2024-05-02T16:12:49.858Z

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Einer seiner letzten Auftritte im Hassia-Dress: Burak Tasci (links).	Foto: Edgar Daudistel
Einer seiner letzten Auftritte im Hassia-Dress: Burak Tasci (links). Foto: Edgar Daudistel

Raus aus Hessenhaus

Burak Tasci verlässt die Hassia +++ Karadeniz mit Trainerquartett in die Bezirksliga

Bad Kreuznach/Bingen. Burak Tasci steht nun schon eine Weile an dieser Kreuzung und überlegt, welche Richtung er einschlägt. Vor einer knappen Wochen hat der 26 Jahre alte Bad Kreuznacher mit der „Happy Hassia“ Bingen ein echtes Fußballdrama erlebt und mit dem Aufstieg in die Oberliga ein „großes Ziel erreicht“, wie er selbst sagt. Den Fahrstuhl zur nächsthöheren Ebene wird der Mittelfeldspieler allerdings nicht betreten. Nach einem halben Jahrzehnt am Hessenhaus (mit einer einjährigen Unterbrechung bei Karadeniz Kreuznach) verlässt Burak Tasci die Hassia.

„Ich sehe meine Zukunft woanders“, sagt der gebürtige Kreuznacher im FuPa-Gespräch, „das habe ich Trainer Nelson Rodrigues und dem Vorstand im Gespräch gesagt. Wir haben zusammen mit einer tollen Truppe eine gute Saison mit vielen Höhen, aber auch ein paar Tiefen absolviert. Und wir haben unser Ziel erreicht. Ich hatte unglaublich viel Spaß, habe auch viel mitgenommen. Doch nun muss ich entscheiden, welcher Weg für mich der beste ist.“ Seitdem steht Burak Tasci an dieser Kreuzung – bislang ohne Wegweiser und Navigationsgerät.

Bei Karadeniz im Vorstand, aber nicht auf dem Platz

Burak Tasci ist ja nicht nur ein Oberliga-Aufsteiger. Im Berufsleben will er bald seine Ausbildung zum Finanz- und Versicherungskaufmann abschließen. Ein guter Grund, wie er findet, um das fußballerische Engagement etwas runterzuschrauben. „Fußball ist nicht alles“, sagt Tasci, „es ist eine schöne Sache, aber eben eine Nebensache.“ Und neben seiner aktiven Laufbahn, das kommt noch dazu, ist der 26-Jährige seit ein paar Wochen auch als Vorstandsmitglied tätig. Auf einer der größten Baustellen im Fußballkreis.

Der Landesliga-Absteiger Karadeniz Kreuznach stand kurz vor dem Exodus, der Absturz in die C-Klasse erschien nicht unwahrscheinlich. Nun ruft die neue Führungsriege um Tasci den Neustart in der Bezirksliga aus. „Wir spielen auf jeden Fall in der Bezirksliga und wir wissen, dass es gerade für die jungen Spieler, die aus der A-Jugend kommen, eine riesige Umstellung wird.“ Auch wenn ihnen erfahrene Kicker wie Yasin Senel oder Serkan Kural zur Seite stehen, „dürfte es erst mal eine gewisse Eingewöhnungszeit brauchen. Wir sehen das Jahr als Übergangsjahr, wollen aber die Zeit ordentlich nutzen und eine gute Rolle spielen.“ Für das Vorstandsmitglied Burak Tasci kommt allerdings eine andere Funktion auf oder neben Platz nicht infrage. Noch nicht.

Wechsel zur SG Eintracht „hat sich nicht ergeben“

Als Spieler fühlt er sich eigentlich schon noch zu Höherem berufen. Verbands- oder Landesliga könne er sich vorstellen. Oder doch sogar die Oberliga? Er stehe in Gesprächen mit diversen Vereinen, das Thema Eintracht Bad Kreuznach habe sich allerdings schnell erledigt. „Ich habe einen guten Draht zur Eintracht und wir standen in Kontakt“, sagt Tasci, „aber es hat sich nicht ergeben.“

Er verspüre keinen Druck, lasse alles auf sich zukommen. Fakt ist: das Kapitel Hassia ist vorbei, das Kapitel Eintracht wird nicht geschrieben und das Kapitel Karadeniz lässt noch allerlei Optionen offen. Nur eine nicht: Als Spielertrainer wird der frühere Karadeniz-Jugendcoach nicht einsteigen. Es hat sich eine interne Trainerlösung ergeben. Ein Quartett soll sich um die Bezirksliga-Elf kümmern. Burak Tascis Vater Süleyman Tasci und Cengiz Kural übernehmen die sportliche Verantwortung. Kamil Senel coacht die Torhüter und Enis Yetgin komplettiert das Trainerteam. Und Burak Tasci? Überlegt, welchen Weg er wählen soll.



Aufrufe: 013.6.2018, 12:00 Uhr
Henning KunzAutor