Rottaler Vereine brechen Lanze für Schiedsrichter
Aktion "Ohne Schiris - nix los" wohl bisher einmalig
Auf fast allen Facebook- und Instagram-Accounts der Vereine im Landkreis Rottal-Inn prangen seit Freitag Bilder und Videos mit großen Lettern: "Ohne Schiris - nix los". Hinter der Aktion stecken Lukas Hummelsberger und Pascal Taboga, die zusammen mit den Klubs auf den Schiedsrichter-Mangel aufmerksam machen wollen.
Unbestritten, ohne Schiedsrichter wird es den Amateurfußball, wie wir ihn kennen, nicht mehr geben. Bereits zu Beginn der noch laufenden Spielzeit wurde bekannt gegeben, dass zu den Spielen von fünf Reserve-Ligen in Niederbayern keine Schiedsrichter mehr entsandt werden, mit Beginn der neuen Spielzeit sollen es sogar 13 niederbayerische A-Klassen-Reserve-Ligen sein.
Nicht nur dieser Umstand war Anstoß für die Initiatoren
Pascal Taboga und
Lukas Hummelsberger, eine Aktion zu starten: "Schiedsrichter kommen eigentlich immer zu kurz, über sie wird meistens nur berichtet, wenn es um eine Fehlentscheidung geht. Der Schiedsrichtermangel und die damit verbundenen nicht besetzten Spiele waren aber natürlich auch ein Grund dafür, wir wollten zusammen mit den Vereinen ein Statement setzen. Und die Resonanz der Vereine war überragend", erklärt Hummelsberger, der für die zweite Mannschaft des SSV Eggenfelden seine Schuhe schnürt. "Unser Ziel ist es, dass sich der ein oder andere dazu entscheidet, Schiedsrichter zu werden oder feststellt, dass die Schiedsrichterei ein echt cooles Hobby ist. Ansonsten ist das Schiedsrichter-Gespann in der Kreisliga womöglich bald Geschichte - oder die A-Klassen stehen ohne Schiedsrichter da."
"Es geht auch um die nächste Generation an Fußballern"
Der stellvertretende Schiedsrichterobmann der Gruppe Isar-Rott Patrick Holzweber findet für diese Aktion selbstverständlich nur lobende Worte. "So eine Aktion gab es meines Wissens noch nie und ich sehe das absolut positiv. Es ist natürlich sehr schön, dass hier auch mal etwas von Vereinsseite passiert. Es ergibt natürlich ein anderes Bild, wenn die Vereine dieses Thema hervorbringen."
Auch wenn sich durch diese Aktion nur zwei oder drei neue Schiedsrichter finden würden, sei es ein voller Erfolg. "Aufmerksamkeit bringt es allemal", so Holzweber.
Beispiel: Der Aufruf des FC Amsham
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