensive Spielanlage verfügen, ihre Gegner meist frühzeitig unter Druck setzen und so zu Ballverlusten zwingen. „Sie machen das im Kollektiv sehr gut und haben mit Lukas Rösch einen vielseitigen Spieler in ihren Reihen, den man so in der Landesliga selten sieht“, zollt Frechens Trainer Micha Skorzenski den Brühlern großen Respekt.

Bei den Zwanzigern ist die Vorfreude auf das Finale groß, zumal sich im Verein niemand so recht daran erinnern kann, ob die SpVg schon jemals den Titel des Kreispokalsiegers erringen konnte. Jedenfalls zweifelt Peter Blum daran: „Wahrscheinlich waren wir entweder zu schlecht oder das Glück hat gefehlt“, sagt der rüstige Senior und lacht. Blum muss es eigentlich wissen, immerhin spielte er nicht nur selbst lange Jahre für die Schwarz-Weißen, er war auch nach seiner aktiven Karriere Jahrzehnte lang federführend im Verein aktiv und ist noch heute bei jedem Spiel vor Ort. „Auf jeden Fall ist so ein Finale ein echtes Highlight, das man als Spieler im Seniorenbereich nur ganz selten erlebt. Entsprechend wollen wir es angehen“, sagt Skorzenski.

Deutlich frischer sind die Erinnerungen auf der Gegenseite. Denn schon im Vorjahr holten sich die Schlossstädter durch einen klaren Finalerfolg über den GKSC Hürth den Pokal. „Wir kennen die Abläufe am Finaltag, sehen das Endspiel aber trotzdem wieder als etwas ganz Besonderes an“, sagt SC-Coach Tilman Waegner, der sich auf einen fußballerischen Leckerbissen freut: „Frechen spielt einen geilen Fußball, entsprechend rechne ich mit einem tollen Match, das wahrscheinlich durch Nuancen entschieden wird.“

Im Spiel um den dritten Platz stehen sich zuvor ab 13 Uhr der Mittelrheinligist FC Hürth und der Bezirksliga-Vertreter SSV Berzdorf gegenüber. Für die Berzdorfer ist die Teilnahme am Finaltag ein besonderes Erlebnis, das alle Beteiligten genießen wollen. Getrübt wird die Vorfreude allerdings durch die jüngste Niederlagenserie. Denn ausgerechnet seit dem emotionalen Viertelfinalerfolg im Elfmeterschießen über die SpVg Wesseling-Urfeld läuft es beim SSV nicht mehr rund. „Man kann fast von einem Fluch sprechen, der seit diesem Spiel auf uns liegt“, führt SSV-Trainer Karlo Fauck gar höhere Mächte als Ursache für die vier Pflichtspielniederlagen in Folge an. „Vielleicht hat uns dieser Sieg nicht gutgetan. Wir müssen schnell wieder als Team auftreten und zu den wichtigen Tugenden zurückfinden“, fordert Fauck, der seine Elf im Duell mit den zwei Klassen höher agierenden Hürthern als Außenseiter sieht. „Dennoch ist in einem Spiel immer alles möglich, das haben wir gegen Wesseling ja schon bewiesen.“