2024-04-25T14:35:39.956Z

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Final table: Organisator Jan Welker (l.) setzt sich gegen Altenbekens Duo Daniel-Roy Garris und Dennis Gerliz durch und sichert sich alle Chips und damit den Sieg beim ersten Kreisliga A-Pokerturnier.
Final table: Organisator Jan Welker (l.) setzt sich gegen Altenbekens Duo Daniel-Roy Garris und Dennis Gerliz durch und sichert sich alle Chips und damit den Sieg beim ersten Kreisliga A-Pokerturnier.

Pokerturnier wird voller Erfolg - auch für Welker

Unter mehr als 60 Teilnehmern sichert sich Organisator Jan Welker den Turniersieg. Altenbekens Pokerspieler kassieren am meisten. Wiederholung und Erweiterung geplant. Spende geht an die Aktion Lichtblicke.

Dank Initiator Jan Welker vom SCV Neuenbeken ging am gestrigen 2. Mai 2020 das erste Poker-Event der Kreisligen A Paderborn über die Bühne - und am Ende triumphierte der "Gastgeber", wenn gleich ein anderer Verein noch mehr absahnte. Einig waren sich indes alle der mehr als 60 Teilnehmer, dass es ein sehr gutes Event war und in jedem Fall einer Wiederholung bedarf. Die angekündigte Spende von umgerechnet mehr als 550,- EUR wird an die Aktion Lichtblicke gehen, wie Welker im Nachgang bekanntgab.

Nach ziemlich genau sechs Stunden am virtuellen Pokertisch vereinnahmte Jan Welker sämtliche Chips. Und zwar nicht weil er als Organisator das Turnier um 21.30 Uhr für beendet erklärt hat, sondern weil er sich bei den 61 Teilnehmern aus 25 Vereinen durchgesetzt hatte. "Es war mir ein bißchen unangenehm. Es war nicht beabsichtigt", verriert SCV-Spielertrainer Jan Welker nach seinem Finalcoup. Dabei wäre er beinahe frühzeitig draußen gewesen. "Bei 40 - 45 war ich eigentlich tot. Da bin ich all-in gegangen, habe gewonnen und meine Chips verdreifacht. Von da an ging es stetig bergauf. Es waren die passenden Karten und natürlich auch ein bißchen Glück", verriert der Sieger. Dies bestätigte auch sein Trainerkollege Oliver Brocke vom Hövelhofer SV II. "Ich war zwischendurch mal mit Alu (Jan Welker, Anm. d. Red.) am Tisch. Da sah es mal gar nicht gut für ihn aus. Dann ist er an einen anderen Tisch und auf einmal war er Chipleader. Macht wohl seine jahrelange Pokererfahrung", bilanzierte Brocke, der als 21. Bester des HSV-Trios wurde, und direkt nach Welkers Pokertriumph die - wenn auch nicht ernst gemeinten - Gedanken einiger Kontrahenten in einer WhatsApp an ihn adressierte: "Jetzt denken alle der Welker hat besch....", schrieb Brocke nach dem final table an seinen siegreichen Laufpartner.

Die finale Runde mit Welker sowie einem Duo vom TuS Altenbeken bestehend aus Dennis Gerliz (am Ende Zweiter) und Daniel-Roy Garris (Dritter) avancierte zum Herzschlagfinale, da alle drei "All-in" gingen. Der SCVer hatte zwei Damen auf der Hand und stand einem 7erPaar von Garris sowie König/Bube (Herz) von Gerliz gegenüber. "Meine Damen sind durchgegangen und durch die Tischkarten hatte ich dann sogar ein Full-House zum Abschluss", freute sich Alu. Trotz des verlorenen letzten Duells fiel Gerliz` Fazit durchweg positiv aus. "Ich fand die Veranstaltung sehr gelungen. Da es in erster Linie für einen guten Zweck war, war das Abschneiden erst einmal zweitrangig. Aber es hat super viel Spaß gemacht, sich gegen Gegner zu duellieren. Oft kennt man sich im Kreis Paderborn. Daher macht es noch mehr den Reiz aus, den anderen dann vom Tisch zu nehmen. Dass ausgerechnet Alu uns beide gleichzeitig im Finale ausgeknockt hat, war zwar ärgerlich und auch der Gedanke an Sabotage kam mir kurzzeitig in den Sinn",so Gerliz mit einem Grinsen. "Allerdings war es hoch verdient und ich gratuliere herzlich zum Sieg. Bei einem weiteren Turnier wären wir auf jeden Fall wieder dabei", fuhr Altenbekens spielender Co-Trainer fort. Zumal sich der TuS als eigentlicher Turniersieger entpuppte, da alle drei Teilnehmer der Viaduktler ins Geld kamen. Neben dem angesprochen Duo landete Maxim Yakimenko auf Platz 14, so dass Altenbeken auf 393 Dollar Preisgeld kam, dicht gefolgt vom SCV bei dem neben Welker (305 Dollar als Sieger) auch Niclas Stappert (34 Dollar) erfolgreich war. Zudem durften sich der SV 21 Büren, TSV Tudorf, SV Marienloh, SG Meerhof/Essentho, SC Ostenland, BW Etteln, BW Brenken, VfB Salzkotten und der SV Sande über das Klingeln der Mannschaftskasse durch Preisgelder freuen. Den bittersten Platz belegte derweil Markus Nowak von der SG Scharmede/Thüle, der als 16. zum bubble boy wurde. Ganz eilig hatte es hingegen Alex Marzeion vom SV Upsprunge. "Es hat keine fünf bis zehn Minuten gedauert, da war er weg. Keine Ahnung, ob er noch was anderes vor hatte", kommentierte Turnierleiter Jan Welker das schnelle Ausscheiden des ersten Akteurs.

Insgesamt war der SCV-Coach "mehr als zufrieden. Mein persönliches Ziel war, dass die Hälfte der Vereine dabei sind. Alle Mannschaften war aufgrund der Kürze der Zeit unrealistisch. Nun waren es mehr als 80%, die dabei waren. Zeitvertreib, Wettbewerb und Spaß",fasste er das Geschehen zusammen, aber gestand ein: "Es hat mich mehr Stunden gekostet, als ich im Vorfeld gedacht hätte. Es war viel Aufwand, aber es hat sich gelohnt." Das sahen die Teilneher ebenso und dementsprechend fiel auch das Feedback aus. "Es war eine nette Abwechslung auf einem anderen Gebiet im Vergleich zum Fußball. Es hat viel Spaß gemacht", befand beispielsweise Espelns Trainer Stefan Stroop und ergänzte: "Er (Jan Welker) wurde für seinen erheblichen Aufwand, um ein Turnier zu ermöglichen, belohnt. Solche Geschichten schreibt auch nur das Pokern. Die Resonanz war auch mehr als zufriedenstellend mit über 60 Teilnehmern". Ähnlich urteilte Atdhe Ramadani (Spielertrainer SJC Hövelriege): "Es hat richtig Spaß gemacht. Eine gute Idee von Jan, sowas auszutragen. Danke dafür. Wir vom SJC wären sofort wieder dabei, wenn es ein weiteres Turnier gibt. Dass man die Hälfte spendet, ist auch eine richtig gute Sache. Glückwunsch an Jan Welker. Der war ja schon fast raus. Wenn man sich aber von ganz unten so hoch kämpft, dann hat man es auch verdient."

"Alles Schiebung", haderte indes Alex Müller (Spielertrainer beim SC Borchen II) mit einem breiten Grinsen, bevor er sich seinen Poker-Kollegen anschloss: "Es war eine gute Abwechslung und eine gute Idee von Jan. Danke nochmal für die Organisation." Auch Thomas Wegener vom VfB Salzkotten war voll des Lobes: "Das Turnier war eine tolle Idee und eine rundum gelungene Veranstaltung - ein großes Dankeschön von uns vom VfB an Jan Welker für die Idee und die Organisation. Es hat wirklich viel Spaß gemacht und für einen guten Zweck brauchten wir keine Sekunde überlegen mit drei Spielern teilzunehmen. Dass ausgerechnet der Organisator gewonnen hat, scheint eine dieser Geschichten zu sein, die nur der Fußball schreibt - auch abseits des Platzes. Aber unterm Strich gibt es sowieso nur einen großen Gewinner und das ist der soziale Gedanke aller Mannschaften in einer für alle nicht allzu leichten Zeit! Bestimmt würden alle Vereine gerne auch wieder auf dem Platz positive Schlagzeilen erzeugen, aber so war es ein guter Zeitvertreib mit sozialem Charakter", resümierte Wegener und ergänzte: "Wir werden unseren Gewinnbetrag auf jeden Fall aufrunden und wären bei einer Wiederauflage sofort wieder dabei."

Die avisierte Spende von mindestens 610 Dollar (entspricht ca. 550,- EUR), die sich aus 50% der angesammelten Startgelder errechnet, geht an die von Radio Hochstift vielfach beworbene Aktion Lichtblicke. "Je nach dem welche Summe am Ende zusammen kommt, werden wir die Summe vom SCV sicher auch noch aufstocken", verriert Welker. Wie auch immer... starke Aktion! Und auch eine Wiederholung wird immer wahrscheinlicher. "Aufgrund der hohen Nachfrage planen wir eine Wiederholung mit allen Paderborner Vereinen. Wer interessiert ist, darf mich gerne bei Facebook anschreiben", verrät der 38-Jährige, der dann über der Grenzen der Ligazugehörigkeit hinaus alle Paderborner Vereine als Gäste dabei haben möchte. "Auch jetzt hatten mich schon einige angeschrieben, ob sie nicht dabei sein dürfen", berichtete er.

Das Schlusswort überlassen einem von Welkers Spezis, Tim Schmidt, inzwischen Spielertrainer beim SV Marienloh: "Mit großer Freude sind wir der Einladung gefolgt und haben die willkommene Corona-Abwechslung sehr genossen - tolles Event. Ob auf dem Sportplatz oder am Pokertisch... Alu ist eine lebende Legende".

Aufrufe: 03.5.2020, 20:00 Uhr
Sebastian KochAutor