2024-06-17T07:46:28.129Z

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Raffael Wegener (links, hier im Duell mit dem Gottenheimer Julian Sutter) ist eine Konstante beim SV RW Glottertal. Angebote anderer Vereine lehnte er bislang ab. | Foto: Achim Keller
Raffael Wegener (links, hier im Duell mit dem Gottenheimer Julian Sutter) ist eine Konstante beim SV RW Glottertal. Angebote anderer Vereine lehnte er bislang ab. | Foto: Achim Keller

Raffael Wegener: Eine Konstante beim SV RW Glottertal

Raffael Wegener bestritt die gesamte Aktivenzeit bei den Rot-Weißen und erlebte zwei Abstiege sowie zwei Aufstiege

Nach vier Jahren kehrte der SV Rot-Weiss Glottertal zu dieser Runde in die Bezirksliga zurück. Vor dem Abstieg im Juni 2014 hielt sich der Verein bereits vier Jahre in der Bezirksliga. Eine Konstante in der gesamten Zeit war und ist Raffael Wegener – damals wie heute ein bedeutender Faktor in der Organisation des Spiels und häufig ein Garant für wichtige Tore.

„Glottertal ohne Raffael Wegener“, sagt RW-Trainer Jan Ernst, „das kann man sich gar nicht richtig vorstellen.“ Nicht nur wegen seiner Tore, sondern auch mit seiner Einstellung und Laufbereitschaft sei Wegener ein Vorbild für die Mannschaft. „Er reißt die Mitspieler mit und beflügelt sie“, so Ernst. „Dabei ist er sehr bescheiden, hat keinerlei Allüren, ist zuverlässig und ein Arbeiter auf dem Fußballplatz wie im Leben – und extrem vereinsloyal. Er hört sich andere Angebote kaum an, weil er weiß: Er bleibt in Glottertal.“

In der Tat, Wegener widersteht stets den Angeboten, die Jahr für Jahr zuverlässig eintrudeln. „Zwei, drei Gespräche habe ich schon geführt, aber sie konnten mich nicht überzeugen, woanders zu spielen“, erzählt Wegener. „Und am Ende hat es mich auch nicht wirklich gereizt. Ich wollte lieber mit Glottertal erfolgreich sein.“ Wegener blieb daher den Rot-Weißen nach dem Abstieg 2014 treu – und trat mit ihnen nicht nur den Gang in die Kreisliga A, sondern ein Jahr später sogar in die Kreisliga B an. Mit Jan Ernst als neuem Coach wurde das Ruder herumgerissen, Glottertal schaffte in den Jahren von 2016 bis 2018 den Durchmarsch von der Kreisliga B in die Bezirksliga. Im Nachhinein war es für Wegener die richtige Entscheidung, zu bleiben: „Ich habe es nicht bereut.“

Der gebürtige Berliner, ausgebildet in der Jugend des FC Denzlingen, bestritt seine gesamte Aktivenzeit für RW Glottertal. Heimatverbundenheit dürfte dabei ein wichtiger Faktor gewesen sein: „Ich bin in Glottertal aufgewachsen, fast alle meine Freunde leben dort. Das Umfeld hat mich überzeugt, mir hat es super gefallen. Unser Fußballplatz ist vielleicht nicht optimal, aber alles andere passt einfach perfekt.“ Gemeinsame Unternehmungen stärken den Zusammenhalt in der Mannschaft.

Die sportliche Entwicklung des Vereins sieht der 29-jährige Malermeister Wegener positiv: „Als ich angefangen habe, hatten wir viele auswärtige Spieler in der Mannschaft. Als es dann einmal nicht lief, hieß es, man sollte mehr Glottertäler einbauen – aber das war auch nicht recht, als der Erfolg ausblieb.“ Inzwischen habe der Verein eine gute Balance gefunden. Aus der eigenen Jugend rücken viele Spieler in die aktiven Mannschaften nach, und einige Eigengewächse seien zum Verein zurückgekehrt; etwa Maximilian Leyser, der zwei Jahre beim Verbandsligisten Denzlingen spielte. Leyser hat mittlerweile die Kapitänsbinde übernommen, die Wegener selbst fünf Jahre lang getragen hatte.

Das Ziel in dieser Saison hat Raffael Wegener klar vor Augen: „Ein Tabellenplatz im gesicherten oberen Mittelfeld ist drin“, meint er. „Allerdings spielen wir noch nicht konstant genug. Wenn wir das auf die Reihe kriegen und besser in der Abwehr stehen, bin ich zuversichtlich.“ Auf lange Sicht wollen die Glottertäler eine feste Größe in der Liga werden. „Wir wollen uns in der Bezirksliga etablieren und nicht nach drei Jahren wieder runtermüssen“, erläutert Wegener. „Es wäre zu schade um das, was wir geleistet haben.“

Aufrufe: 01.11.2018, 20:45 Uhr
Jürg Schmidt (BZ)Autor