2024-05-24T11:28:31.627Z

Spielbericht

RWQ bärenstark in der dritten Halbzeit

Mit 15 Siegen in Folge und vier Punkten Vorsprung schwangen sich die Spitzenreiter des SV Rot Weiß Queckenberg am Sonntag in ihre Automobile und donnerten mit Vollgas über die Landstraßen des Rhein-Sieg-Kreises zu ihrem ärgsten Verfolger, dem SV Niederbachem III. Im Schlepptau wussten die Döring-Bures-Buben eine stattliche Fankarawane, so dass sich an der Austraße bis 10:30 Uhr eine sehr ansehnliche Vertretung des störrischen und kampfeslustigen Bergvölkchens eingefunden hatte.

Was sich dann in den 98 Spielminuten inklusive Nachspielzeit auf dem satten Kunstgrün abspielte, war Werbung für den Amateur- und Kreisligafußball. Es gab 14 teilweise wunderschön heraus gespielte Tore zu bestaunen, eiskalte Killer vom Elfmeterpunkt, jede Menge Rasse und Temperament. Einziger, jedoch aus rot-weißer Fansicht nicht unbedeutender Wermutstropfen war die Tatsache, dass die Treffer mit 9:5 (4:2) eindeutig zu Gunsten der Gastgeber verteilt waren. Aufgrund der spielerischen Vorteile und der in Teilen besseren individuellen Klasse des Gegners ging das Ergebnis schlussendlich auch vollkommen in Ordnung. Wenn man jedoch bedenkt, dass die Kerle von der Madbach dreimal die Haltbarkeit des Querbalkens prüften, dass ebenfalls dreimal der Torjubel nur deshalb im Halse stecken blieb, weil ein Niederbachemer Abwehrbein auf der Linie den sicher geglaubten Einschlag verhinderte, dann kommt man nicht umhin festzustellen, dass auch ein 9:9 durchaus möglich gewesen wäre. Aber an diesem Tag waren die Queckies über 90 Minuten nicht wach genug, nicht giftig und gallig genug, um zählbares mit auf den Tempelberg am Eichener Weg zu entführen. Zu häufig wurden die berühmten zweiten Bälle verloren, wurden Fehlpässe gespielt, wie man sie schon seit Monaten für immer verbannt geglaubt hatte. Und zu allem Überfluss durfte sich der Gastgeber vor allem im ersten Durchgang viermal artig bei groben Aussetzern bedanken, machte jeweils kurzen Prozess und ließ Claßen nicht einmal auch nur den Ansatz einer Abwehrchance. Mit einem tödlichen Doppelschlag unmittelbar nach Wideranpfiff zog man dem Spitzenreiter auch noch den letzten hohlen Zahn und verwaltete den Vorsprung scheinbar spielerisch. Denn immer, wenn das Pflänzchen Hoffnung vermeintlich wieder genährt ward, legte Niederbachem unerbittlich eine Schippe drauf.

Nach dem Abpfiff gab es für die Gäste nur ein Ziel: die dritte Halbzeit gehört den Queckies! Entsprechend mutierten die rot-weißen zu wilden Feierbiestern. Laut und kräftig hallten die Spitzenreiter-Rufe über den Platz, und danach galt der Dank dem mitgereisten Aufstiegsmob neben dem Platz. Mit nicht enden wollenden La-Ola-Wellen und Rutschpartien in die Gästekurve bedankte man sich bei dem reisewütigen und treuen Anhang, der abermals extrem verstärkt wurde durch die Müllersburschen der Zweiten Mannschaft. Der umtriebige Betreuerstab kleidete noch flugs alle in rote Aufstiegs-T-Shirts ein. Zum Glück hatten sich die Einheimischen gut auf diesen Tag vorbereitet und auf den Queckenberger Belagerungszustand eingestellt! So waren die Vorräte an wohltemperiertem Gerstensaft sehr gut aufgefüllt, und konnten den mittlerweile extrem beanspruchten Stimmbändern die notwendige Kühlung verschaffen. Am 26.05. empfängt man zum letzten Heimspiel in dieser Saison den SV Wachtberg III ab 15:00 Uhr. Davor misst sich die Zweite Garde des RWQ bereits ab 12:30 Uhr mit dem SV Beuel 06 IV.
Aufrufe: 021.5.2019, 21:48 Uhr
Daniel KunzeAutor