2024-06-14T14:12:32.331Z

Ligabericht
Nach der Schwächephase zuletzt, gab es bei RWO wieder Grund zu jubeln Archivfoto: Wolff
Nach der Schwächephase zuletzt, gab es bei RWO wieder Grund zu jubeln Archivfoto: Wolff

RWO Alzey kann es doch noch

Nach 3:0-Sieg über Hechtsheim wieder Zweiter +++ Erstes Tor nach 300 Minuten

Alzey. Mit einem 3:0 (1:0)-Sieg über die TSG Hechtsheim hat sich RWO Alzey wieder auf Rang zwei in der Fußball-Landesliga geschoben. Vor allem in der ersten Halbzeit zeigten die Rot-Weißen eine Trotzreaktion auf die jüngsten schwächeren Auftritte. „Wir waren von Anfang an im Spiel, sind viel geschlossener und engagierter aufgetreten und daher auch verdient in Führung gegangen“, lobt Trainer Sascha Winsi.

Genau 300 Minuten war RWO ohne Tor geblieben, dann schlug Andy Schröder zu. Vllaznim Dautaj, dem in der ersten Minute beim 1:0-Sieg bei Fontana Finthen der letzte Alzeyer Treffer gelungen war, hatte mit seinem Dribbling die komplette Hechtsheimer Abwehr durcheinander gebracht, sodass der an diesem Tag hyperaktive Schröder abstauben konnte (31.). Als Linksverteidiger aufgeboten, fand sich der 28-Jährige häufig auch im linken offensiven Mittelfeld oder als linker Stürmer wieder.

Alzey agiert variabel +++ Grimm und Ghoul machen Sieg perfekt

Und das war durchaus symptomatisch für die in Durchgang eins äußerst variabel agierenden Hausherren. Permanent wurden die Positionen getauscht, der ballbesitzende Gegner auch mal im 4-3-3 in Empfang genommen. „Das erfordert viel Disziplin“, sagt Winsi, der dieses Maß an kreativem Chaos durchaus zu schätzen weiß. Nach dem Seitenwechsel bot sich allerdings ein anderes Bild, die TSG übernahm das Kommando, RWO konterte. Und wie: Dautaj startete auf rechts durch und bediente in der Mitte Björn Grimm, der nur noch wenig Mühe hatte (79.). Den Schlusspunkt setzte der gerade erst eingewechselte Daniel Ghoul, der den Ball von TSG-Keeper Kevin Widera in die Füße gespielt bekam und mit einem coolen Heber vollendete (87.). „In der zweiten Hälfte hatten wir viele gute Umschaltaktionen. Das ist das, was wir spielen können und wollen“, erklärt Winsi.

TSG-Trainer Rieger: "Spielerisch waren wir besser"

Es ist nicht so, dass die Gäste keine Chancen gehabt hätten. Die dicksten vergaben Kevin Frey allein vor Jens Maaß (29.) und Ljubo Dragun, der nach Serkan Akincis Ecke, die der RWO-Keeper unterlaufen hatte, das leere Tor nicht traf (76.). Dass es jeweils praktisch im Gegenzug die ersten beiden Gegentore hagelte, kann man im Fußballlehrerdeutsch als „mangelndes Matchglück“ bezeichnen – oder auch verdient finden, denn so richtig kamen die Mainzer nicht ins Tempo. „Vom spielerischen her waren wir besser“, findet gleichwohl TSG-Trainer Tobias Rieger, „Alzey hat nur mit langen Bällen und auf Konter gespielt. Und Rasen ist eben nicht unser Ding. Außerdem haben wir durch unsere eigene Dummheit verloren.“

Dass Rieger sich ärgert, ist allzu verständlich. Doch den Alzeyer Anteil am Ergebnis sollte man nicht kleinreden. „Wir haben nichts Nennenswertes zugelassen“, betont Grimm, der selbst in der 58. Minute schon die Vorentscheidung auf dem Fuß hatte, aber aus kurzer Distanz an Widera scheiterte. „Unser Plan war, den Gegner nicht ins Spiel kommen zu lassen, und das ist uns auch gelungen. Diese Trotzreaktion musste kommen“, erklärt der 23-Jährige. „Jeder hat heute dem anderen geholfen“, sagt Innenverteidiger Philipp Hornung, „die Jungs haben das Mittelfeld gut dicht gemacht und vorne schon gestört. Außerdem haben wir viel miteinander geredet. Da ist es ein Traum, hinten drin zu spielen.“ Das Ziel sei schließlich, dass die Null steht – hinten, nicht vorne.

RWO Alzey: Maaß – Höngen, Hornung, Dreger, Schröder – Wesner (81. Ghoul), Ehrhardt, Boos (72. Jakob), Grimm – Abichou, Dautaj (88. Kinsvater).

TSG Hechtsheim: Widera – Karakaya, Schwab, Kostadinov (60. Jennerke), G. Akinci (17. Erdogan) – Bergmann, Mayer – Mader (60. Hadri), Dragun, S. Akinci – Frey.

Zuschauer: 120.

Tore: 1:0 Schröder (31.), 2:0 Grimm (79.), 3:0 Ghoul (88.).

Aufrufe: 02.4.2015, 23:00 Uhr
Torben SchröderAutor