2024-04-25T14:35:39.956Z

Vereinsnachrichten
Foto: Michael Meier
Foto: Michael Meier

SC Blau-Weiß Vehlage mit Appetit auf eine besondere Saison

Der Kreisliga A-Meister hat sich für das Abenteuer Bezirksliga mit neun neuen Spielern verstärkt. Der einzige Abgang schmerzt. „Wenn wir die Klasse halten würden, wäre das eine Riesensache“, sagt Trainer Heinrich Dyck

Verlinkte Inhalte

Nach der ersten lockeren Trainingseinheit wurden Rib-Eye-Steaks gegrillt – das passte, denn Appetit und Hunger sind beim SC Blau-Weiß Vehlage die Voraussetzungen für die kommende Saison. Die nämlich kann der Meister des Fußballkreises Lübbecke erstmals in der Bezirksliga in Angriff nehmen.

Lediglich das Ausscheiden von Portugal bei der WM trübte am Samstagabend ein wenig die Stimmung, zumindest bei Vehlages Geschäftsführer und Co-Trainer Miguel Matos Ferreira. „Schade, aber wir befinden uns ja bekanntlich in guter Gesellschaft“, nahm Ferreira das Ausscheiden seiner Portugiesen mit Humor.
Trainer Heinrich Dyck, der in seine achte Saison bei den Blau-Weißen angeht, wird die vergangene Spielzeit in Erinnerung behalten. „Kreispokalfinale, Meister in der Kreisliga A und Eintracht Frankfurt gewinnt den DFB-Pokal. Das ist kaum zu toppen“, so Dyck, dem jetzt „nur noch“ der Klassenerhalt seiner Vehlager zum persönlichen Glück fehlt.


Doch vergangene Leistungen zählen ab sofort nicht mehr. Nun gilt der Fokus dem Abenteuer Bezirksliga, in das der selbst ernannte „Dorfverein“ mit neun Neuzugängen startet. „Wir haben ja ernsthaft darüber nachgedacht, den Aufstieg in die Bezirksliga nicht wahrzunehmen. Mit den Neuzugängen haben wir jetzt nicht nur quantitativ zugelegt, sondern auch von der Qualität ist der Kader für die Bezirksliga gut aufgestellt“, meint Miguel Matos Ferreira.


Auch für den Trainer ist die kommende Spielzeit etwas besonderes. Innerhalb von sieben Jahren ist Heinrich Dyck das Kunststück gelungen, die Vehlager aus der Kreisliga C hoch in die Bezirksliga zu führen. „Vor 14 Jahren habe ich Preußen Espelkamp in der Bezirksliga trainiert. Das ist verdammt lange her und damals sind wir abgestiegen. Das soll sich nicht wiederholen.“


Dass der letztjährige Lübbecker Aufsteiger, TuS Tengern II, gleich wieder runter musste, sei Warnung genug: „Es wird eine schwere Saison. Da machen wir uns nichts vor. Doch viele unserer Spieler haben früher schon einmal in der Klasse gespielt. Die entscheidende Frage ist, wie schnell die Jungs wieder an dieses Niveau herankommen. Das ist eine Herausforderung, die wir gerne annehmen“, betont Dyck.


Lediglich einen Abgang haben die Vehlager zu beklagen – der aber schmerzt. Torwart Christian Schmidt, einer der besten seiner Zunft in der vergangenen Kreisliga A-Saison – wird eine Pause einlegen. Diese Lücke soll geschlossen werden durch Routinier Thorsten Korejtek, der vom SV Schnathorst kommt. Als zweiter Torhüter rückt Sebastian Koch aus der zweiten Mannschaft hoch. „Mit Thorsten Korejtek und auch Iwan Demin, der weiter im Kader ist, stellen wir wohl die ältesten Torhüter in der Bezirksliga“, lacht Ferreira.


Mit den weiteren Neuzugängen wurde vor allem der offensive Bereich verstärkt. Wieder vereint sind in Vehlage die Rossel-Brüder Benjamin und Patrick. Namhaftester Neuzugang ist wohl Watschagan Harutjunjan, der zuvor beim TuS Tengern und Preußen Espelkamp in der Landesliga unterwegs war. „Wir freuen uns natürlich, dass sich Watschi für uns entschieden hat. Wichtig ist jedoch erst einmal, dass er richtig fit wird“, betont Ferreira. Aus der Kreisliga A kommen Phil Joerend (SuS Holzhausen) und Ibrahim Arabi (TuRa Espelkamp). Zudem verstärken Denis Kiecha (Türk Gücü Espelkamp), Murat Ucar (FC Lübbecke) und Niklas Hellweg (A-Jugend FC Preußen Espelkamp) den Kader des Bezirksliganeulings.


Ebenfalls wieder im Kader der Blau-Weißen steht Trainersohn Jan-Guido Dyck, der in der vergangenen Saison nur sporadisch zum Einsatz kam. Neben Christian Schmidt werden wohl auch die beiden Routiniers Martin Neumann und Gerhard Penner kaum zur Verfügung stehen. Für Neumann steht der Hausumbau im Vordergrund, Penner wird nach erfolgreicher Operation noch Zeit brauchen. Zudem werde Gerd Penner die zweite Mannschaft der Vehlager trainieren und die Nachfolge von Christian Schmidt antreten.


In der Vorbereitung gilt es jetzt, die neuen Spieler schnell zu integrieren. „Diese sechs Wochen brauchen wir als Neuling auch“, sagt Trainer Heinrich Dyck, der bereits ahnt, was ihn und seine Mannen in der Bezirksliga erwartet. „In den letzten Jahren haben wir viele Erfolge gefeiert. Jetzt haben wir uns auf Rückschläge einzustellen, dann wird sich der Charakter der Mannschaft zeigen. Auch in dieser Hinsicht wird es eine interessante Saison.“


Erstmals die Bezirksliga-Luft atmen wollen die Vehlager am 11. August, einen Tag vor dem offiziellen Start der neuen Saison. „Wir haben den Antrag gestellt, die Saison am Samstag mit einem Heimspiel gegen den TuS Dielingen zu beginnen“, berichtet Miguel Matos Ferreira. „Wenn wir am Ende die Klasse halten würden, wäre das eine Riesensache“, blickt Heinrich Dyck auf eine besondere Saison voraus.


Neuzugänge: Patrick Rossel (TuS Eintracht Tonnenheide), Watschagan Harutjunjan (FC Preußen Espelkamp), Phil Joerend (SuS Holzhausen), Niklas Hellweg (A-Jugend Preußen Espelkamp), Ibrahim Arabi (TuRa Espelkamp), Murat Ucar (FC Lübbecke), Thorsten Korejtek (SV Schnathorst), Denis Kiecha (Türk Gücü Espelkamp), Sebastian Koch (2. Mannschaft)


Abgänge: Christian Schmidt (Pause)


Trainer: Heinrich Dyck (8. Saison)


Saisonziel: Klassenerhalt in der Bezirksliga


Der Kader (mit Neuzugängen), Tor: Thorsten Korejtek, Iwan Demin, Sebastian Koch; Feld: Rene Budde, Dimitri Galiullin, Phil Joerend, Vitali Klunk, Miguel Matos Ferreira, Martin Neumann, Benjamin Rossel, Ibrahim Arabi, Hasan Sevkan Beyhan, Jan-Guido Dyck, Marc-Oliver Dyck, Dominic Epp, Matthias Ewert, Ibrahim Jarra, Isaak Peters, Murat Ucar, Sergej Lauer, Marcel Löwen, Ashkan Mahvash, Gerhard Penner, Dominik Schütz, Patrick Rossel, Watschagan Harutjunjan, Niklas Hellweg, Denis Kiecha

Aufrufe: 01.7.2018, 22:00 Uhr
Michael MeierAutor