2024-04-30T08:05:46.171Z

Spielbericht

Nach einer teils verschlafenen Anfangsphase forcierten die Gastgeber das Tempo sowie den Druck in der Offensive und kamen somit zu einer 3:0 Führung bis zur Pause. Alles, was jedoch danach kam, grenzte bei der Thuringia fast schon an Arbeitsverweigerung, welche mit sehr viel Pech einherging. Sie gaben schließlich dadurch die zuvor klare Führung kläglich aus den Händen.

Zunächst war die Reserve aus Kaulsdorf ein Tick aktiver als die Heimmannschaft. Immer wieder gingen die Bälle entweder durch das Zentrum über Wolf, der danach seine Gegenspieler mit einer Körpertäuschung stehen ließ, oder sie brachten die Heimmannschaft mit reingeflankten Standards in die Bredouille. Zwar resultierten daraus brandgefährliche Möglichkeiten vor dem Tor von Götz, dennoch waren die gastierenden Akteure meistens zu hektisch vor dem Kasten und konnten sich somit nicht selbst belohnen. Auf der gegenüberliegenden Seite wurden die Hausherren langsam wach, kamen nun verstärkt über die Außen, was immer wieder zu Ecken führte. Langsam tasteten sie sich damit vor und wurden so immer gefährlicher. Bis zur 20. Minute dauerte es dann, dass die Königseer zum ersten Mal in dieser Partie jubeln konnten. F.Reise flankte flach von Rechtsaußen auf Chemnitz, der den Ball schließlich dicht am gegnerischen Keeper vorbei in die Maschen zum 1:0 schoss. Mit diesem Treffer markierte die Thuringia einen essenziellen Befreiungsschlag, der bewirkte, dass sie ab sofort das Spielgeschehen absolut kontrollierten. Die Kaulsdorfer kamen daraufhin gar nicht mehr in die Partie zurück, obwohl sie paar Minuten zuvor noch das klar bessere Team waren. Jedenfalls erhöhten die Königseer in Folge dessen enorm das Tempo sowie den Druck über die Flügel. So bediente M.Kühn den auf links frei stehenden Marquardt, der folgend Richtung Strafraum sprintete, dort einen Haken machte und rabiat von den Beinen geholt wurde. Den anschließenden Elfmeter verwandelte Chemnitz flach sowie präzise zum 2:0 in der 28. Minute. Marquardt machte zwar noch bis zur Pause weiter, ließ sich dann aber, aufgrund seiner zugezogenen Verletzung, auswechseln. Die Thuringia ließ nach dem Ausbau der Führung nicht locker, sondern versuchte schnell nachzulegen. Yasser verpasste dabei seine Chance als er im Strafraum einen Gegner umkurvte und folgend den Kaulsdorfer Schlussmann überlupfen wollte. Dieser lag zwar bereits, kam aber trotzdem mit seinen Fingerspitzen an den nicht schlecht ausgeführten Heber heran. Aber paar Minuten später sollte es erneut im Kasten Wolfs klingeln. Nach einem Foul im Strafraum an Meißner verwandelte Chemnitz auch diesen Elfmeter zum 3:0 in der 43. Minute.

Nach dem Anpfiff zum zweiten Durchgang brachen die Gastgeber absolut ein. Der Einsatz in der Defensive stimmte nicht und die Angreifer bekamen keine verwertbaren Bälle mehr. Dazu kam es immer wieder zu tödlichen Fehlern im Zentrum, die die Gäste praktisch zum Tore schießen einluden. Diese verzichteten natürlich nicht darauf und kamen bereits in der 51. Minute durch Esefeld zum 3:1 Anschlusstreffer, welcher die Gastgeber eigentlich wachrütteln sollte, jedoch änderten sie folgend nichts an ihrer fatalen Spielweise. Und weil sie das nicht taten, kam ein gewaltiger Brocken ins Rollen, den sie nicht mehr aufhalten konnten. Zunächst erwischte sie ein Doppelpack in der 62. und 64. Minute durch jeweils Meier und Esefeld zum 3:3 Ausgleich, wobei der erste Treffer ein wahrlicher Sonntagsschuss war. Den Königseern fehlte es an allem, doch es gelang ihnen ab und zu durch gute Einzelaktionen auf der Gegenseite gefährlich zu werden. Meistens war es Yasser, der seine technische Überlegenheit insofern demonstrierte, als er oftmals drei Spieler hintereinander ausnahm und anschließend auf die Verteidiger zulief. Einmal brachten diese ihn im Strafraum unfair zu Fall, allerdings übersah, dass der Schiedsrichter gekonnt. Dieses Vergehen wurde genauso wenig geahndet wie die arg rassistischen Äußerungen von Teilen der Kaulsdorfer Feldspieler wie Esefeld gegenüber manchen Königseern, obwohl der Referee dabei erneut nur wenige Meter danebenstand. Da diese Möglichkeiten erneut in Führung zu gehen jedoch sehr begrenzt waren, ging es reibungslos in der Offensive der gastierenden Akteure weiter. Interessant war nur, dass diese in allen Fällen einem bestimmten Muster zugrunde lagen: Ballverlust der Roten auf links, schnelle Eroberung der Kaulsdorfer, Lauf in den Strafraum, Schuss von rechts aus einem spitzen Winkel und drin war das Ding. Die Thuringia schaffte es aber nicht etwas dagegen zu tun. Sie agierten, aufgrund des schnellen Ausgleichs nach der hohen Führung, wie gelähmt. Damit waren die Weichen auch für die Gegentreffer 4, 5 und 6 gestellt. Esefeld markierte seinen Viererpack mit dem 3:4 in der 69. und dem 3:6 in der 87. Minute. Dazwischen traf noch Müller in der 75. Minute für die Gäste – Endstand 3:6.

Aufrufe: 06.3.2019, 18:52 Uhr
Karim DacicAutor