2024-06-04T08:56:08.599Z

Vereinsnachrichten
Heiko Völker ist nach mehrjähriger Fußballpause wieder als Trainer von Schwarz-Weiß in Mauchenheim eingestiegen.	Foto: BK/Carsten Selak
Heiko Völker ist nach mehrjähriger Fußballpause wieder als Trainer von Schwarz-Weiß in Mauchenheim eingestiegen. Foto: BK/Carsten Selak

Plädoyer für echten Amateurfußball

Heiko Völker trainiert Mauchenheim, weil ihm die DNA der Schwarz-Weiß gefällt

Mauchenheim. Schwarz-Weiß Mauchenheim ist noch ein Fußball-Klub alter Schule. Beim A-Ligisten wird nicht für Geld gekickt, sondern aus Idealismus und aus Spaß an der Freude. Heiko Völker gefällt das. Deshalb engagiert er sich nun wieder als Trainer im Stadion an der Mühlwiese. Er möchte nicht, dass Vereine von der Prägung von Schwarz-Weiß untergehen. In einer Zeit, in der schon B- und C-Ligisten mit Geld locken.

Heiko Völker ahnt, dass eine Herkulesaufgabe vor ihm liegt. Schwarz-Weiß muss in dieser Runde einen extremen personellen Umbruch meistern. Lukas Krautschneider hat den Verein nach Steinbach verlassen. Andere Leistungsträger wie Oliver Huber, die zum goldenen Nachwuchs-Jahrgang der Mauchenheimer zählten, haben sich zum TV Albig umorientiert. In ihre Heimat, die durch die Aussicht auf einen Rasenplatz an Zugkraft gewonnen hat. Jonas Krautschneider, auch einer aus der glänzenden Mauchenheimer Jugend, hat sich ein Jahr davor dem TSV Gau-Odernheim angeschlossen. Welche Kapazität Schwarz-Weiß damals verlor, zeigt ein Fakt: Krautschneider hat sich zwischenzeitlich als Verbandsliga-Spieler etabliert.

Was außer dem sportlichen Erfolg alles zählt

Der neue Coach, der Schwarz-Weiß bereits vor sechs, sieben Jahren in der A-Klasse betreute, nimmt die Situation relativ gelassen. Er weiß, dass er sich im Amateurfußball bewegt. Dort, wo der Fußball Hobby ist. Wo der Spaß zählt. Und wo das sportliche Resultat nur ein Teil der Erfolgsbilanz ist. Wenn in Mauchenheim auch in Zukunft das Leder rollen soll, dann darf sich der Verein nicht auf Ergebnisse reduzieren, sondern muss auch für andere Werte stehen. Kameradschaft, Geselligkeit und Loyalität – in guten wie in schweren Zeiten.

Wegen der angespannten Personaldecke ist es ambitioniert, mit zwei Mannschaften in die Saison zu gehen. „Das wird an jedem Wochenende eine Herausforderung. Aber wir schaffen das“, gibt sich der 44 Jahre alte Papa dreier Kinder zuversichtlich. Viel wird auf die Leistungsträger ankommen, die routinierten Karsten Salfeld, Raphael Lang und Christian Sauder. Hilfe können sie von Tim Klag erwarten, der Heiko Völker auch als Cotrainer unterstützt.

Schwarz-Weiß straft die Pessimisten Lügen

Beim VG-Turnier vor eigenem Publikum kämpfte sich Schwarz-Weiß zum dritten Platz. Mit einer Mannschaft aus Spielern der Ersten, Zweiten und der AH. Es war also eine kunterbunte Truppe, die dem Coach große Freude bereitete: „Für mich ist das Ergebnis ein Erfolg“, sagt der Morschheimer und erinnert an die Unkenrufe Ende vergangener Runde. Da gab es Stimmen, die die Abmeldung Schwarz-Weiß Mauchenheims aus der A-Klasse vorhersagten. Davon kann nun keine Rede mehr sein.

In den vergangenen sechs Jahren hat Heiko Völker sporadisch in der AH von Schwarz-Weiß mitgespielt. Trotz der langen Abwesenheit vom aktiven Fußball wähnt sich der ehemalige Verteidiger von RWO Alzey up to date. Ballorientierte Raumdeckung, die wahrscheinlich revolutionärste taktische Veränderung im Fußball, ist ihm vertraut. „Die habe ich damals als Trainer noch in Mauchenheim eingeführt“, erinnert er lächelnd. Während seiner Abwesenheit betreuten Tino Loechelt, Jens Laick und und Gabriel Hanauer die Schwarz-Weißen.



Aufrufe: 06.8.2019, 11:00 Uhr
Claus RosenbergAutor