2024-04-30T13:48:59.170Z

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Robin Krüger gibt die Richtung beim FSV Martinroda vor und zeigt sich in Sachen Klassenerhalt optimistisch.
Robin Krüger gibt die Richtung beim FSV Martinroda vor und zeigt sich in Sachen Klassenerhalt optimistisch. – Foto: © Jens Franke

Optimistisch trotz Mini-Kader

Zwei Torhüter und 17 Feldspieler zählt Robin Krüger aktuell zu seinem Personal beim FSV Martinroda.

Dennoch startete der Oberligist aus dem Sportpark optimistisch am letzten Mittwoch in die Vorbereitung auf die Restsaison. „Wir haben gute Möglichkeiten auf den Klassenerhalt“, so der junge Trainer.

Dass die Beschwerde seines Vereins gegen die Änderung der Durchführungsbestimmung des Nordostdeutschen Fußball-Verbandes (wir berichteten) keinen Erfolg hatte, spielt für die sportliche Ausrichtung von Robin Krüger keine Rolle. „Ich handhabe das wie mit allen anderen Dingen auch. Uns bleibt nichts anderes übrig als die aktuellen Bedingungen anzunehmen und das bestmögliche daraus zu machen. Wir sollten entsprechend maximal vorbereitet in die weitere Saison gehen“, so der Sandhasen-Trainer.

Ungewissheit wann es weiter geht

Dass er dabei die Vorbereitung sehr flexibel planen muss, ist der aktuellen Situation geschuldet. Zwar ist der Oberliga-Re-Start für das letzte Januar-Wochenende geplant, ob der Termin aber auch gehalten werden kann, liegt insbesondere an den Entwicklungen in Sachsen. Denn im Nachbarbundesland dürfen aktuell keine Amateurteams trainieren, geschweige denn Fußballspiele austragen. „Aktuell bereiten wir uns so vor, dass wir am 30. Januar bei 100 Prozent sind. Dennoch müssen wir es flexibel halten. Es ist eine spezielle Vorbereitung, weil wir zwar einen Starttermin vor Augen haben, aber nicht klar ist, ob dieser so bestehen bleibt. In Sachen Trainingssteuerung ist es deshalb schwierig. Denn einen Leistungsabfall vor dem ersten Spiel wollen wir auch nicht. Wenn es beim 30. Januar bleibt, erhöhen wir die Intensität Schritt für Schritt. Wenn es sich nach hinten schiebt, werden wir auch hierauf reagieren“, so die Gedankenspiele von Krüger.

Am letzten Mittwoch bat er seine Jungs erstmals auf den Trainingsplatz. Im üblichen Wochenrhythmus mit drei Trainingseinheiten gilt es nun für den FSV Martinroda sich fit zu machen. Am kommenden Wochenende ist gegen den 1. FC Sonneberg 2004 ein erstes Testspiel geplant (Samstag, LIVE ab 15 Uhr im FuPa-Ticker). Für den kommenden Mittwoch ist nach aktuellen Stand eine weitere Partie gegen Ligagegner Rudolstadt ins Auge gefasst. „Sollte bis dahin sich der Starttermin der Oberliga verschieben, werden wir diese Begegnung auch verlegen. Soweit ist das mit Holger Jähnisch besprochen“, zeigt sich die flexible Vorbereitungsplanung an einem konkreten Fall.

Schwierige Bedingungen

Die aktuellen Bedingungen im Sportpark im Winter sind so, wie es die Spieler vom FSV Martinroda aus den letzten Jahren schon gewohnt sind. „Wir haben bisher alle Einheiten auf einer Schneedecke gemacht. Das Laufen wird deutlich leichter fallen, wenn der Schnee mal weg ist“, zieht Robin Krüger in Sachen Kräftigung was Positives aus den Voraussetzungen. „Natürlich sind wir fußballspezifisch im Training aktuell eingeschränkt. Aber das ist nichts Neues in Martinroda und das war allen im Vorfeld klar. Immerhin konnten wir alle Einheiten bisher absolvieren“, macht Krüger auch hier deutlich, dass er aus den gegebenen Bedingungen das Maximum rausholt.

Ein großes Thema beim FSV Martinroda bleibt aber der Spielbetrieb unter 2G. Die Beschwerde des NOFV wurde zum Jahresende 2021 abgeschmettert. Der Status in der Mannschaft hat sich davon unabhängig aber entspannt. „Es sind einige Geimpfte und Genesene dazugekommen. Aktuell sind es noch zwei Spieler im Kader, die nicht den 2G-Status erfüllen. Wir versuchen vorsichtig und gewissenhaft mit dem Thema umzugehen. Natürlich ist uns die angespannte Situation im Ilm-Kreis bewusst, die ein erhöhtes Risiko an Infektionen mit sich bringt. Wir wollen dieses Risiko so gering wie möglich halten. Falls sich jemand infiziert, wollen wir eine Welle in der Mannschaft vermeiden. Dazu testen wir die Spieler vor dem Training soweit es möglich ist. Man muss aber auch ehrlich sein, dass 2G+ im Amateurfußball auf Dauer ein schweres Thema ist. Denn es ist für die Vereine mit enormen Kosten verbunden, geht man von vier, fünf Einheiten die Woche und Testungen aller Spieler aus“, beschreibt Krüger die spezielle Corona-Zwickmühle für seinen Verein.

Drei Abgänge - (Noch) keine Zugänge

Dem 32-Jährigen ist mit Blick auf seinen dünnen Kader zudem klar, dass die Spielfähigkeit seiner Mannschaft schnell schwinden kann. „Eine Mindestanzahl für den Spielbetrieb von 15 Spielern, die auch verletzt oder gesperrt sein können, ist sehr gering angesetzt. Das hat man ja zuletzt in der Bundesliga am Beispiel des FC Bayern gesehen. Und Möglichkeiten wie ein Bundesliga-Verein mal eben noch zwei Nachwuchsspieler einfliegen zu lassen, haben wir sicher nicht. Wenn wir aber spielen müssen, werden wir das tun“, sagt Krüger hierzu.

Mit Paul Zwinkmann (SpVgg Geratal), Lucas Weis und Jannis Zimmermann haben zudem drei Spieler den Verein im Winter verlassen. Auf der Gegenseite stehen aktuell (noch) keine Zugänge. „Im Winter Spieler zu gewinnen, stellt sich für jeden Verein schwer dar. Und wir müssen zudem hin und wieder feststellen, dass bei den ein oder anderen Wechselwilligen der Name des Vereins oder die Facebook-Präsenz wohl wichtiger sind, als die sportlichen Voraussetzungen“, legt Krüger zudem einen Finger in die Wunde. Unterkriegen lässt sich der 32-Jährige dennoch nicht. Das Ziel bleibt weiterhin sportlich die Oberliga im Sportpark zu erhalten. Die Anzeichen, dass dies möglich ist, haben sich mit den zwei Siegen vor der Corona-Pause gegen Merseburg (3:0) und Fahner Höhe (2:1) schlagartig verbessert…

Aufrufe: 012.1.2022, 19:00 Uhr
André HofmannAutor