Relegation: Graf macht BSC glücklich

Vor der prächtigen Kulisse von mehr als 500 Zuschauern und bei hochsommerlichem Wetter war es am Ende Konstantin Graf, der den Bremervördern die Chancen auf den Klassenerhalt wahrte. Der Stürmer erzielte in der 70. Minute den 3:2-Siegtreffer und kurz nach der Pause den 2:2-Ausgleich. Am Ende wurde es dennoch noch einmal brenzlig für den BSC, denn starke Selsinger gaben sich keinesfalls geschlagen und hatten in der Schlussphase zweimal den Ausgleich auf dem Fuß.

Der BSC hatte Dusel und war froh, als Schiedsrichter Felix Bahr (Ahlerstedt) die Partie abpfiff - ohne Nachspielzeit und nach Meinung der Selsinger einige Sekunden vor Ablauf der regulären Spielzeit. Während sich die MTSV-Fußballer auf den Rasen fallen ließen, feierten die Bremervörder wenig frenetisch ihren Erfolg. Denn: ,,Gewonnen ist ja noch gar nichts", wie es Trainer Michael Witt auf den Punkt brachte. Erst am nächsten Sonntag entscheidet sich, ob es nächste Saison an der Oste Bezirksligafußball gibt.

Danach sah es zur Pause nicht aus. Der MTSV Selsingen zeigte eine taktisch disziplinierte Leistung und ging früh in Führung. Nach einem Foul des über 40 Jahren alten Niko Kamp an Carsten Müller zeigte der Schiedsrichter zurecht auf den Punkt. Müller trat selber an und traf zum 1:0 (8.). Der BSC antwortete zwar postwendend mit dem 1:1 durch Pascal Steingröver, blieb aber anschließend hinten wie vorne vieles schuldig.

Selsingen bot die besseren Kombinationen, insbesondere über Tobias Bäuerle, Eick Gerken und Carsten Müller. So verpasste Müller in der 12. Minute nur knapp die erneute Führung und in der 33. Minute nach Bäuerle-Vorarbeit nur ebenfalls nur um Zentimeter das Tor. Drei Minuten später dann aber das 2:1. Ein abgefälschter Schuss von Gerken nach Müller-Freistoß landete unhaltbar für Keeper Tomas Pipiska im Netz. ,,Wir hatten in der ersten Halbzeit alles unter Kontrolle", meinte der MTSV-Torschütze.

Nach dem Seitenwechsel dann aber ein anderes Bild. Die Bremervörder hatten auf ein 4:4:2-System umgestellt und bekamen das Mittelfeld besser in den Griff. Und in die Karten spielten dem Bezirksligist der schnelle Ausgleich. Den besorgte Konstantin Graf nur drei Minuten nach Wiederbeginn mit einem schönen Heber aus 16 Metern über Keeper Patrick Ehlers.

Die Bremervörder bekamen in dieser Phase Oberwasser, Selsingen spielte nicht mehr so kompakt wie vor der Pause, ließ aber dennoch kaum Chancen zu. Ein schönes Zusammenspiel brachte dann aber dennoch die Entscheidung. Nach direktem Spiel im Strafraum kam der Ball in der 72. Minute zu Graf, der ganz cool flach zum 3:2 einschob.

Nach kurzem Schock kam Selsingen aber noch einmal zurück. Der Gegner ließ sich weit in die eigene Hälfte zurückdrängen und hatte Dusel, dass Henrik Müller und Kevin Knubben kurz vor Schluss das 3:3 verpassten.

,,Ich bin mit der Leistung meiner Mannschaft zufrieden. Sie hat bei den Temperaturen hohen Einsatzwillen gezeigt, wenig zugelassen und sich fünf Großchancen erspielt. Schade, dass wir unseren psychologischen Vorteil nicht nutzen konnten, in der zweiten Halbzeit etwas nachgelassen und unglücklich die Tore kassiert haben. Wir können aber stolz sein auf das, was wir hier abgeliefert haben", sagte Selsingens Trainer Pascal Holsten.

,,Das war sicher ein Stück weit glücklich, aber ich bin trotzdem auch heute stolz auf die Jungs. Wir lagen zweimal hinten, sind zurückgekommen, und das zeigt, dass die Truppe Moral hat. Alle haben gebissen. Jetzt bereiten wir uns auf Uesen vor und bleiben im Endspielmodus", meinte BSC-Trainer Michael Witt.

Dieser Artikel stammt von der Bremervörder Zeitung