2024-05-17T14:19:24.476Z

Pokal
Tobias Puhl (links) trifft zum 3:2-Endstand kurz nach einem Tor von Hendrik van der Kamp (rechts).
Tobias Puhl (links) trifft zum 3:2-Endstand kurz nach einem Tor von Hendrik van der Kamp (rechts). – Foto: Wenzel

Puhl schießt Titelverteidiger Nieheim ins Viertelfinale

Der Landesligist siegt beim A-Ligisten TuS Bad Driburg mit 3:2. Große Bildergalerie zum Achtelfinal-Krimi.

Was für ein Ende! Der FC Nieheim zieht als letztes Team ins Kreispokal-Viertelfinale ein. Der Landesligist setzt sich in einem engen Duell gegen den TuS Bad Driburg mit 3:2 (1:1) durch. Ein Einstieg in die Nachspielzeit.

Und dann stand da am zweiten Pfosten noch Tobias Puhl ganz alleine....Als sich fast alle schon auf das Elfmeterschießen einstellten, war der FCN-Angreifer im Anschluss einer Ecke zur Stelle. Per Direktabnahme aus drei Metern. Ganz trocken. Und dann drehte der 30-Jährige zum Jubeln ab. Vor den kleinen „Männergesangschor“ der Hausherren. Dieser stimmte mehrmals im Spiel ein Lied an, das den früheren Regionalliga-Torjäger besonders motivierte.

„Wir sind gegen einen richtig guten Gegner eine Runde weitergekommen. In der zweiten Halbzeit haben wir gar nichts mehr zugelassen. Es war verdient, wir waren nach der Pause drückend überlegen. Da hätten wir aus den sieben, acht hundertprozentigen Chancen eine machen müssen. Dann wäre das Ding durch gewesen“, sagte FCN-Trainer Heiko Bonan.

Wetzler gleicht nach Wiechers-Wiemers-Treffer aus

Das Team des Ex-Profis erwischte im Iburg-Stadion vor gut 300 Zuschauern keinen guten Start. Nach fünf Minuten marschierte Jonas Wiechers-Wiemers ziemlich ungestört durch die gegnerische Hälfte, zog aus 20 Metern ab und traf zur 1:0-Führung ins linke Eck. Auf der anderen Seite dauerte es auch nicht lange, ehe der Ball im Netz lag. Nach einer Viertelstunde zirkelte der starke Christopher Wetzler die Kugel überlegt in den Kasten. Bis zur Pause war es eine ausgeglichene Angelegenheit mit guten Halbchancen für beide Teams. „Die erste Halbzeit war aber definitiv nicht gut von uns“, merkte Bonan an.

Der Landesligist kam besser aus den Kabinen und vergab durch Wetzler (46.) sowie Engin Deniz (48.) die ersten Möglichkeiten. Folgerichtig fiel der dritte Treffer der Partie für die Gäste. TuS-Keeper Denis Kisselev legte Puhl den Ball unglücklich direkt vor die Füße. Der Angreifer spielte quer auf den besser postierten Engin Deniz, der nur noch ins leere Tor einschieben musste (52.). Nieheim war fortan dem 3:1 näher als Driburg dem Ausgleich. Die beste Möglichkeit vergab Raphael Nagel, der eine Flanke von Pascal Hannibal perfekt mit dem Kopf nahm, aber an Kisselev und der Latte scheiterte (77.).

Großer Jubel nach Tor von van der Kamp

Mit der einzigen guten Offensivaktion im zweiten Durchgang trafen die Gäste dann aber doch noch - Hendrik van der Kamp nahm eine Hereingabe von Karsten Klunker direkt und sorgte für das viel umjubelte 2:2 (84.). Aber das sollte es noch nicht gewesen sein. TuS-Trainer Dennis Hustadt schmiedete mit seinem Co-Trainer Noel Hillebrand schon Elfmeter-Pläne. Zwei Spieler standen zur Einwechselung in der Nachspielzeit bereit - Gareth-Southgate-like. Doch dann kam Puhl und beendete die Träume nach der großen Pokal-Überraschung.

„Wenn man als A-Ligist gegen einen Landesligisten antritt, hat man natürlich den Wunsch, das Spiel so lange wie möglich offen zu gestalten. Und das haben wir ganz gut geschafft. Was soll ich meinen Jungs jetzt vorwerfen? Sie haben alles gegeben und das 2:2 noch erzielt. Wenn man so ein Spiel gewinnen will, braucht man auch ein bisschen den Fußballgott. Aber den hatten wir nicht. Trotzdem bin ich stolz auf die Jungs. Wir haben guten Rückenwind für die Saison erhalten“, sagte TuS-Coach Hustadt.

Aufrufe: 015.9.2021, 21:30 Uhr
Rene WenzelAutor