Ratingen 04/19: Pechvogel Tim Potzler

Allerdings haben die Gäste in dieser Saison augenscheinlich Probleme, sie sind aktuell Vorletzter mit gerade einmal acht Punkten und nur 14 erzielten Treffern in 17 Spielen. Die Ratinger dagegen haben in ebenso vielen Partien 43 Tore geschossen und 29 Punkte geholt – das bringt ihnen vor den letzten fünf Spielen, bevor die Oberliga in eine Auf- und eine Abstiegsrunde geteilt wird, Rang sechs. Die ersten elf Mannschaften schaffen es in die Aufstiegsrunde und haben damit gleichzeitig den Klassenerhalt sicher.

Bei sieben Punkten Vorsprung auf Rang zwölf, den aktuell Union Nettetal belegt, das aber allerdings auch ein Spiel weniger absolviert hat, sollte es 04/19 in die Aufstiegsrunde schaffen, darf sich aber auch nicht zu sicher fühlen. Zumal das Verletzungspech gerade ein ebenso unliebsamer wie treuer Begleiter der Ratinger ist: Mittelfeld-Mann Emre Demircan kann mit Oberschenkel-Problemen voraussichtlich erst nächste Woche wieder einsteigen, Abwehrchef Phil Spillmann hat sich vermutlich einen Bänderriss zugezogen, den mindestens auch Tim Potzler hat: Der Außenspieler war gerade erst von einem Muskelfaserriss im Oberschenkel genesen, da knickte er im Training um – eine MRT-Untersuchung muss nun noch Aufschluss darüber geben, ob „nur“ die Bänder oder auch der Knochen in Mitleidenschaft gezogen wurde.

Und Takuma Misumi (Muskelfaserriss in der Wade) vergrößert die Vakanz bei den Stürmern, bei denen Zissis Alexandris (Schulter-OP) und Carlos Penan (Knie-OP) ohnehin schon länger ausfallen. „Auf der Position müssen wir ein bisschen was basteln in den nächsten Spielen“, sagt Trainer Martin Hasenpflug.

Zwei Corona-Fälle zu den Verletzten

Hinzu kommen aktuell zwei Corona-Fälle bei den Ratingern, die glücklicherweise nur leichte bis gar keine Symptome aufweisen. „Es wird spannend, wie wir die Ausfälle kompensieren“, kommentiert Hasenpflug, der den nächsten Testspielgegner trotz des eher mauen Abschneidens in der laufenden Spielzeit als einen „guten Mittelrheinligisten“ einschätzt. Der 04/19-Trainer legt gerade in den Testspielen aber auch weniger den Fokus auf den Gegner als auf die eigene Mannschaft: „Wir wollen die Sachen umgesetzt sehen, die wir trainiert haben. Das waren in dieser Woche Ballsicherung und Pressing. Das ist mir wichtiger als das Ergebnis in Testspielen.“

Und die waren bislang auch durchwachsen: Es gab zwei Siege und eine Niederlage. „Das muss man aber ein bisschen relativieren“, findet Hasenpflug. „Das waren drei Spiele in sieben Tagen, teilweise noch mit einem Trainingslager vor dem Spiel mit intensiven Einheiten. Ich denke, man kann uns von der Leistung schon da einsortieren, wo wir kurz vor der Winterpause waren.“ Da gab es zwei überzeugende Siege: 5:0 daheim gegen ETB Schwarz-Weiß Essen und 4:1 beim FC Kray. Nun also kommt Deutz. „Das wird sicherlich ein guter Gradmesser für uns und in etwa das Niveau bieten, das uns auch gegen St. Tönis erwartet“, sagt Hasenpflug mit Blick auf den ersten Gegner in der Liga nach der Pause. Den Tabellen-14. empfangen die Ratinger am Sonntag, 20. Februar.