2024-06-14T14:12:32.331Z

Interview
„Von der Qualität her hat die Mannschaft definitiv das Zeug für die Kreisklasse“: Trainer Patrick Motzkau (3.v.re.) ist zuversichtlich, dass er mit dem TSV Schäftlarn noch den Klassenerhalt schaffen kann. Rudi Stallein
„Von der Qualität her hat die Mannschaft definitiv das Zeug für die Kreisklasse“: Trainer Patrick Motzkau (3.v.re.) ist zuversichtlich, dass er mit dem TSV Schäftlarn noch den Klassenerhalt schaffen kann. Rudi Stallein

Patrick Motzkau: „Kenne Stärken und Schwächen von allen“

Der Trainer des TSV Schäftlarn über die Chancen auf den Klassenerhalt

Der TSV Schäftlarn steht momentan auf dem zwölften Platz in der Tabelle. Wie Trainer Patrick Motzkau die Chancen auf den Klassenerhalt sieht - hier im Interview.

Eigentlich hatte Patrick Motzkau in Sachen Fußball „ein bisschen kürzertreten“ wollen. Doch seit David Balogh nach einem halbjährigen Intermezzo den TSV Schäftlarn im Winter wieder verließ, ist der 35 Jahre alte, ehemalige Bayernliga-Fußballer des BCF Wolfratshausen und SC Fürstenfeldbruck gefragter denn je. Gemeinsam mit Routinier Thomas Handschuh (38) soll der Immobilienverwalter als Trainer den Aufsteiger in der Kreisklasse 3 halten. Der erhoffte Leistungsschub ist bislang zwar ausgeblieben, nur einen Punkt verbuchte der TSV in drei Spielen. Den Spaß am Trainerjob lässt er sich jedoch nicht vermiesen, wie der junge Familienvater am Tag nach der 0:3-Niederlage beim SV Eurasburg-Beuerberg im Gespräch mit unserem Mitarbeiter Rudi Stallein verriet.

Herr Motzkau, unmittelbar nach Spiel wirkten Sie massiv enttäuscht. Haben Sie die Niederlage inzwischen verdaut?

Nein, ich verdaue noch (lacht). Aber nächstes Wochenende sind wir spielfrei. Da haben wir Gelegenheit, in Ruhe an gewissen Sachen zu arbeiten.

Sie hatten deutlich mehr erwartet?

Natürlich hatten wir uns mehr ausgerechnet. Aber das Spiel war alles andere als Fußball. Das war ein Kampf zweier Mannschaften, bei dem wir nicht konsequent über 90 Minuten agiert haben und mit kurzzeitigen Aussetzern den Gegner zum Gegentor eingeladen haben. Da war die Abstimmung nicht so, wie sie hätte sein sollen.

Woran fehlt es am meisten, was muss sich ändern?

Die Eurasburger waren etwas fitter als wir. Daran werden wir ein Stück weit arbeiten. Und an taktischen Sachen: Die Abstimmung muss über 90 Minuten funktionieren. Wenn man selbst kein Tor schießt oder sich nur wenige Chancen erspielt, sollte man wenigstens verhindern, in Rückstand zu geraten. Das ist eine Sache der Konzentration und somit letztlich der Kondition.

Wie fühlen Sie sich inzwischen mit dem Trainerjob? Sie sind ja regelrecht ins kalte Wasser geworfen worden.

Ich dachte eh, dass ich in der Rückrunde als Spieler wieder anfange, Schritt für Schritt, nicht so intensiv wie jetzt als Trainer. Nachdem dann David Balogh nicht mehr zur Verfügung stand, hat die Vereinsführung gute Argumente gehabt, warum Thomas und ich das Training leiten sollten. Wir kannten die Charaktere ja schon, und wir haben ein gewisses Standing als etwas ältere, erfahrene Spieler.

Hatten Sie vorgehabt, irgendwann mal als Trainer zu arbeiten?

In so naher Zukunft nicht, später vielleicht schon.

Das heißt, Sie würden lieber noch ein paar Jahre weiter Fußball spielen?

Ja (lacht), aber nicht mehr im Leistungsbereich. Um ehrlich zu sein, hatte ich mir eigentlich Hobby-Fußball vorgestellt, mehr nicht. In der Rückrunde wollten wir die Mannschaft nochmal mit Vollgas unterstützen, also Thomas und ich. Aber dann wollten wir kürzer treten. Thomas hat zwei Kinder, ich drei – damit geht doch viel Zeit drauf.

Wie geht’s mit Ihrer Mannschaft weiter? Hat sie die Kreisklasse im Kreuz?

Definitiv! Es gibt Sachen, an denen wir arbeiten müssen, aber von der Qualität her hat die Mannschaft definitiv das Zeug für die Kreisklasse.

Was macht Sie so sicher?

Ich bin mit der Mannschaft abgestiegen und wieder aufgestiegen. Ich kenne die Stärken und Schwächen der einzelnen Spieler. Es ist im Augenblick die Kondition eine Baustelle. Wenn wir fit sind und dazu unsere spielerische Klasse, die wir ohne Zweifel haben, auf den Platz bringen können, sollten wir die Klasse halten.

Und persönlich: Haben Sie Spaß am Trainerjob gefunden? Oder sagen Sie: Nein danke, das ist nichts für mich?

Es macht sehr, sehr viel Spaß, trotz der noch fehlenden Erfolgsbilanz. Wir haben eine sehr junge und talentierte Mannschaft. Es sind einige Spieler hierarchisch herausgebrochen, wie Thomas und ich, neue Führungsspieler müssen wir erst wieder aufbauen. Diesen Prozess zu begleiten und die Jungs weiterzubringen, ist eine Herausforderung.

Kann man daraus schließen, dass Sie über das Saisonende hinaus in Schäftlarn als Trainer arbeiten?

Nein, momentan nicht. Das ist auch familiär bedingt: Die Kinder sind in einem Alter, wo sie sehr viel Aufmerksamkeit bedürfen. Später ja, aber jetzt bestimmt nicht.

Aufrufe: 02.4.2019, 12:12 Uhr
Isar-Loisachbote / Rudi StalleinAutor