2024-06-14T14:12:32.331Z

Allgemeines
Trainer Martin Hasenpflug (l.) muss entscheiden, wer für den gesperrten Dennis Raschka bei Ratingen 04/19 im Tor stehen wird.
Trainer Martin Hasenpflug (l.) muss entscheiden, wer für den gesperrten Dennis Raschka bei Ratingen 04/19 im Tor stehen wird. – Foto: Theo Titz

Ratingen 04/19 und die Torhüter-Frage

Ratingen 04/19: Stammtorwart Dennis Raschka fehlt dem Oberligisten in den ersten sieben Saisonspielen gesperrt. Demnach wird dann ein Zugang im Tor stehen: Luca Fenzl und Dario Ljubic dürfen sich zeigen. Samstag geht es nach Wuppertal.

Für Ratingen 04/19 steht am Samstag (14 Uhr) das erste Auswärts-Testspiel an, es geht für den Oberligisten zum Regionalligisten Wuppertaler SV. Die Partie findet im Stadion am Zoo statt und nicht – wie ursprünglich gedacht – auf einem Nebenplatz.

Ratingen wartet auf Gegner im Wettkampfmodus

Ein Indiz für Ratingens Chefcoach Martin Hasenpflug, dass der WSV gegen 04/19 im vollen Wettkampfmodus und entsprechend motiviert antreten wird: „Für die Wuppertaler geht es ja schon in zwei Wochen los mit der ersten Runde im DFB-Pokal, in der sie gegen den VfL Bochum spielen. Ich gehe davon aus, dass sie deshalb gegen uns keine Experimente machen, sondern mit der besten Elf auflaufen werden“, sagt Hasenpflug.

Dennis Raschka fehlt nach Tätlichkeit

Weswegen er auch davon ausgehen kann, dass „unsere Torhüter sicherlich ausreichend Gelegenheit bekommen werden, sich zu zeigen“. Der Plan ist, sowohl Luca Fenzl als auch Dario Ljubic je eine Halbzeit gegen den Regionalligisten zu geben, denn einer von beiden wird am 22. August zum Saisonstart im Tor stehen, da Dennis Raschka aufgrund seiner Roten Karte (Tätlichkeit) aus der Vorsaison beim 1. FC Monheim für sieben Spiele gesperrt wurde.

„So bitter das für ihn ist, macht es mir die Entscheidung einfacher, weil ich dann nicht zwischen drei, sondern nur zwischen zwei Torhütern wählen muss“, sagt Hasenpflug und ergänzt: „Darüber, wer ins Tor geht, wenn Raschka wieder spielen darf, mache ich mir erst Gedanken, wenn es so weit ist.“

Einstweilen lautet die Frage also: Fenzl oder Ljubic? „In der Vorbereitung sollen sich beide zeigen, danach entscheiden wir, wer der Mannschaft besser helfen kann“, sagt Hasenpflug, der sich da sicher auch mit Torwarttrainer Alen Batarilo beraten wird. „Im Moment ist die Entscheidung komplett offen, beide haben noch Gelegenheiten, sich auszuzeichnen“, sagt der Chefcoach. An seinem Plan, beiden Torhütern in Wuppertal eine Halbzeit zu geben, kann er aber eventuell nicht festhalten, da Fenzl am Mittwoch seine zweite Impfung gegen das Coronavirus erhalten hat – die erste hatte ihn einige Tage aus dem Verkehr gezogen. Ins Lauftraining ging der 18-Jährige am Donnerstagabend aber immerhin.

Vorteil Fenzl?

Fenzl hat bislang in den Vorbereitungsspielen auch den etwas besseren Eindruck hinterlassen. „Er war bisher fehlerfrei“, attestiert ihm auch Hasenpflug. Der Zugang aus der Jugend von Rot-Weiss Essen wird aber ein Thema wohl nicht mehr los: das seiner Körpergröße. Mit 1,83 Metern ist er für einen Torwart recht klein gewachsen, doch ist er damit exakt so groß wie Yann Sommer – der nicht nur bei Bundesligist Borussia Mönchengladbach, sondern auch bei der Schweizer Nationalmannschaft die klare Nummer eins ist. Und in den Testspielen hat Fenzl eindrucksvoll gezeigt, dass er mit dem vermeintlichen Manko gut umgehen kann mit einer resoluten Herangehensweise. So sagt auch Hasenpflug: „Trotz seiner Größe kommt er sehr gut raus und springt mit der Faust dazwischen – Respekt.“ Und obwohl der Trainer ebenso sagt: „Bei langen Bällen in die Ecken fehlen ihm vielleicht zwei, drei Zentimeter“, so weiß Hasenpflug auch: „Wenn er größer wäre, wäre er vermutlich ein Torwart, der nicht bei uns, sondern höher spielen würde.“

Was Fenzl und Ljubic gemeinsam haben: Sie sind „stark auf der Linie und haben gute Reflexe“, sagt der Chefcoach. Bei Fenzl war das in der ersten Halbzeit gegen Hennef zu sehen, als er eine riesen Parade gegen einen freien Versuch aus drei Metern Entfernung zeigte. Was in der zweiten Halbzeit zu sehen war: Ljubic fehlte das Timing beim Herauslaufen, so kassierte er den 0:2-Endstand. „Er hat fast zwei Jahre nicht gespielt, bevor er zu uns gekommen ist“, erinnert Hasenpflug und ergänzt: „Das sind dann solche Situationen, in denen man sieht, dass ihm Spielpraxis fehlt. Das Gefühl dafür zu bekommen, wann man raus kommt und wann nicht, kann man in Training nicht simulieren.“ Als Plus sieht sein Coach neben den erwähnten guten Reflexen auf der Linie diese Faktoren: „Er ist sehr präsent, hat eine gute Ausstrahlung und ist in der Mannschaft akzeptiert.“

Klar ist für Hasenpflug: „Ich in der festen Überzeugung: Egal, wer wann bei uns im Tor steht, es wird keine Position sein, auf der wir Probleme bekommen. Ich habe bei keinem Bauchschmerzen, alle drei sind sehr gute Torhüter. So gut waren wir in der ersten Mannschaft noch nie aufgestellt, dass sogar der vermeintlich dritte Torwart absolutes Oberliga-Format hat.“ Nun geht es erst einmal zum Regionalligisten WSV.

Aufrufe: 024.7.2021, 12:30 Uhr
RP / Georg AmendAutor