2024-04-25T14:35:39.956Z

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Starkenburgia Heppenheims Jugendwart Tim Rittersberger hört, was die neuen Jugendtrainer Tanino Cammilleri, Christian Schmitt und Marco Becker (von links) zu sagen haben. Es fehlt Markus Röcker.
Starkenburgia Heppenheims Jugendwart Tim Rittersberger hört, was die neuen Jugendtrainer Tanino Cammilleri, Christian Schmitt und Marco Becker (von links) zu sagen haben. Es fehlt Markus Röcker. – Foto: Dagmar Jährling

Rückkehr an alte Wirkungsstätte

Junioren: Ein Quartett macht sich beim FC Starkenburgia auf, dem darbenden Nachwuchs auf die Beine zu helfen

Früher war nicht alles gut, aber manches besser. Beim FC Starkenburgia Heppenheim denken insbesondere die Älteren wehmütig an Zeiten zurück, als der Fußballnachwuchs mit führend im Kreis Bergstraße war. So spielte Mitte der Achtziger Jahre die A-Jugend in der Oberliga, damals die höchste deutsche Fußball-Klasse für die Achtzehn- und Neunzehnjährigen. Da sorgte Thomas Ehret vor Torwart Achim Fickel für Ordnung, Bernd Gutschalk für Tore. Der Anspruch des FC Starkenburgia, seine Nachwuchsmannschaften so hoch als möglich spielen zu lassen, wurde in den folgenden Jahrzehnten meist erfüllt; von A- bis D-Jugend waren die Heppenheimer beständig Gast in Spielklassen auf Bezirksebene. 2003/03 erreichte die C-Jugend (unter anderem mit Andre Gehrig, Mario Garotti, Patrick Guthier, Volkan Cin) sogar die Oberliga Süd.

Lang ist‘s her. Ihren Anspruch halten die Starkenburgianer bis heute aufrecht, doch die Wirklichkeit sieht jahrgangsübergreifend eher trist aus. 8:75 Tore, sechs Punkte aus 13 Spielen, Vorletzter: Die Bilanz des A-Nachwuchses in der Gruppenliga ist wahrlich ausbaufähig. Gar nur noch in der untersten Klasse (Kreisliga) ist die B-Jugend beheimatet. Sie hat bis zum vorzeitigen Saisonende immerhin zehn Punkte gesammelt, was zum drittletzten Rang reicht.

Dieser Zustand gerade bei den älteren, für den Seniorenbereich entscheidenden Jahrgängen ist unhaltbar, finden Marco Becker, Tanino Cammilleri, Markus Röcker und Christian Schmitt. Und so macht sich das Quartett auf, dem Starkenburgia-Nachwuchs auf die Beine zu helfen. „Der Kontakt zur Starkenburgia ist ja nie abgerissen“, sagt Christian Schmitt (42), der schon 1994 Jugendtrainer beim Traditionsverein war und dessen Söhne mittlerweile bei den Bambini kicken: „Nun war eben der Zeitpunkt, zu den Wurzeln zurückzukehren.“ Schmitt brauchte wenig Überzeugungsarbeit, um auch Cammilleri und Röcker ins Boot zu holen. Das Trio arbeitete drei Jahre lang zusammen bei der TSG 62/09 Weinheim. Marco Becker ist Ur-Starkenburgianer und fand die Idee, gemeinsam etwas auf die Beine zu stellen, ebenfalls gut.

Schmitt weiß um die Schwere der Aufgabe gerade in diesen Altersstufen: „Ich bin da schon geschockt, was ich da so höre, wie sehr alles am Boden liegt und wie wenig Mannschaften es überhaupt noch gibt. Hier muss unsere Generation unbedingt Engagement zeigen.“

Langfristiges Ziel müsse es sein, zu früherer Stärke zurückzukommen. Als Schmitt 2008 die Starkenburgia Richtung Waldhof Mannheim verließ, sei es selbstverständlich gewesen, dass A-, B- und C-Junioren in der Gruppenliga spielten; die Basis dafür sei immer ein „sehr starker“ Unterbau gewesen. Für eine Stadt wie Heppenheim sollte es machbar sein, „dass wir mit eigenen Mitteln wieder in diesen Bereich kommen“. Ob allein oder im Verbund mit anderen Vereinen aus der Kreisstadt, wie schon einmal konkret angedacht, ist für Schmitt zweitrangig: „Wir müssen nach vorne schauen und versuchen, das Bestmögliche für die Fußballjugend in Heppenheim aufzubauen.“

Freuen darf sich aber nicht nur der Starkenburgia-Jugend, sondern auch die Altherrenmannschaft: Sowohl Schmitt als auch Becker, Röcker und Cammillieri wollen auch dort ihr Engagement intensivieren.

Aufrufe: 019.6.2020, 10:16 Uhr
Markus KarraschAutor