2024-05-29T12:18:09.228Z

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Fabian Sutter in Aktion und mit hübscher Fußhaltung
Fabian Sutter in Aktion und mit hübscher Fußhaltung – Foto: Patrick Seeger

Ralf Eckert über Fabian Sutter:"Er verkörpert unsere Werte"

Fabian Sutter, Cousin von Nationalspieler Matthias Ginter, will mit Freiburger FC aufsteigen

Wie in den vergangenen zwei Jahren gegen Backnang und in Ilshofen muss das vierte Aufstiegsspiel zur Oberliga zwischen Südbadens und Württembergs Vizemeister die Entscheidung bringen. Zweimal hatte der Freiburger FC bislang die vermeintlich besseren Karten, scheiterte aber auf der Zielgeraden. Vielleicht ist es vor der Partie in Hollenbach ein gutes Omen für die Breisgauer, dass das Hinspiel 2:2 endete. Wie in den elf Relegationsspielen zuvor wird es auch am Sonntag (15 Uhr) wieder Fabian Sutter sein, der die Freiburger als Kapitän aufs Feld führt.

Der 31-jährige Routinier ist in seiner nunmehr sechsten Spielzeit im zumeist roten Trikot schon lange nicht mehr aus dem Team wegzudenken. Er gilt als ausgesprochener Kämpfer, er geht als Leader stets vorneweg, an seine Grenzen, wenn es sein muss. Er spornt seine Mitspieler an, schont weder sich noch andere. Im bezahlten Fußball wäre er der Vorzeigeprofi schlechthin. Auch Ralf Eckert, der Cheftrainer des FFC, hält große Stücke auf den Blondschopf: „Er ist ein wichtiges Symbol für unsere Philosophie und verkörpert unsere Werte. Wenn Fabian fehlt, fehlt eine Säule in unserem Konstrukt.“

Gefehlt hat Fabian Sutter in der nun zu Ende gehenden Saison lediglich in sechs von 34 Pflichtspielen, letztmals im finalen Punktspiel in der Verbandsliga Anfang Juni gegen Kuppenheim, das auch ohne sein Mittun 7:0 gewonnen wurde. Seine Abwesenheit hatte einen verständlichen Grund: In der St. Vincentiuskirche in March-Neuershausen fand ein Jahr nach der standesamtlichen Trauung die kirchliche Hochzeit von Matthias Ginter und seiner Ehefrau Christina statt. Bei dem Profi von Borussia Mönchengladbach und 26-fachen A-Nationalspieler handelt es sich um Sutters Cousin. Denn Mutter Sutter und Vater Ginter sind Geschwister.

Fabian und der sechs Jahre jüngere Matthias wurden beide in Freiburg geboren und wuchsen zusammen mit jeweils einem Bruder in unmittelbarer Nachbarschaft zueinander in March-Hugstetten auf. Beide starteten in jungen Jahren ihre fußballerische Laufbahn beim SV March, jeweils mit dem Vorhaben, Profi zu werden. Während Matthias Ginter dies durchzog und, nachdem er bereits mit elf Jahren zum SC Freiburg gewechselt war, ebendort als 18-Jähriger sein Bundesligadebüt feierte, wählte Fabian Sutter einen anderen Weg. Er ging noch als Jugendlicher zum FC Denzlingen, spielte dort zwei Saisons im ersten Team – und wechselte dann für drei Spielzeiten zum VfR Hausen in die Verbandsliga, von wo er vor sechs Jahren zum FFC kam. Nachdem er als 22-Jähriger eine Ausbildung zum Elektroniker für Geräte und Systeme abgeschlossen hatte, ließ er sich dieses Jahr zum staatlich geprüften Elektrotechniker mit Fachrichtung Automatisierungstechnik weiterbilden – und befindet sich derzeit in der Bewerbungsphase.

„Um aufzusteigen, brauchen wir ein nahezu perfektes Spiel.“

Fabian SutterLigaunabhängig hat Fabian Sutter beim FFC bereits für eine weitere Saison zugesagt, mit der Prämisse, dass er berufsbedingt ab und an im Training kürzertreten wird. Das wird sich auf seine Spieleinsätze auswirken. Sutter: „Das wurde klar kommuniziert.“ Doch noch ist das Zukunftsmusik. Erst einmal würde Fabian Sutter als FFC-Kapitän gern mit seinem Team im dritten Anlauf in Folge den Aufstieg in die Oberliga realisieren: „Nach dem 2:2 im Hinspiel haben wir nicht die beste Ausgangslage. Wir müssen sehr konzentriert bleiben, dürfen nur wenige Fehler machen. Um aufzusteigen, brauchen wir ein nahezu perfektes Spiel. Wir glauben daran, die Stimmung ist positiv.“

Dass es bei ihm im Gegensatz zu seinem Cousin nicht zu einer Profikarriere gereicht hat, stört Fabian Sutter nicht: „Ich bin auch so relativ stolz auf das, was ich erreicht habe.“

Kompakt: Erstmals seit vielen Jahren wird die Mannschaft des FFC schon einen Tag vor dem Spiel anreisen und im Hohenlohischen Quartier beziehen, um für das finale Saisonspiel am Sonntag (15 Uhr) beim FSV Hollenbach bestens gerüstet zu sein. Die medizinische Abteilung arbeitete diese Woche unter Hochdruck, um die angeschlagenen Akteure wieder fit zu bekommen. Cheftrainer Ralf Eckert hofft inständig, Matthis Eggert und Ivan Novakovic wieder zur Verfügung zu haben, die im Hinspiel gegen Hollenbach schmerzlich vermisst wurden. Wie im Vorjahr kann Elias Reinhardt im entscheidenden vierten Aufstiegsspiel nicht mit von der Partie sein. Er fällt mit einer Muskelverletzung aus. Um aufzusteigen braucht der FFC einen Sieg oder ein Unentschieden mit mindestens drei Treffern auf jeder Seite. Bei allen anderen Resultaten würde der FSV Hollenbach den Sprung in die Oberliga schaffen.

Aufrufe: 021.6.2019, 10:00 Uhr
Andreas Klein (BZ)Autor