2024-05-02T16:12:49.858Z

Turnier
Am Ende des Finales fehlten den Weinsheimern um Emrah Gürkan (links) gegen Horchheim Kraft und jemand wie Robin Rauscher (rechts), der mit zwei Toren Matchwinner war. 	Foto: photoagenten/Christine Dirigo
Am Ende des Finales fehlten den Weinsheimern um Emrah Gürkan (links) gegen Horchheim Kraft und jemand wie Robin Rauscher (rechts), der mit zwei Toren Matchwinner war. Foto: photoagenten/Christine Dirigo

Robin Rauscher regelt

STADTMEISTERSCHAFT Kapitän führt Horchheim mit zwei Toren zum Titel +++ Weinsheim bietet Favorit bei 1:3-Niederlage die Stirn

WORMS-HERRNSHEIM. Aus und vorbei. Die 51. Fußball-Stadtmeisterschaft ist Geschichte. Der Stadtmeister 2018 heißt SV Horchheim. Es war ein Turnier, das ein wenig unter der gleichzeitig stattfindenden Fußball-WM und den heißen Sommertemperaturen zu leiden hatte. „Wir hätten insgesamt ein paar mehr Zuschauer verdient gehabt“, fand Mike Holzemer, Fußball-Abteilungsleiter der ausrichtenden SG Eintracht Herrnsheim. Fußballerisch wurde drei Wochen lang freilich einiges geboten: Der unerwartete Siegeszug eines Außenseiters, nämlich des A-Ligisten TuS Weinsheim, der erst im Finale ein Ende fand, zahlreiche Tore, spannende Begegnungen, ein sportlicher Aufreger und ein rassiger Abschluss des Turniers.

So konnte denn Oberbürgermeister Michael Kissel vor der Übergabe des Stadtmeister-Pokals an den SV Horchheim festhalten: „Das war ein rasantes und faires Finale mit einem sich tapfer wehrenden Underdog TuS Weinsheim.“ In der Tat. Die Elf von Weinsheims Trainer Robert Krajcovic („Ich bin stolz auf mein Team“) bereitete ihrem Übungsleiter und den meisten der 250 Zuschauer bei der 1:3-Niederlage viel Freude. Eine Stunde lang wehrte sich der A-Ligist wacker gegen den anstürmenden SV Horchheim. „Am Schluss fehlte uns die Kraft“, stellte Robert Krajcovic treffend fest. Zuvor setzte Weinsheim bei seinen klug von den starken Verteidigern Martin Münch und Andreas Ihrig initiierten Kontern so manchen Nadelstich ins Fleisch des Favoriten.

Wenig beeindruckt zeigte sich der TuS jedenfalls vom Führungstreffer des SV Horchheim, der – wie sollte es in Tagen von Toren am Fließband nach Standardsituationen bei der WM in Russland anders sein – nach einer Ecke fiel. SV-Kapitän Robin Rauscher stand im Strafraum völlig frei und netzte das Leder im zweiten Anlauf ein (19.). Eine frühe Vorentscheidung? Von wegen. Nur drei Minuten dauerte es, ehe Martin Münch auf der linken Außenbahn Amin Hadj-Chaib auf die Reise schickte, ein Schlenker nach innen, ein Lupfer über SV-Keeper Patrick Fuchs – der 1:1-Ausgleich (22.). „Weinsheim hat uns das Leben schwer gemacht und wirklich ganz prima verteidigt“, sah Horchheims Trainer Rudi Knies seine Mannen ein ums andere Mal am Abwehr-Bollwerk des A-Ligisten scheitern.

Gut nur für Horchheim, wenn man einen Kapitän hat, der sein Team führt – und erneut in Führung bringt. 75 Minuten verstrichen, ehe es Robin Rauscher erneut im Tornetz der TuS rauschen ließ. Nach einer Flanke von Fabio Labello war der Innenverteidiger fünf Meter vor dem Tor zur Stelle – 2:1. Weinsheim lief da bereits auf Reserve. Der 8:6-Sieg nach Elfmeterschießen im Halbfinale gegen den Landesligisten VfR Wormatia Worms II hatte viele Körner gekostet.

Ausschluss von Ataspor und Abenheim Wermutstropfen

Wohingegen der Finalgegner ob des Ausschlusses der beiden Viertelfinalisten Ataspor Worms und FSV Abenheim (Mike Holzemer: „Der einzige Wermutstropfen einer sonst toll verlaufenen Stadtmeisterschaft“) kampflos ins Finale eingezogen war.

Kampflos überließ Weinsheim den Pokal dem Ortsnachbarn Horchheim freilich nicht. Robert Krajcovic beorderte seine Mannen nach vorne, die aber letztlich durch den schönsten Treffer des Tages endgültig auf die Verliererstraße gerieten. Marc Blaser donnerte das Leder nach einem Pass des eingewechselten Denis Reinwald aus 20 Metern zum 3:1 ins rechte Eck (84.). Der Rest war Feiern beim SVH, Anerkennung für Weinsheim und nochmals viel Arbeit für die Kicker der SG Eintracht Herrnsheim: Hatte doch Platzwart Klaus Bösing hinter dem Platz schon einmal den Rollrasen unter den Biertisch-Garnituren verstaut, den die Kicker der SGE-Ersten „als Nachschlag“ zum dreiwöchigen Arbeitseinsatz im ramponierten Fünfmeterraum tags darauf verlegen „durften“. Eine Stadtmeisterschaft endet eben – speziell für den Gastgeber – nicht immer „nur“ mit einer Feier allein.



51. Fussball-Stadtmeisterschaft

Ausscheidungsrunde

TSG Heppenheim Wiesoppenheim 1:8 Rheindürkheim SV Pfeddersheim 0:3 FT/Alemannia Ataspor Worms 0:8 FSV Abenheim Kickers Worms 9:0

Achtelfinale

SV Leiselheim TuS Weinsheim 2:8 TSG Pfeddersheim II Nibelungen 13:1 Blau-Weiß Worms SGE Herrnsh- 1:4 Wormatia Worms II SV Suryoye 10:0 SV Horchheim TuS Wiesoppenh. 6:4 TuS Neuhausen SV Pfeddersheim 9:1 Norm. Pfiffligh. Ataspor Worms 1:3

TuS Hochheim FSV Abenheim 3:4

Viertelfinale

Weinsheim TSG Pfeddersh. II n.E. 8:7 SGE Herrnsheim Wormatia II 1:2

SV Horchheim TuS Neuhausen 7:2 Ataspor Worms FSV Abenheim *

* Die Partie zwischen Ataspor und Abenheim wurde abgebrochen. Eine Wiederholung ist aus zeitlichen Gründen nicht möglich.

Halbfinale

TuS Weinsheim Wormatia II n.E. 8:6 Der SV Horchheim steht kampflos im Endspiel

Endspiel

TuS Weinsheim SV Horchheim 1:3

Aufrufe: 015.7.2018, 20:00 Uhr
Jürgen JaapAutor