2024-05-02T16:12:49.858Z

Interview
David Klose wird ab der kommenden Saison an der Linie der TSG Planig stehen. Foto: privat
David Klose wird ab der kommenden Saison an der Linie der TSG Planig stehen. Foto: privat

Perfekte Bedingungen gefunden

Trainer David Klose über seinen Wechsel von Frei-Weinheim nach Planig

Frei-Weinheim/Planig. In den letzten sieben Jahren stand David Klose als Trainer seines Heimatvereins VfL Frei-Weinheim an der Linie. Bereits im Januar gab er bekannt, sich künftig einer neuen Herausforderung stellen zu wollen. In der Vorwoche wurde bekannt, dass die TSG Planig der neue Verein von Klose sein wird. Im FuPa-Interview stand er über die Gründe und die Zukunftsaussichten Rede und Antwort.

Herr Klose, Sie haben einen neuen Trainerjob ab Juli gefunden. Was gab den Ausschlag für die TSG Planig?

Die Planiger Verantwortlichen um Mirco Lauermann, Thomas Forsch und Manfred Ingebrand haben mich schlussendlich mit ihrem Enthusiasmus überzeugt, mit dem sie den Verein für die Zukunft ausrichten wollen. Wo andernorts ein sogenannter Macher fehlt, gibt es in Planig mindestens drei.

Womit konnte der Verein noch überzeugen?

Das direkte Team um den Trainer herum ist bereit aufgestellt und sucht Ligaweit seinesgleichen. Es wurden für meine Zusage optimale Bedingungen geschaffen um die Mannschaft erfolgreich trainieren zu können. Ganz nebenbei erwartet mich auch ein breiter Kader, auf dessen Entwicklung ich wirklich gespannt bin.

Das klingt wirklich interessant. Die Entscheidung für Planig hat viele sicherlich überrascht. Den Verein aus dem Kreis Bad Kreuznach wird kaum einer auf dem Schirm gehabt haben. Hand aufs Herz, mussten Sie sich selbst erst einmal informieren? Schließlich waren Sie bisher nur im Kreis Mainz-Bingen aktiv.

Ja, ich fange komplett bei null an. Lediglich Finn Eckart, der in der Jugend bei Mainz 05 und Wehen Wiesbaden aktiv war, ist mir ein Begriff. Aber dies ist nicht unbedingt ein Nachteil, jeder Spieler kann sich auf einen neuen Trainer freuen, der allen die gleichen Chancen einräumt. Unter mir gab es immer Spieler die vorher keiner auf der Rechnung hatte, die aber plötzlich aus der Startelf nicht mehr wegzudenken waren. So jemanden wird es garantiert auch in Planig geben.

Sie hatten sich in den letzten sieben Jahren unter anderem mit drei Meistertiteln als Trainer des VfL Frei-Weinheim einen Namen gemacht, der sicherlich auch im Kreis Mainz-Bingen Begehrlichkeiten geweckt hat. Gab es auch Anfragen aus dem Kreis?

Ich hatte insgesamt neun Anfragen bekommen. Mit so vielen hatte ich eigentlich nie gerechnet. Einige waren unverbindlich, einige ganz konkret. Über jede einzelne habe ich mich sehr gefreut. Am Ende waren es aber lediglich zwei hervorragend geführte Vereine, zwischen denen ich mich entscheiden musste. Ich habe mir das alles andere als leicht gemacht. Ich habe viele Punkte miteinander verglichen und genau abgewogen. Ein Punkt waren beispielsweise das Ehrenamt drum herum, dass ungemein wichtig ist. Dann kamen Sachen wie Mannschaft, Spielklasse, Jugend, Spielstätte und die Perspektive dazu.

Wenn man den Kader Ihres künftigen Vereines ansieht fällt auf, dass dort viele junge Spieler im Aufgebot stehen. War das auch einer der Hauptgründe, dass Sie ein Team mit Entwicklungspotenzial übernehmen?

In erster Linie war mir wichtig, dass die Spieler das Ganze mit einer Ernsthaftigkeit betreiben. Das Gefühl habe ich mit Planig.

Auf welchen Trainertyp kann sich Ihr neues Team einstellen?

Ich bin jemand der beruflich wie auch im Fußball induktiv arbeitet, ich vermeide strikte Vorgaben und erarbeite lieber Lösungen mit den Spielern. Am Ende des Tages erwartet die Jungs aber immer ein sehr innovatives, attraktives und spielnahes Training. Ich bin ein entschiedener Gegner vom kopieren der Übungen aus dem DFB.net und vermeide gerne eine Vielzahl von Hütchen und Minitoren. Abgesehen davon dürfen die Jungs ihre Laufschuhe getrost an die Leichtathletikabteilung abtreten, bei mir ist eines der obersten Trainingsziele, so viele Ballkontakte als möglich zu haben.

Gilt dies auch für die oftmals gefürchtete Vorbereitung?

Gerade hier!

Die Spielzeit geht in die Endphase. Inwieweit sind Sie schon mit in die Kaderplanung für das kommende Jahr involviert? Und folgt vielleicht der ein oder andere Frei-Weinheimer Kicker mit nach Planig?

Da ich mich ohnehin als Entwickler sehe und wir alle von der Qualität der Mannschaft überzeugt sind, haben wir uns darauf verständigt, dass Gesicht des Teams nicht grundlegend zu verändern. Nichtsdestotrotz stehe ich im ständigen Austausch mit dem Planiger Spielausschuss und wir haben auch bereits das ein oder andere erfolgreiche Gespräche geführt um den Kader punktuell zu verstärken. Generell verschließe ich mich vor keinem Fußballer, auch wenn er aus Frei-Weinheim kommt. Ich werde jedoch, entgegen der marktüblichen Gepflogenheiten, niemanden zu einem Wechsel überreden.

Aufrufe: 030.3.2018, 19:00 Uhr
Benjamin MarthAutor