2024-05-02T16:12:49.858Z

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Tobias Huber (li.) und Christopher Obermeier haben die TuS Pfarrkirchen verlassen
Tobias Huber (li.) und Christopher Obermeier haben die TuS Pfarrkirchen verlassen – Foto: Thomas Martner

Pfarrkirchen erteilt Obermeier und Huber Freigabe

Der Tabellendritte der Bezirksliga West lässt sowohl den Kapitän als auch den Co-Spielertrainer ziehen

Das ist eine Überraschung! Die TuS Pfarrkirchen, die in der Bezirksliga West als Rangdritter noch aussichtsreich im Aufstiegsrennen liegt, lässt die beiden Leistungsträger Christopher Obermeier (27) und Tobias Huber (28) während der momentan aufgrund der Corona-Pandemie unterbrochenen Saison ziehen. Während es dem Spielführer zum Landesligisten SV Erlbach zieht, hat der bisherige Co-Spielertrainer beim Ligakonkurrenten SSV Eggenfelden angeheuert.
"Die Wechsel standen ja bereits seit längerer Zeit fest und beide Spieler sind mit dem Wunsch an uns herangetreten, den Verein verlassen zu dürfen. Nach Abwiegung aller Argumente haben wir entschieden, sowohl Chrissi als auch Tobi die Freigabe zu erteilen", erklärt Pfarrkirchens Abteilungsleiter Alexander Ronczka, der beide Fälle aber etwas unterschiedlich beurteilt: "Bei Obermeier ist der sportliche Anreiz groß, schließlich spielt Erlbach sogar um den Aufstieg in die Bayernliga mit. Bei Huber ist die Lage eine andere, da Eggenfelden mit uns in einer Liga spielt. Trotzdem haben wir auch seinen Wechselwunsch zugestimmt", erläutert Ronczka, der diese überraschende Maßnahme aber nicht als Aufgabe im Aufstiegsrennen sieht: "Wir haben immer noch eine gute Truppe, die auch in den verbleibenden zehn Partien alles geben wird. An unserem Saisonziel, das oben mitspielen lautet, wird sich trotz der beiden Abgänge nichts ändern. Allerdings müssen wir weder in dieser noch in der nächsten Saison aufsteigen. Wir würden schon gerne über kurz oder lang wieder in die Landesliga kommen, Priorität haben aber andere Dinge. Wir setzen weiter voll auf unseren eigenen Nachwuchs und in den kommenden Jahren rücken ein paar ganz talentierte Burschen nach, die wir integrieren wollen."

Obermeier: »Moralisch ist das auch nicht vertretbar und ich verstehe, wenn manche sauer sind.«


Christopher Obermeier, der im Sommer 2017 vom TSV Gangkofen in die Kreisstadt wechselte, verlässt Pfarrkirchen mit viel Wehmut: "Es tut mir wahnsinnig leid für die Mannschaft, dass der Kapitän von Bord geht. Moralisch ist das auch nicht vertretbar und ich verstehe, wenn manche sauer sind. Aber dass war eine persönliche Entscheidung, und zu dieser muss ich stehen." Der 27-Jährige zeigte sich überrascht, dass er die Freigabe erhielt: "Ich habe mich mit den Verantwortlichen unterhalten und die haben mir mitgeteilt, dass sie die Wünsche der Spieler respektieren und keine Steine in den Weg legen. Wobei ich ehrlich zugeben muss, dass ich mich auf ein weiteres Jahr in Pfarrkirchen eingestellt hatte und doch überrascht war, dass mich der Verein ziehen lässt." Den sofortigen Wechselwunsch begründet der Mittefeldmotor vor allem mit seiner beruflichen Situation. Obermeier startet im September seine Referendariatszeit "Für das nächste Schuljahr hab ich drei Seminarschulen angeben können. An einer von denen, die alle relativ heimatnah sind, werde ich vermutlich landen. Im darauffolgenden Jahr kann ich irgendwo im ganzen Freistaat versetzt werden. Es ist also durchaus möglich, dass es ab September 2021 schwierig wird, meinen Beruf mit dem Fußball in Erlbach zu vereinen. Daher will ich jetzt dieses eine Jahr auf alle Fälle nutzen, um nochmal so hoch wie möglich spielen zu können."

Huber: »Wenn mich die TuS nicht freigegeben hätte, wäre es für mich eine Selbstverständlichkeit gewesen, die Runde in Pfarrkirchen zu Ende zu bringen.«


Nicht ganz so ausführlich wollte Tobias Huber ins Detail gehen: "Für mich war es eine ganz schwierige Situation, da ich mich vom Kopf her schon längere Zeit auf den Wechsel zum SSV Eggenfelden eingestellt hatte. Durch den Wegfall der Saison 2020/2021 ist die Situation ziemlich kompliziert geworden, zumal ich seit kurzem in Eggenfelden lebe. Ich bin der TuS Pfarrkirchen sehr dankbar, dass ich die Freigabe erhalten habe. Das ist keine Selbstverständlichkeit und ich möchte mich für zwei schöne Jahre bedanken, dem Verein sowie der Mannschaft alles Gute für die Zukunft wünschen", sagt der Ex-Burghauser, der aber klarstellt, dass er die Saison an der Rennbahn auch zu Ende gespielt hätte: "Wenn mich die TuS nicht freigegeben hätte, wäre es für mich eine Selbstverständlichkeit gewesen, die Runde in Pfarrkirchen zu Ende zu bringen. Ich bin aber sehr froh, dass mir keine Steine in den Weg gelegt wurden."


Pfarrkirchens Fußballchef Ronczka hofft, dass der Ex-Landesligist noch einen der bereits bekannten Neuzugänge für die Restrückrunde freibekommt. Zudem werden Stefan Loher und Matthias Tautz nach langen Verletzungspausen wieder voll angreifen können. Wesentlich schwieriger gestaltet sich die Situation bei Pascal Taboga, der immer noch an den Folgen einer Schambeinentzündung laboriert. Top-Talent Max Grabow hat sich bereits vor einigen Monaten beim Joggen zum zweiten Mal das Kreuzband gerissen und wurde im April operiert. Im Kalenderjahr 2020 wird der Youngster definitiv nicht mehr gegen das runde Leder treten können.


Aufrufe: 030.6.2020, 08:33 Uhr
Thomas SeidlAutor