2024-05-08T11:10:30.900Z

Spiel der Woche
Florian Blesius wird nach seinem genialen Freistoß-Schlenzer zum 2:1 von seinen Mitspielern geherzt.
Florian Blesius wird nach seinem genialen Freistoß-Schlenzer zum 2:1 von seinen Mitspielern geherzt.

Präsent, ballsicher und spielfreudig

Traben-Trarbach wartet nach 1:4 gegen Zeltingen weiter auf ersten Saisonsieg

Auch nach dem vierten Spiel ist Aufsteiger SG Traben-Trarbach noch ohne Sieg in der Kreisliga A. Die 1:4-Niederlage gegen einen cleveren und effizienten SV Zeltingen-Rachtig ist sicherlich zu hoch ausgefallen, doch machte die Partie ein weiteres Mal deutlich, wo der Schuh drückt: Individuelle Fehler begünstigten den Zeltinger Sieg. Ein rüdes Foul von Dominik Pohl ließ das Team zudem 15 Minuten in Unterzahl spielen.

Beide Teams gingen mit extrem unterschiedlichen Vorzeichen in das Derby. Doch Traben-Trarbach merkte man den Druck, den das Team nach drei sieglosen Partien hatte, nicht an. Die Gastgeber suchten den Weg nach vorn, erkämpften sich mit unbändigem Willen zahlreiche Bälle und liefen den zunächst tiefstehenden Gegner aggressiv an.

Traben-Trarbach geht viele Wege

Nachdem Dominik Koch Zeltingens Torwart Dominik Henchen bereits nach zwei Minuten mit einem Kopfball geprüft hatte, legte die SG nach neun Minuten vor. Ein Eckball von Koch landete punktgenau auf dem Kopf von Torjäger Tim Eckstein, der unbedrängt traf – 1:0 (9.). Zeltingen war im Anschluss daran um konstruktives Spiel bemüht, doch die Doppelstädter gingen immens viele Wege, um die defensiven Räume zuzulaufen und dann blitzschnell in die Umschaltbewegung zu kommen. Einen dieser Konter hätte Eckstein in der 36. Minute eigentlich zum 2:0 verwerten müssen, nachdem ein Abwehrspieler der Zeltinger über den Ball geschlagen hatte und der Traben-Trarbacher Kapitän alleine auf Henchen zusteuerte, aber vergab. Wie aus dem Nichts schlug Zeltingen zurück: Zunächst brachte ein individueller Fehler Tim Jakobs in Position, der den Pass auf den jungen Hendrik Diwo schlug und dieser ins kurze Ecke traf – 1:1 (43.). Nachdem SG-Keeper Ralph Clauß den Ball außerhalb des Strafraums mit der Hand geklärt hatte und es Freistoß für Zeltingen gab, nutzte Kapitän Florian Blesius die Gelegenheit, um mit einem Schlenzer ins linke Dreieck den Spielverlauf auf den Kopf zu stellen – 1:2 (45.).

Tim Eckstein packt den Hammer aus

Der amtierende Mosel-Pokalsieger war im zweiten Durchgang wesentlich präsenter, ballsicherer und spielfreudiger. Als Yannik Dietz auf der rechten Seite seinen Gegenspieler narrte und flach in den Rückraum passte, war Jakobs mit dem 3:1 zur Stelle (55.). Waren die SG in der ersten Halbzeit noch die bessere Mannschaft, besaß sie nach dem 1:3 nicht mehr die mentale und läuferische Frische. Zeltingen blieb gefährlich, einen Freistoß von Blesius parierte Clauß großartig, doch 50 Sekunden später packte Eckstein den Hammer aus, scheiterte aber am Querbalken. Der eingewechselte Thomas Kappel hatte wenig später das 2:3 auf dem Fuß. Ein Abpraller von Dietz wurde auf der Linie geklärt: Chancen in Hülle und Fülle prägten die Schlussphase, in der Traben-Trarbach alles auf eine Karte setzte, aber bitter bestraft wurde. Erst sah Dominik Pohl nach einem rüden Foul die Rote Karte (77.), und drei Minuten vor Schluss machte der ebenfalls eingewechselte, wieselflinke Alex Schiffmann mit dem 4:1 den Deckel endgültig drauf.

Das sagen die beiden Trainer

„Die Niederlage ist sehr bitter, weil wir in der ersten Halbzeit die bessere Mannschaft waren, doch individuelle Fehler bestraft wurden. Wir müssen mit 2:0 in die Pause gehen, haben es aber auch in der zweiten Halbzeit nicht schlecht gemacht. Jetzt müssen wir eben nächste Woche gegen Niersbach die Punkte holen“, zeigte sich SG-Trainer Benjamin Siweris enttäuscht über das Ergebnis. Karl-Heinz Gräfen auf Seiten der Zeltingen-Rachtiger erklärte, dass „wir mit zwei gelungenen Aktionen das 2:1 gemacht haben. Wir standen dann taktisch diszipliniert und sehr gut in den Räumen und haben die SG dann etwas kommen lassen. Vier Siege bedeuten einen optimalen Start, doch es waren auch vier sehr schwere Spiele. Der Sieg ist diesmal definitiv zu hoch ausgefallen, verdient war er aber auf jeden Fall.“ (L.S.).

Aufrufe: 02.9.2018, 17:00 Uhr
Lutz SchinköthAutor