2024-05-02T16:12:49.858Z

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Savas Kaya ist nicht mehr Trainer bei Karadeniz.	Foto: Mario Luge
Savas Kaya ist nicht mehr Trainer bei Karadeniz. Foto: Mario Luge

Savas Kaya geht

Karadeniz Kreuznach trennt sich von Trainer / Schönheim kommt, Kurtoglu bleibt

BAD KREUZNACH. Karadeniz Kreuznach stellt zeitig die Weichen für die neue Spielzeit. Der Fußball-Bezirksligist, der jüngst erst in den Relegationsspielen um Aufstieg in die Landesliga West am TSC Zweibrücken gescheitert war, hat einige neue Spieler verpflichtet. Und sich vom Trainer getrennt. Nach nur einem Jahr gehen der Bezirksligist und Savas Kaya unterschiedliche Wege.

,,Es tut mir persönlich sehr leid, denn Savas ist ein Super-Typ. Aber irgendwie hat die Chemie zwischen ihm und der Mannschaft zuletzt nicht mehr gestimmt", sagt Karadeniz-Vorstandsmitglied Ercan Oduncu. Die Entscheidung fiel nach intensiven Gesprächen im Vorstand und mit der Mannschaft. Der Wechsel sei in erster Linie auf Druck der Spieler zurückzuführen. Wer Nachfolger auf der Trainerbank wird, könnte sich noch in dieser Woche entscheiden.

Neue Gesichter wird es auch auf dem Platz geben. Bekanntester Karadeniz-Neuzugang ist Michael Schönheim. Der ehemals beim SC Idar in der Oberliga spielende Defensivmann war bis dato bei Vatanspor Kirn in der B-Klasse aktiv. Zwar ist Schönheim schon 37 und soll eher die zweite Mannschaft, die gerade souverän in die A-Klasse aufgestiegen ist, weiterbringen. Aber wer weiß? Oduncu schätzt den Monzinger etwas scherzhaft als „ekligen Gegenspieler“, der „uns mit seiner Erfahrung weiterbringen kann“.

Dima Chwanov ist gebürtiger Kreuznacher und war schon in der Jugend bei Karadeniz auf Torejagd. Mit seinen Anfang 20 ist sein Talent noch gar nicht vollends ausgereift, dennoch soll er schon das Potenzial für die erste Mannschaft haben. Oduncu: „Momentan kickt er in Sponheim, er kann aber noch viel mehr, wenn er diszipliniert arbeitet.“

Jugendstil

Karadeniz setzt auf Jugendstil, die aktiven Mannschaften sollen deutlich verjüngt werden: Von den A-Junioren der SG Hüffelsheim-Bretzenheim wechselt Ismet Senel zu Karadeniz. Der technisch flinke Kicker findet sein Zuhause im Offensivbereich und kann sogar noch ein Jahr bei den Junioren spielen. Dieser Zeit ist Caglar Bayir gerade entwachsen. Der Mittelfeldspieler aus Bad Kreuznach ist aktuell bei Hassia Bingen schon in der zweiten Mannschaft am Ball.

Große Stücke hält Ercan Oduncu auf Abdullah Kurtoglu und freut sich: „Er bleibt ein Löwe.“ Der 19-Jährige ist der Bruder von Hassia-Angreifer Beytullah, spielte in der Jugend in Waldalgesheim und bei Hassia Bingen. „Er hat große Möglichkeiten und kann dieses Jahr in unserer ersten Mannschaft mitmischen und große Fortschritte machen. Wir können uns gar nicht leisten, Abdullah weggehen zu lassen.“

SAVAS KAYA: "Keine Überraschung"

  • Für Savas Kaya stellt sich seine Entlassung als Trainer bei Karadeniz wie folgt dar: ,,In einem Gespräch unter vier Augen ist mir die Entscheidung des Vorstandes mitgeteilt worden, mich von meinen Aufgaben zu entbinden, um zeitnah einen neuen Trainer zu präsentieren." Ein Angebot von Karadeniz, er könne als sportlicher Leiter und als ,,Back-Up" weiter für den Verein tätig sein, lehnte Kaya ab. Ihm auf der einen Seite Verantwortung entziehen, ihn dann andererseits als ,,Lückenbüßer" für undankbare Aufgaben einzusetzen, dass passe für den Coach nicht zusammen.
  • ,,Was ich dem Gespräch noch entnehmen konnte, will der Verein jetzt mit größerem finanziellem Aufwand einen höherklassigen, deutschen Spieler als Spielertrainer verpflichten. Hiervon verspricht man sich wohl auch den Zugang weiterer großer Namen." Die Vereinspolitik bei Karadeniz, so Savas Kaya weiter, habe es verpasst, frühzeitig für eine solide Zukunft zu sorgen. Zudem sei die Außendarstellung des Vereins seiner Meinung nach mangelhaft. ,,Ein positives Image kann ein Trainer nicht von außen in einen Verein transportieren. Er sollte den Aufgaben sportlicher Natur nachkommen."
  • Der Ex-Coach ist von der Entwicklung jedoch nicht wirklich überrascht: ,,All diese Planspiele sind bereits seit Wochen und mitten im Aufstiegsrennen im Hintergrund gelaufen. Den ,,Erfolgsfaktor Leidenschaft", welcher in diesem amateurhaften Umfeld eine Bedingung ist, könne man sich mit keinem Geld der Welt verschaffen.
Aufrufe: 010.6.2015, 18:00 Uhr
Mario LugeAutor