2024-06-14T14:12:32.331Z

Analyse
Keine Chance im »Luftkampf« gegen Michael Aurbacher (gelb) hatten die Friedberger Bastian Lang (links) und Mark Huckle.  Foto: Peter Kleist
Keine Chance im »Luftkampf« gegen Michael Aurbacher (gelb) hatten die Friedberger Bastian Lang (links) und Mark Huckle. Foto: Peter Kleist

Psychologen sind nun gefragt

Friedberg leistet sich einen Fehlstart +++ Auch Mering hat Sorgen

Tja, das war ganz sicher nicht der Saisonauftakt nach der Winterpause, den man sich beim TSV Friedberg erhofft hatte – im Gegenteil. Das 0:2 gegen den TSV Ottobeuren war vor allem im zweiten Spielabschnitt so etwas wie ein „Offenbarungseid“. Nichts war mehr zu sehen von den wirklich guten Leistungen in der Vorbereitung, nach dem 0:1 durch Marc Michels fiel das Team nahezu in sich zusammen. „Das war nach der Pause gar nichts“, meinte der zweite Abteilungsleiter Christian Kamm und auch Trainer Reinhard Kindermann hatte unmittelbar nach dem Schlusspfiff resigniert festgestellt, dass eine solche Leistung wohl nicht reichen wird, um den Klassenerhalt in der Landesliga Südwest zu schaffen.

Vor allem im Mittelfeld und im Angriff wurden die Friedberger Defizite aufgedeckt. Es war kein Spielgestalter auf dem Platz, niemand, der das Team führen konnte – und ohne genaue Zuspiele hingen auch die Offensivkräfte völlig in der Luft. Viktor Hermogenes gelang gar nichts, Marcel Pietruska wurde ebenso komplett ausgeschaltet und Dejan Mijailovic war bemüht, konnte sich aber gegen die robusten Allgäuer kaum einmal in Szene setzen. In der Abwehr gab es im ersten Durchgang ein paar Lichtblicke, zu denen Frank Lehrmann und Mark Huckle zählten – und mit Stefan Fischer hat der TSV-Coach wenigstens eine defensive Alternative mehr.

Sicher fehlten dem TSV mit Manuel Hornung, Nino Kindermann, Nico Lehmann und Jürgen Lichtenstern wichtige Spieler, doch das wollte der Coach nicht als Ausrede gelten lassen. „Ich hab Nino schon zum Warmmachen geschickt, doch nach dem 0:2 wollte ich ihn auch nicht mehr bringen – er ist mir nächste Woche fit wichtiger“, begründete Kindermann seine Maßnahme. Der Ex-Profi ist nun unter der Woche als Psychologe gefragt, denn es gilt, das verunsicherte Team schnell wieder aufzurichten – immerhin geht es zum Tabellendritten nach Gundelfingen.

Als Aufbauarbeiter wird sich auch Günter Bayer betätigen müssen, der Trainer des SV Mering. Der MSV steigt am Wochenende mit dem Spiel gegen Dinkelsbühl in die Runde ein. „Ich hoffe, dass ich wenigstens diese Woche möglichst alle im Training habe, sonst wird’s schwierig“, so Bayer. „Man sieht, was es für Folgen hat, wenn zu wenige die komplette Vorbereitung mitmachen können – aus welchen Gründen auch immer. Dann fehlen eben die entscheidenden Prozente“, so der 60-Jährige. Bayer hofft, dass das 2:3 gegen den FC Stätzling – nach 2:0-Pausenführung – der richtige Weckruf war. „Wir waren nach der Pause von der Rolle und so etwas dürfen wir uns in der Landesliga ganz sicher nicht erlauben“, weiß der Trainer.

Aufrufe: 03.3.2014, 22:29 Uhr
Friedberger Allgemeine / Peter KleistAutor