2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines
Christian Wloch war zwischen den Pfosten eine Klasse für sich
Christian Wloch war zwischen den Pfosten eine Klasse für sich – Foto: Andreas Feldl

Portrait-Serie (48): Der Teufelskerl aus dem Klosterort

Christian Wloch war ein herausragender Torhüter, der seine höherklassige Laufbahn allerdings erst mit 27 Jahren startete

Das Corona-Virus hat unseren Alltag momentan fest im Griff. Auf unabsehbare Zeit kann kein Fußball gespielt werden, deshalb möchten wir etwas in die Vergangenheit zurückblicken und uns den Typen widmen, die in den letzten Jahrzehnten herausragende Spielerpersönlichkeiten der regionalen Szene waren. Im 48. Teil geht es um Christian Wloch, den vermutlich besten Keeper, den Niederbayern in der jüngeren Vergangenheit gesehen hat.

Schönstes Erlebnis deiner Laufbahn....
Das war die Landesliga-Meisterschaft 2009 mit SV Schalding-Heining. Der Verein ist damals erstmals in die Bayernliga aufgestiegen und die Aufstiegsparty hat gefühlt nie aufgehört :)

Bester Kicker, mit dem du in einer Mannschaft zusammen gespielt hast....
Das ist eine sehr schwierige Frage Über die 35 Jahre, in denen ich aktiv war, durfte ich mit vielen überragenden Kickern und Typen zusammen spielen. Beim 1. FC Bad Kötzting war Christoph Seiderer herausragend, beim SV Schalding-Heining hatten ganz besonders Josef Eibl und Benjamin Neunteufel außergewöhnliche Fähigkeiten. Ein Phänomen war für mich Philipp Zacher, der im Training oft mit angezogener Handbremse agierte, aber im Wettkampf immer konstant gute Leistungen brachte.


Bei welchem Verein hattest du als Aktiver deine schönste Zeit...
Beim SV Schalding-Heining. Am Reuthinger Weg hatte ich sportlich mit drei Aufstiegen eine mega-erfolgreiche Zeit, aber auch gesellschaftlich war es überragend. Ich habe sehr viele tolle Leute kennengelernt, von denen einige sehr gute Freunde wurden. Aber auch an die beiden Jahre beim 1. FC Bad Kötzting erinnere ich mich sehr gerne zurück. Speziell die Heimspiel-Atmosphäre am Roten Steg war überragend.

Fußballerisches Vorbild deiner Jugendzeit...
Oliver Kahn


Was nervt dich am heutigen Fußballgeschäft....
Dass der finanzielle Aspekt mittlerweile für viele Fußballer mittlerweile oft einen höheren Stellenwert hat als die sportlichen Argumente. Diese Entwicklung ist gerade für den Amateurfußball alles andere als förderlich.

Hast du irgendetwas in deiner Laufbahn bereut...
Obwohl es auch zuvor immer wieder reizvolle Anfragen gab, habe ich erst mit 27 Jahren den nächsten sportlichen Schritt in meiner Laufbahn gemacht. Diesen würde ich aus heutiger Sicht etwas früher machen. Ansonsten bin ich aber sehr zufrieden, wie es gelaufen ist.

Lieblings-Rückennummer...
22

Gibt es ein Spiel, das du nie vergessen wirst....
Mein erstes Flutlichtspiel in der Bayernliga mit dem 1. FC Bad Kötzting gegen den späteren Meister SSV Jahn Regensburg. Am 30. August 2006 schickten wir den haushohen Favoriten vor 3.000 Zuschauern mit einer klaren 3:0-Niederlage nach Hause. Das war ein sensationelles Gefühl!

Bester Trainer, den du hattest....
Mein bester Torwart-Trainer war in meiner Kötztinger Zeit Charly Dirscherl. Ein überragender Mann, dem ich sehr viel zu verdanken habe! Als Chefcoach war Mario Tanzer beim SV Schalding-Heining fachlich hervorragend. Richtig beeindruckt bin ich von Josef Eibl, mit dem ich seit zwei Jahren beim TSV Seebach zusammenarbeiten darf. Für mich ist er bereits jetzt ein überragender Trainer!

Sinnloseste Regel im Fußball....
Die Karten für Trainer finde ich komplett überflüssig. Zum Fußball gehören Emotion und diese sollte man auch zeigen dürfen!

Größte Enttäuschung deiner Karriere...
Am 13. August 2013 habe ich mir im Schaldinger Regionalliga-Heimspiel gegen den FC Memmingen das hintere Kreuzband gerissen. Auch wenn wir das Spiel am Ende durch einen Last-Minute-Treffer von Florian Stecher noch mit 2.1 gewonnen haben und meine Frau an diesem Tag ihren 30. Geburtstag feierte, sind das die Momente, an die man sich nicht so gerne erinnert.

Lieblings-Fußballschuh...
Hatte ich keinen. Mir war wichtig, dass der Schuh schwarz war :)

Wo hast du auswärts nie gerne gespielt....
Bei der SpVgg Bayern Hof. Dort war es irgendwie nie einfach zu spielen.



Zur Person:
Christian Wloch startete seine Karriere 1983 beim TSV Metten und verließ den Klosterort-Klub erst 2001 Richtung SV Bernried. 2006 zog es den Goalie dann zum damaligen Bayernligisten 1. FC Bad Kötzting. Zwei Jahre später folgte der Wechsel zum SV Schalding-Heining, mit dem es Wloch bis in die Regionalliga schaffte. 2014 brach der mittlerweile in der Nähe von Plattling lebende Keeper seine Zelte am Reuthinger Weg ab und ließ seine aktive Laufbahn beim TSV Seebach ausklingen. Beim Landesligisten fungiert Wloch seit drei Jahren als Co- und Tormanntrainer.

Aufrufe: 09.5.2020, 13:13 Uhr
Thomas SeidlAutor